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Geschichte, Geschichten, Feste und Zukunftspläne: Neumarkt feiert 850 Jahr-Jubiläum

Mag. Claudia Greindl, 14.04.2021 18:16

NEUMARKT. Wenn Neumarkt heuer sein 850 Jahr-Jubiläum begeht, führt die Pandemie die Regie des Machbaren. „Und machbar ist trotz Corona sicher einiges“, sind sich Kulturausschuss-Obfrau Margot Artner und Bürgemeister Christian Denkmaier einig. Zum Auftakt des Jubiläumsjahrs wird der druckfrische Teil 2 der „Historischen Markterkundung“ an alle Haushalte verschickt.

  1 / 14   Margot Artner und Christian Denkmaier präsentieren Teil 2 der Historischen Markterkundung. Fotos: Marktgemeinde

Ein schönes und würdiges Jubiläum wünscht Bürgermeister Denkmaier seiner Gemeindebevölkerung. Das Programm des Festjahres ist jedenfalls umfangreich und wird auch durchgezogen, sofern es die Corona-Schutzmaßnahmen zulassen. Den Auftakt zu Festreigen macht das Aufstellen des Maibaums aus Neumarkt auf dem Linzer Hauptplatz, aus heutiger Sicht allerdings ohne große Festlichkeiten. „Ich kann mir vorstellen, dass wir Ende Mai ein Maibaum-Verabschiedungsfest mit Musik, Ortsbauernschaft und Beiträgen aus dem Neumarkter Kulturleben in Linz veranstalten“, sagt der Bürgermeister. 

Festliche Fixpunkte im Jubiläumsjahr

Neben historischen Ortsspaziergängen und einer Gemeinderundfahrt mit Geschichte-Schwerpunkt im Sommer oder Herbst gibt es mehrere festliche Fixpunkte im Jubiläumsjahr: Das generalsanierte Pfarrheim wird am 25. Juli, das neue, zur Gänze in Holzbauweise errichtete Feuerwehrhaus in Matzelsdorf am 21. August feierlich eröffnet. Für die jungen Neumarkter steht ein Open-Air-Clubbing im Sommer auf dem Terminplan. Höhepunkt des Jubiläumsjahrs ist schließlich das Festwochenende am 16. und 17. Oktober im Pfarrheim und im Marktzentrum. 

Handyvideo-Prämierung

Die Bevölkerung hat nicht nur bei der Vorbereitung der Festlichkeiten die Gelegenheit, sich in die Gestaltung des Jubiläumsjahrs einzubringen. Im Mai und Juni sind alle Neumarkter aufgerufen, in einem maximal dreiminütigen Handyvideo einen Beitrag zum Thema „Mein Leben in Neumarkt“ zu gestalten. „Die besten drei Videos werden mit Gutscheinen im Wert von 250 Euro prämiert, ein Preis davon ist für die ganz jungen Neumarkter reserviert“, lädt Bürgermeister Christian Denkmaier auch die Jugend zum Mitmachen und fleißigen Filmen ein.

Erstaunliche Fakten: elf Wirtshäuser im Markt

War es in Band 1 der Markt als Handelsplatz, stehen in Margot Artners neuer Broschüre zur Marktgeschichte die Gewerbebetriebe und die öffentlichen Einrichtungen im Mittelpunkt. Neben Geschichte und Geschichten lässt die Kulturausschuss-Obfrau auch Zitate im damaligen Sprachgebrauch einfließen. Und man erfährt Erstaunliches: „Zum Beispiel hat es 1827 gleich elf Wirte im Markt gegeben, und das bei insgesamt nur 57 Häusern“, erzählt die Kulturausschuss-Obfrau.

Pefekte Nahversorgung im 19. Jahrhundert

Zu dieser Zeit waren die Neumarkter überhaupt bestens mit Lebensnotwendigem versorgt: Es gab zwei Bäcker, zwei Fleischhauer, zwei Grießler (Mehlhändler) und zwei Krämer. Dazu kamen das Bürgerspital, das Brauhaus, ein Weißgerber, ein Bader, ein Hafner, drei Schneider, vier Weber, einen Binder, einen Wagner, den Schmied, die Schule und die Kirche samt Pfarrhof. „Neumarkt war damals ohne Übertreibung ein belebter Ort mit bester Nahversorgung“, so Artner.

Besonders und Skurriles in der Ortsgeschichte

Ergänzt wird Margot Artners Werk im Herbst mit einer Publikation von Ernst Hager über historische Besonderheiten und Skurrilitäten in der Ortsgeschichte. „Zum Beispiel erfährt man darin, was es der Sage nach mit dem Alten Markt in Pernau auf sich hat, dessen Bewohner ob ihres liederlichen Lebenswandels samt und sonders im Sumpf versunken sind“, plaudert Denkmaier aus dem Neumarkter Geschichtenschatz. Außerdem beleuchtet Hager die kurze Zeit zu Kriegsende, als die amerikanisch-russische Demarkationslinie genau durch den Ort führte und sogar Familien auseinanderriss. „Und stolz sind wir natürlich auch darauf, dass die Kirche in St. Peter dereinst von der Pfarre Neumarkt gegründet worden ist“, fügt der Bürgermeister schmunzelnd hinzu. „Neumarkt hat also geschichtlich manches erlebt, was auf die ganze Region weitreichenden Einfluss gehabt hat.“ 

Mit der zukünftigen Entwicklung des Gemeindelebens in Neumarkt sollen sich im November des Jubiläumsjahrs die Bürger und die neugewählten Gemeinderäte in Form einer moderierten Zukunftswerkstatt auseinandersetzen. Zur Debatte stehen Fragen wie die Ortskernentwicklung, Digitalisierung (Stichwort Glasfaseranschluss), Ökologie (zweite Nahwärmeanlage im Ort), das Thema gut alt werden im Ort und besonders die Wiederbelebung des Vereins- und Kulturlebens in der Gemeinde, das unter der Pandemie besonders gelitten hat. Ideen und Rückmeldungen nimmt Bürgermeister Christian Denkmaier unter buergermeister@neumarkt-muehlkreis.ooe.gv.at entgegen.


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