
FREISTADT. Der neue Kompaniekommandant der Tilly Kaserne, Hauptmann Lorenz Kitzmüller, erzählt über Herausforderungen und die Zukunft des Bundesheeres.
Lorenz Kitzmüller ist seit August der neue Kommandant der Tilly Kaserne Freistadt und für 23 Mitarbeiter zuständig. „Mir ist es wichtig, den guten Standard beim Bundesheer in Freistadt zu erhalten“, sagt Kitzmüller. „Der Stellenwert des Heeres hatte in den vergangenen Jahren für die Gesellschaft an Bedeutung verloren, aber gerade in Krisenzeiten und jetzt, da der Krieg in der Ukraine so nahe ist, merkt man auch wieder mehr Wertschätzung der Bevölkerung“, erzählt der neue Kommandant.
Es wird allerdings immer schwieriger, Mitarbeiter zu finden. „Einer der Gründe ist, dass immer weniger junge Leute sich für die Grundausbildung entscheiden oder untauglich sind, und die Konkurrenz durch die Privatwirtschaft.“ Dazu gibt es auch bereits Pläne, versicherte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner bei ihrem Besuch in der Kaserne Freistadt. Ende Oktober ging eine gesetzliche Grundlage des Bundesdienstes und damit für eine höhere Bezahlung für Bedienstete des Bundesministeriums für Landesverteidigung und für das Österreichische Bundesheer in Begutachtung. „Bei der Modernisierung ist bereits ein positiver Trend zu erkennen“, sagt Kitzmüller. „Es ist wichtig, dass die Infrastruktur und die Ausrüstung gut erhalten bleiben und am aktuellen Stand der Technik sind.“ Für potenzielle Mitarbeiter habe das Bundesheer viel zu bieten: „Wir haben eine große Bandbreite an Spezialisierungen, die Mitarbeiter werden je nach ihren Interessen und Talenten gefördert und es gibt gute Aufstiegsmöglichkeiten.“
Kitzmüller selbst ist nach der Grundausbildung mit 17 Jahren beim Bundesheer geblieben und hat die Militärakademie absolviert. Sein Interesse wurde ihm mehr oder weniger bereits in die Wiege gelegt. „Mein Großvater und auch ein Cousin waren lange beim Bundesheer. Außerdem haben meine Großeltern neben der Kaserne in Ried gewohnt, die hat mich immer fasziniert.“