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Alfred Klepatsch: „Wir können die Welt nicht retten, aber jeder kann seinen Beitrag leisten“

Mag. Claudia Greindl, 19.01.2022 13:15

WINDHAAG. „Wir werden um eine Diskussion um eine Lebensstil-Änderung nicht herumkommen“, ist sich Alfred Klepatsch, Vordenker in Sachen Klimaschutz, Ökologie und Nachhaltigkeit, sicher. Wie schon zu seinem 50. Geburtstag lieferte er seinen Freunden und Bekannten auch zum 60-er Denkanstöße. Die „Rückmeldungen“in Form von Spenden machen Afrika ein Stück grüner.

4.000 Euro als Antwort auf sein „Geburtstagsgeschenk“ an 200 Freunde überreichte Alfred Klepatsch (r.) dieser Tage Heini Staudinger (l.). Zu seinem 50-er hatte der Windhaager rund 8.000 Spendeneuro für das Zukunftsforum Windhaag und für Afrika lukriert. (Foto: privat)
photo_library 4.000 Euro als Antwort auf sein „Geburtstagsgeschenk“ an 200 Freunde überreichte Alfred Klepatsch (r.) dieser Tage Heini Staudinger (l.). Zu seinem 50-er hatte der Windhaager rund 8.000 Spendeneuro für das Zukunftsforum Windhaag und für Afrika lukriert. (Foto: privat)

„Unsere Welt neu denken“, ein Buch von Maja Göpel, verschenkte Alfred Klepatsch im Jänner 2021 zu seinem 60. Geburtstag gleich 200 Mal. „Mein Gedanke war, dass sich in den zehn Jahren seit meinem 50-er trotz Pariser Klimaabkommens und vieler Lippenbekenntnisse zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz kaum etwas geändert hat“, sagt der Altbürgermeister von Windhaag, der beruflich als Lehrer am ABZ Hagenberg wirkt und ehrenamtlich Obmann des Vereins Energiebezirk Freistadt und des Anti Atom Komitees ist. „Damit sich wirklich etwas ändert, brauchen wir ein neues Denken – das Buch, das ich zu Weihnachten von Norbert Miesenberger bekommen habe, war dafür eine Einladung und eine gute Orientierung“, so Klepatsch, der am 11. Jänner 61 geworden ist. „Ich bin sehr dankbar, dass Maja Göpel als anerkannte Wissenschaftlerin das Problem so sachlich und deutlich beschreibt.“

Wo die Welt zur Zeit steht

Mit dem Buchgeschenk lieferte Klepatsch einen Denkanstoß dafür, wo die Welt zurzeit steht. „Das Klimachaos nimmt seinen Lauf, die Konflikte zwischen Arm und Reich nehmen auf der ganzen Welt zu. Die Umstellung auf Alter- nativenergien steht außer Frage, aber sie ist kein Spaziergang, sondern ein Marathonlauf. Alleine was Holz betrifft, müssten wir in Österreich die gesamte Staatsfläche noch einmal dazu pachten, um die Klimaziele zu erreichen. Wir reden alles schön, wir verteufeln Donald Trump für den Ausstieg aus den Pariser Klimazielen, aber eigentlich sind die Ziele nicht erreichbar“, glaubt der Windhaager.

Hauptproblem heißt Verdrängung

„Auch die Politiker wissen, was zu tun wäre, aber die Maßnahmen sind unpopulär und unangenehm. Das Problem sind also nicht der Klimawandel und das Artensterben selbst, sondern die Verdrängung des Wissens darüber, das hat schon der Solarpionier Hermann Scheer bei seinem Besuch in Windhaag betont.“ Für Klepatsch ist daher die Kernfrage jene nach unserem Lebensstil. „Wie ernähren wir uns in Zukunft? Wie und wo verbringen wir unseren Urlaub? Was machen wir in der Freizeit? Wir werden die Welt durch einen klimafreundlichen Lebensstil nicht retten können, trotzdem ist es nicht egal, wie wir leben. Jeder kann seinen Anteil dazu leisten, die Welt ein Stück besser zu machen.“

Hoffnung statt Lähmung

Und da Alfred Klepatsch nicht nur schwarzmalen will („Da entsteht nur Lähmung!“), geht er selbst dabei voran, Hoffnung zu vermitteln. Wie schon zu seinem 50. Geburtstag akzeptierte er zum 60-er Spenden als Geschenk –Spenden, die er nun an Heini Staudinger von der Waldviertler Schuhwerkstatt übergab. Der gebürtige Oberösterreicher engagiert sich für ein grüneres Afrika – einerseits wörtlich genommen in Form von Aufforstungs- und Landwirtschaftsprojekten, andererseits durch Bildungsprojekte für ein selbstbestimmtes Leben. 4.000 Euro überreichte Klepatsch vor wenigen Tagen. „Es erfüllt mich mit Zufriedenheit und Freude, dass meine Geburtstagseinladung von vor einem Jahr auf fruchtbaren Boden gefallen ist.“ Heini Staudinger wird in Kürze wieder in Afrika seine Projekte vorantreiben. „Ich wollte aber auch für uns etwas tun – für unsere Heimat und Gesellschaft: Wir spüren es alle, dass es in der jetzigen Form auf Dauer nicht weitergehen kann und wird. Wir müssen unsere Welt neu denken und anders handeln – und zwar sofort!“


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