Grünhilde bündelt das Angebot regionaler Produzenten
TRAGWEIN/BEZIRK FREISTADT. Die aktuelle Situation zeigt, wie wir auf funktionierende Versorgungsketten angewiesen sind. Die Idee des Regionalladen „Grünhilde“ in Tragwein hat den Schweizer Mario Thoma vor einem Jahr begeistert: Ein Gegenkonzept zur Lebensmittelversorgung durch große Handelsketten.
“Wir haben 115 Lieferanten von denen hundert aus dem Umkreis von 30 Kilometern kommen und die uns direkt ohne Zwischenhandel beliefern“, bringt Mario Thoma die Idee des Geschäftes auf den Punkt. Durch die direkte Belieferung und die schlanke Struktur können die Lebensmittel für die Kunden zu normalen Preisen angeboten werde - und die Produktion wird in unserer Region gehalten.
Umdenken durch Coronavirus
„In manchen Fake-News wird die Angst geschürt, dass das Mühlviertel eine Randlage ist und im Ernstfall nicht mehr versorgt wird. Wenn wir eine Region wären, die vieles wieder selbst produziert, könnten wir sehr viel entspannter sein“, so Thoma, und weiter: „Früher gab es in Pregarten, in Freistadt und in Königswiesen eine funktionierende und produzierende Molkerei. Damit die Milch um ein paar Cent billiger im Regal steht, wurden sie geschlossen und wir werden nun von der Großmolkerei aus Niederösterreich beliefert.“
Konsumenten entscheiden, wo produziert wird
Der Rat des Grünhilde-Geschäftsführers: „Mit jedem Einkauf geben wir einen Produktionsauftrag: Wenn wir die Rohmilch vom Tragweiner Bauern, das Fruchtjoghurt vom Schützeneder in Wartberg oder die Butter vom Ballerhof in Altenberg kaufen, geben wir genau diesen Betrieben mit ihren Familien und Mitarbeitern den Auftrag. Es ist wunderbar, wie viele Produkte wir im Mühlviertel haben und wie sich die jetzt alle bemühen, die starke Nachfrage abzuarbeiten. Bis auf Klopapier können wir in der Grünhilde fast alles aus der Region anbieten!“ schmunzelt Mario Thoma.
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