Corona-Virus hat Folgen für Gottesdienste

„Viele Pfarren überlegen, Gottesdienste, bei denen mehr als 100 Personen zu erwarten sind, präventiv und im Vorfeld abzusagen“, weiß Michael Kraml vom Kommunikationsbüro der Diözese Linz zu berichten. Denn den 101. Gottesdienstbesucher nicht mehr in die Kirche zu lassen (Veranstaltung bis zu 100 Personen innerhalb geschlossener Räume dürfen vorerst noch stattfinden, Anm.), sei kein praktikabler Weg. 

Vorstellungsgottesdienst für Erstkommunionkinder gestrichen 

„Wir behalten unsere drei Gottesdienste - Samstagabend 19 Uhr und Sonntag 8.30 Uhr und 10 Uhr - bei“, sagt Freistadts Pfarrassistentin Irmi Sternbauer. „Allerdings raten wir Personen, die zur Risikogruppe gehören, lieber daheim zu bleiben und den Gottesdienst via Radio zu verfolgen.“ Man wolle die Gottesdienstbesucher vor Betreten der Kirche durchzählen. „Wir tun uns total schwer, alle Gottesdienste abzusagen. Aber wenn man davon ausgeht, dass viele Personen von sich aus dem Gottesdienst fernbleiben, müsste es sich von der Besucheranzahl her ausgehen. Sicher abgesagt ist aber in Freistadt leider der Vorstellungsgottesdienst der Erstkommunionkinder.“ 

Kein Friedensgruß per Händedruck, keine Kommunion, kein Weihwasser

Bei Gottesdiensten, die stattfinden, sei die dringende Empfehlung zu beachten, dass die Mund- und Kelchkommunion mit Rücksicht auf die Gefährdung anderer Personen auszusetzen sind und dass auf den Friedensgruß durch Händedruck zugunsten alternativer Formen wie zum Beispiel Zunicken ebenso wie auf den Gebrauch von Weihwasser verzichtet werden soll.

„Von der Sonntagspflicht entbunden“ 

Die Diözese Linz rät Personen der Corona-Risikogruppe, insbesondere Menschen mit höherem Lebensalter oder Vorerkrankungen, ihr Verhalten in dieser Zeit dementsprechend anzupassen und ihre Sozialkontakte zu minimieren. Aus diesem Grund dispensiert der Diözesanbischof bis auf Weiteres von der Sonntagspflicht, sollte aufgrund der Maßnahmen eine Teilnahme am Sonntagsgottesdienst nicht möglich oder angeraten sein. „

„Damit wird aus diesem Grund ein Fernbleiben gewissensmäßig gestattet, jedoch zugleich auf das private Gebet im Familienkreis oder die Möglichkeit der in den Medien übertragenen Gottesdienste hingewiesen. So werden im ORF-Radio jeden Sonn- und Feiertag um 10 Uhr katholische Gottesdienste übertragen bzw. erfolgt auch eine tägliche Übertragung einer Messfeier etwa über Radio Maria oder Radio Klassik Stephansdom“, heißt es von Seiten der Diözese Linz. 

Begräbnisse, Taufen und Hochzeiten nur im kleinen Kreis 

Für die Verabschiedung von Verstorbenen gilt in praktischer Umsetzung der staatlichen Anordnungen unabhängig von der Beerdigungsform, dass diese nur im Rahmen einer Trauerfeier im engeren Kreis der Familie stattfinden kann. Der Sterbegottesdienst bzw. das Requiem für die Verstorbenen soll zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.

Hochzeiten und Taufen im kleinen Kreis sind möglich, wobei auch hier die staatlichen Regelungen (max. 100 Personen, Anm.) zu beachten sind.

Was ist mit Palmsonntag, Ostern und den Erstkommunionen?

Ob und wie der Palmsonntag (5. April), das Osterfest (Ostersonntag 12. April) oder die diversen anstehenden Erstkommunionen gefeiert werden, könne man momentan nicht sagen, so Michael Kraml vom Kommunikationsbüro der Diözese Linz.

„Derzeit sind diese großen kirchlichen Feste noch unbenommen von den Maßnahmen, aber es ist immer von Einschränkungen in den nächsten Wochen und Monaten die Rede. Die Verordnung gilt vorerst bis 3. April. Sollten die Präventionsmaßnahmen jedoch verlängert werden, muss man alles neu bewerten.“ 

Theater „Judas“ in Pfarrkirche Rainbach abgesagt

Die Theaterproduktion „Judas“ in der Pfarrkirche in Rainbach war für 26. März geplant, wurde aber auch abgesagt.