Aktuell kein Kassenarzt für Gynäkologie im Bezirk Freistadt
BEZIRK FREISTADT. Im gesamten Bezirk Freistadt gibt es keinen Gynäkologie-Kassenarzt mehr, da Dr. Peter Neuner seit Anfang Juli seine Ordination als Wahlarzt führt.
„Die Vertragsbedingungen der OÖGKK entsprechen nicht mehr der Kostenwahrheit und sind für Ärzte zunehmend unattraktiv“, schildert Dr. Peter Neuner seine Beweggründe, den Vertrag als Kassenarzt zu lösen. Der Großteil seiner bisherigen Patientinnen suche ihn auch in der Wahlarzt-Ordination auf: „Wir sehen hier keinen Einbruch“, sagt Neuner, der auch Primar im Landeskrankenhaus Freistadt ist.
„Behandlung nicht leistbar“
Für Annemarie Schenkenfelder aus Freistadt jedoch ist es ein Problem, dass es keinen Kassenarzt für Frauenheilkunde im Bezirk mehr gibt.
„Ich betreue ehrenamtlich Flüchtlinge, bringe die Frauen unter anderem auch zum Gynäkologen. Jetzt, da Dr. Neuner kein Kassenarzt mehr ist, müsste ich mit den Frauen zu einem der nächstgelegenen Kassen-Frauenärzte nach Gallneukirchen oder Bad Leonfelden fahren“, macht Schenkenfelder aufmerksam.
„Zwar gibt es mehrere Wahlärzte für Gynäkologie im Bezirk Freistadt, eine Behandlung dort ist aber für die Flüchtlingsfrauen schlicht nicht leistbar. Ich kann mir vorstellen, dass es auch anderen, österreichischen Frauen so geht“, meint Annemarie Schenkenfelder.
Bewerberin abgesprungen
Bei der OÖ. Gebietskrankenkasse wird mit Hochdruck daran gearbeitet, gemeinsam mit der Ärztekammer wieder einen Kassenarzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe zu finden. „Es gab auch schon eine Bewerberin, diese hat aber einer in Linz angebotenen Stelle dann doch den Vorzug gegeben“, weiß Harald Schmadlbauer, Sprecher der OÖGKK auf Tips-Nachfrage zu berichten.
Stelle wird ausgeschrieben
„Im September wird die Stelle wieder neu ausgeschrieben und ich bin zuversichtlich, dass es im Bezirk Freistadt bald wieder einen Kassenarzt für Gynäkologie geben wird. Denn, anders als bei den Hausärzten, ist eine Nachbesetzung einer Facharztstelle üblicherweise kein Problem“, sagt Schmadlbauer. „Wobei die Situation nicht mehr so rosig ist wie noch vor einigen Jahren, als es zehn bis 15 Bewerber für jede freie Facharztstelle gab.“
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24.08.2018 07:00
Betroffene
Na klar, Hauptleidende sind wieder die Asylanten Wie wär es, von Alleinerzieherinnen und Mindestpensionistinnen aus dem Mühlviertel zu schreiben, gibt es leider genug davon!!
24.08.2018 08:19
Bitte genau lesen
Siehe Zitat im Artikel: „Zwar gibt es mehrere Wahlärzte für Gynäkologie im Bezirk Freistadt, eine Behandlung dort ist aber für die Flüchtlingsfrauen schlicht nicht leistbar. Ich kann mir vorstellen, dass es auch anderen, österreichischen Frauen so geht“, meint Annemarie Schenkenfelder.