Suchaktion nach Hilferufen: "Lieber einmal zuviel als einmal zu wenig ausrücken!"
SCHÖNAU. Nächtliche Hilfeschreie lösten in der Mühlviertler Alm-Gemeinde eine Suchaktion mit einem Großaufgebot von Feuerwehrleuten, Polizisten, Diensthundeführern und Drohnenpiloten aus. Der Grund war zum Glück ein harmloser.
Kurz nach Ende einer abendlichen Schulung der FF Schönau meldeten sich mehrere Passanten im Feuerwehrhaus, sie hätten laut und deutlich Hilferufe gehört. „Daraufhin haben wir uns aufgeteilt, sind ausgeschwärmt und haben zu suchen begonnen“, berichtet Roman Pointner, Kommandant der FF Schönau. Nach 20 Minuten ergebnisloser Suche verständigten die Florianijünger die Polizei, worauf eine großangelegte Suchaktion mit Polizeibeamten der Bereitschaftseinheit mit Diensthundeführern und Drohnen mit Wärmebildkameras gestartet wurde. „Den Bereich Hochgarten, Schlossberg und Mühlenweg haben wir gründlich abgesucht, alle Gärten, vor allem Schächte und auch einen Fischteich. Die Hausbewohner haben wir aus den Betten geläutet, um zu erfahren, ob jemand abgeht, was aber nicht der Fall war“, so Pointner weiter. Im Feuerwehrhaus wurden unterdessen die Strukturen genutzt und eine gemeinsame Einsatzleitung aufgebaut. Um zwei Uhr nachts entschieden die Einsatzleiterin der Polizei und Pflichtbereichskommandant Pointner schließlich, die Suche einzustellen.
Lösung des Rätsels am nächsten Tag
Die Lösung für die rätselhaften Hilfeschreie, die insgesamt sechs Passanten vernommen hatten, kam am nächsten Tag. „Die Urheber haben von der Suchaktion erfahren und sich daraufhin bei der Polizei gemeldet“, weiß der Feuerwehrkommandant. Zwei Frauen hatten sich laut Polizei im Ortskern in einer Wohnung auf den Balkon begeben, die Balkontüre war hinter ihnen zugefallen und konnte von außen nicht mehr geöffnet werden. „Ohne Winterkleidung und bei Minusgraden ist es schnell kalt geworden. Die Hilfeschreie waren weitum hörbar“, weiß Pointner. Ein weiterer Passant klingelte schließlich Hausbewohner heraus, die die Balkontüre öffneten. Resümee für die Feuerwehr: „Lieber einmal zu viel ausrücken als zu wenig, zum Glück ist niemand zu Schaden gekommen.“
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