Astens Gemeinderat entscheidet am Donnerstag, 9. Oktober, über Kollingbaums Nachfolge
ASTEN. (UPDATE: Mittwoch, 8. Oktober, 9 Uhr) Überraschend ist Bürgermeister Karl Kollingbaum (SPÖ) in den Ruhestand getreten. Eine Nachwahl ist notwendig – die findet in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 9. Oktober, statt.
Seit 2008 stand Kollingbaum an der Spitze der Gemeinde, insgesamt war er 28 Jahre im Gemeinderat aktiv.
„Aufhören wenn es am schönsten ist“
Auf Nachfrage erklärte Kollingbaum gegenüber Tips, warum er sich gerade jetzt zurückgezogen hat: „Es hat keinen dringenden Grund gegeben. Aber ich wollte meinem Nachfolger oder meiner Nachfolgerin die Gelegenheit geben, sich rechtzeitig einzuarbeiten. Bis zur Wahl 2026 im Amt zu bleiben, wäre nicht sinnvoll gewesen.“ Wichtig sei für ihn gewesen, große Bauprojekte abzusichern: „Das Kinderhaus ist voll im Plan, die Erweiterung der Volksschule läuft, und auch die neue Mittelschule ist auf Schiene. Damit kann ich mit gutem Gewissen übergeben.“
Auch die Finanzen seien in Ordnung: „Wir sind schuldenfrei, haben Rücklagen – ich übergebe ein gut bestelltes Haus mit einer tollen Mannschaft. Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist, und das habe ich gemacht.“ Einen weiteren Grund für den gewählten Stichtag nannte er ebenfalls: „Ich wurde am 2. Oktober 2008 erstmals als Bürgermeister angelobt. Damit waren am 2. Oktober 2025 exakt 17 Jahre vollendet – das war für mich ein logischer Schlussstrich.“
Halilovic als Favoritin Kollingbaums (SPÖ)
Die SPÖ würdigte Kollingbaum als „Bürgermeister zum Anfassen“ und hat mit Alma Halilovic bereits eine Favoritin für die Nachfolge. Da die SPÖ mit 13 Mandaten jedoch keine absolute Mehrheit im Gemeinderat hält, wird sie für die Bestellung auf Unterstützung anderer Fraktionen angewiesen sein.
UPDATE: Die SPÖ nominierte bei ihrer Mitgliederversammlung am Montag, 6. Oktober, einstimmig Alma Halilovic als Kandidatin. „Mit Alma Halilovic steht eine engagierte, kompetente und bürgernahe Persönlichkeit bereit, die sich seit mehreren Jahren mit großem Einsatz für die positive Entwicklung unserer Gemeinde engagiert“, so Alt-Bürgermeister Kollingbaum.
Auch SPÖ-Bezirksparteivorsitzender Tobias Höglinger gratulierte und betonte: „Alma wäre nicht nur die erste weibliche Bürgermeisterin der Marktgemeinde Asten, auch bezirksweit wären dann 5 der 22 Bürgermeister weiblich.“
Halilovic selbst erklärt: „Ich hoffe auf eine breite Unterstützung im Gemeinderat, um weiterhin gemeinsam für unser Asten zu arbeiten. Ich möchte einen neuen Weg des positiven Miteinanders gehen und stehe für eine Politik, die von Handschlagqualität und Fairness geprägt ist.“
Kandidaten zur Auswahl
Unterdessen formiert sich bereits Konkurrenz: Für die FPÖ kündigte Ortsparteiobmann Markus Leonhartsberger seine Kandidatur an. „Ich würde das Amt gerne übernehmen und habe aufgrund meiner beruflichen Tätigkeiten viel Erfahrung als Führungsperson sammeln dürfen. Mein Ziel ist, gemeinsam mit allen anderen Fraktionen sachliche und konstruktive Lösungen für Asten zu finden“, so Leonhartsberger.
Auch die ÖVP steigt ins Rennen: Ihr Kandidat, Gemeindevorstand Stefan Lennert, erklärt, er wolle „mit großer Dankbarkeit, viel Respekt und einem klaren Ziel – sachlich, ehrlich und ohne Streit – gemeinsam mit allen Fraktionen Lösungen finden, die Asten voranbringen“.
Vizebürgermeister Helmut Födermayr (Fraktion „Für die Menschen in Asten“): „Ich werde mich bei der nächsten Gemeinderatssitzung der Wahl zum Bürgermeister stellen! Es wäre mir zwar lieber, dass die Astenerinnen und Astener abstimmen da der Gemeindrat besetzt ist nach einem Kräfteverhältnis von vor vier Jahren aber das Gesetz bzw. die Gemeindeordnung gibt diese Vorgehensweise vor da kann man nichts machen. Ich bin jedenfalls bereit für Asten, bis zur nächsten Wahl in zwei Jahren, in den bestimmt wirtschaftlich schwierigen Zeiten, Verantwortung zu übernehmen!“
Die Entscheidung über Kollingbaums Nachfolge wird im Gemeinderat spannend – in maximal drei geheimen Wahlgängen: In den ersten beiden Durchgängen ist die absolute Mehrheit erforderlich, im dritten reicht die relative Mehrheit – also wer die meisten Stimmen bekommt.
UPDATE: Die Fraktion MFG (Menschen-Freiheit-Grundrechte) erklärt auf Anfrage von Tips am Mittwoch, 8. Oktober, dass sie keinen eigenen Kandidaten oder Kandidatin aufstellen lassen und schreiben: „Für uns steht das Wohl der Menschen in unserer Gemeinde an erster Stelle. Wir werden jene Person unterstützen, die sich mit Herz, Offenheit, Weitblick und Verantwortungsbewusstsein für Asten engagiert.“
Von den Grünen steht die Rückmeldung, ob und welchen Kandidaten sie stellen, zurzeit (Mittwoch, 8. Oktober, 9 Uhr) noch aus.
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