Extremläufer Ambros Mühlbachler aus Pregarten lief 246 Kilometer durch die Kalahari-Wüste
PREGARTEN. Bei 43 Grad 246 Kilometer weit in Laufschuhen durch die Wüste: Ultraläufer Ambros Mühlbachler aus Pregarten hat in der Kalahari in Afrika einen weitere Extreme Marathon erfolgreich absolviert.
Der pensionierte Postbeamte und nach wie vor sehr aktive Ultraläufer aus Pregarten ist auch mit 64 Jahren noch fit wie ein Turnschuh. Von 30. September bis 6. Oktober 2023 nahm Ambros Mühlbachler mit seinem Freund Josef Goltschman aus Wien bereits zum fünften Mal am Kalahari Augrabies Extreme Marathon in der afrikanischen Kalahari-Wüste teil.
Nur zwei Österreicher am Start
Vorm Marathon wurden alle 24 Starter - Ambros und Josef waren die beiden einzigen Österreicher - gründlich von Ärzten durchgecheckt, und auch ihr Gepäck wurde genau kontrolliert. Nämlich darauf, ob auch wirklich alles Lebensnotwendige für einen 246 Kilometer-Lauf durch die Wüste im Rucksack ist. „Wir mussten alles selbst transportieren: Schlafsack, Kleidung und Essen für die sieben Tage. Verpflegung mit einem Nährwert von 2300 Kalorien pro Tag war das Minimum, dass wir einpacken mussten. Mein Rucksack wog zwölf Kilo“, schildert Ambros Mühlbachler. Selbstverständlich hatte auch noch die Österreich-Flagge, ohne die der 64-Jährige keinen internationalen Lauf bestreitet, noch Platz. Das Wasser zum Trinken wurde den Läufern zur Verfügung gestellt. „Zum Glück, denn bei der Hitze und Anstrengung braucht man zehn bis zwölf Liter Wasser am Tag“, so der erfahrene Ultraläufer aus Pregarten.
Laufen auf Sand und bei großer Hitze
Moderate 26 Kilometer lang war die erste Etappe. „In der Kalahari erwartet dich jeden Tag etwas anderes, aber meist läuft man auf Sand, was sehr anstrengend ist. Dazu die Hitze - einmal hatte es 43 Grad“, so Mühlbachler. Alle Teilnehmer, darunter auch einige Frauen, liefen auf mehr schlecht als recht markierten Trails von Checkpoint zu Checkpoint, von Camp zu Camp, und waren dabei meist auf sich allein gestellt. Ein Moskitonetz über dem Kopf war beim Laufen ein Muss.
Im Dunkeln in der Wüste verlaufen
„Auf der längsten Etappe mit 76 Kilometern bin ich um 6 Uhr in der Früh gestartet und kam erst kurz vor 23 Uhr im Camp an. Im Dunkeln - ab 19 Uhr ist es dort stockfinster - habe ich mich mehrmals verlaufen“, berichtet Ambros Mühlbachler.
Von 24 Startern kamen schlussendlich 19 Ziel - alle teilnehmenden Frauen schafften die Herausforderung, fünf Männer fielen aus. „Bei so einem Extrem-Marathon zählt nicht die Platzierung, sondern nur, dass man durchkommt“, so Mühlbachler, der sich mit seinem Laufkollegen aus Wien im Anschluss an die Strapazen einen einwöchigen Urlaub in Namibia gönnte. Nach fünf Teilnahmen beim Kalahari Augrabies Extreme Marathon setzt der Pregartner ein Hakerl darunter: „Das war mein letzter Start bei diesem Lauf.“
Und er läuft und läuft
Kaum daheim im Mühlviertel, läuft der Pregartner weiter. „Es ist eine Sucht. Ich muss mich zwei-, dreimal im Monat dazu zwingen, nicht zu laufen“, sagt Mühlbachler, der rund 1000 Kilometer im Monat (!) läuft. „Meist starte ich schon um 5.15 Uhr in der Früh. Auch an schwachen Tagen laufe ich zumindest 30 Kilometer.“ Meist sind es aber mehr, und gelaufen wird bei jedem Wetter. „Außer, es schüttet schon beim Weglaufen so richtig, dann warte ich lieber noch ein bisschen ab.“ Tage, an denen er in den letzten drei Jahrzehnten krank war, kann der Extremsportler an zwei Händen abzählen. Seine Knie und Gelenke machen noch tadellos mit, und das schiebt Ambros auch auf seinen kiloweisen Genuss von Gummibären, die reichlich Gelatine enthalten.
2024 läuft Mühlbachler in Kambodscha
Für 2024 hat Ambros Mühlbachler, der in seinen Laufschuhen schon weite Teile der Welt erkundet hat, schon wieder zahlreiche Lauf-Termine auf seinem Kalender stehen. Höhepunkt wird ein für Dezember 2024 geplanter Sieben-Tage-Lauf in Kambodscha sein.
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