Freinberg. Nun ist es amtlich: Das Land OÖ hat sich gegen eine Umweltverträglichkeitsprüfung im Fall der geplanten Quarzsand- und Schotterabbauprojekte in Freinberg der Firma EWS Quarzsand GmbH und der Firma Feichtinger KG entschieden. Gegen den Bescheid hat die Gemeinde Freinberg Berufung eingelegt.
Sowohl die Firma EWS Quarzsand GmbH als auch die Firma Feichtinger KG haben zu Beginn des Vorjahres die Anträge auf Quarzsand- und Schotterabbau bzw. Quarzkiesabbau bei der Bezirkshauptmannschaft Schärding eingereicht. Anschließend musste geklärt werden, ob seitens des Landes OÖ eine Umweltverträglichkeitsprüfung nötig wäre. Einspruch eingelegt In einer Kundmachung vom Land OÖ wurde diese Prüfung nun abgelehnt, was bei Freinbergs Bürgermeister Anton Pretzl für Kopfschütteln und Unverständnis sorgt: „Wir haben mit unserem Rechtsanwalt Dr. Holter Einspruch dagegen eingelegt und wollen eine Prüfung vor dem Bundesverwaltungsgerichtshof einklagen.“ Außerdem hat die Gemeinde über den Rechtsbeistand Kontakt zu verschiedenen Sachverständigen hergestellt. „Die Stellungnahmen der Sachverständigen sprechen sich gegen den geplanten Quarzabbau aus“, hofft Anton Pretzl so gegen das Projekt arbeiten zu können. Bürgerinitiative schockiert Aber nicht nur seitens der Gemeinde herrscht Unverständnis bezüglich der Kundmachung des Landes OÖ, sondern auch die Bürgerinitiative „Lebenswertes Freinberg“ ist von dem Beschluss wenig begeistert. „Wir sind regelrecht schockiert. Dass keine Umweltverträglichkeitsprüfung gemacht werden soll, ist Wahnsinn. Wir werden natürlich weiterhin am Ball bleiben. Aber leider sind uns im Moment die Hände gebunden, weil wir keine Parteistellung haben (Anm. d. Red. Parteistellung: Beteiligung an einem gerichtlichen oder behördlichen Verfahren)“, zeigt sich Franz Schraml Jun., Sprecher der Bürgerinitiative, wenig erfreut. Gehofft wird nun auf einen Erfolg der Gemeinde. „Die Gemeinde kann nach wie vor sehr viel bewegen. Wir hoffen, dass sie mit ihrem Einspruch Recht bekommt“, so Schraml. Der Fall liegt nun bei den Anwälten und beim Verwaltungsgerichtshof. Wie lange es dauert, bis dieser zu einem Entschluss kommt, ist nicht vorhersehbar.Kundmachung Land OÖSo lautet die Kundmachung des Landes OÖ zur Prüfung der Umweltverträglichkeit betreffend die Neuaufschließung einer Quarzkiesgrube in Freinberg: „Für das Vorhaben der EWS Quarzsand GmbH, [...“den Neuaufschluss einer Quarzkiesgrube mit einer Abbaufläche von 12,8 ha und einer Rodungsfläche von 15,2 ha, [...“, ist nach Maßgabe der dem Verfahren zugrunde gelegenen Unterlagen keine Umweltverträglichkeitsprüfung [...“ durchzuführen.“
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden