Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Neumarkter Weitwanderer: vom Kahlenberg bis zum Bodensee

Mag. Claudia Greindl, 28.11.2023 18:00

NEUMARKT. 36 Tage, 26.400 Höhenmeter und 870 Kilometer Wanderstrecke: Das sind die Eckdaten des Voralpenwegs 04, den Maria und Josef Klopf in insgesamt vier Jahresetappen erwandert haben. Ihre Bilanz: Die schönen Aussichten sind jede Strapaze wert.

  1 / 5   Ankunft am Bodensee: Maria und Josef Klopf. Der Blasenpflasterverbrauch war verschwindend gering, vor Verletzungen blieben sie zum Glück verschont. (Foto: privat)

Ohne Weitwanderungen geht es bei Maria und Josef Klopf offenbar nicht: Tips hat in den vergangenen Jahren bereits von ihren Touren von Dänemark bis an die Adria und entlang des Südalpenweges von Bad Radkersburg bis Bozen berichtet. Für den Voralpenweg quer durch Österreich und das angrenzende Bayern hat sich das fitte Pensionisten-Ehepaar wieder akribisch vorbereitet. „Bei der Planung haben wir die 870 Kilometer lange Strecke in vier Etappen aufgeteilt“, berichtet Josef Klopf.

Kein Spaziergang

Im Training sind die beiden ohnehin andauernd, schließlich können sie einem Wander-Marathon kaum widerstehen. 2019 schnürten die Neumarkter schließlich die Wanderschuhe für die erste große Etappe des Voralpenwegs, weiter ging es 2020, 2021 und die letzte Etappe folgte heuer im August. Wer nun glaubt, die Route quer durch Österreich sei ein Spaziergang, der sei eines besseren belehrt: „Jeden Tag haben wir mehr als 1000 Höhenmeter bewältigt“, erinnert sich Maria Klopf. Der Rucksack mit zehn bis zwölf Kilogramm Inhalt wog da oft schwer. „Man würde es nicht glauben, aber wir sind jedes Jahr zu ausgesetzten Stellen ohne Seil gekommen und dort zur Sicherheit auf allen Vieren gekraxelt.“ Die schönen Aussichten, die auf den Gipfeln und Bergrücken auf das Wanderpaar warteten, entschädigten sie jedesmal aufs Neue für die vorangegangenen Strapazen. Jeden Tag ein anderer Ausblick, jeden Tag wieder freundliche, hilfsbereite Menschen – so haben die Klopfs ihren Marsch, den sie jeweils im wetterstabilen August absolvierten, in Erinnerung. Übernachtet wurde meist auf Hütten, in Gasthäusern, in Ferienwohnungen oder auf Bauernhöfen.

Hilfreiche Geister

Ein Quartier zu finden, war jedoch nicht immer einfach. „Wir waren meistens alleine unterwegs, denn so weit wandern nicht mehr viele Leute. Trotzdem sind wir, speziell zur Corona-Zeit, manchmal vor versperrten Türen gestanden.“ Irgendein hilfreicher Geist fand sich in letzter Minute jedoch immer, auch wenn die Nachtruhe auf einer harten Holzbank eines Senners oder in einem Reha-Zentrum verbracht wurde. Auch mit der Verpflegung klappte es durchwegs gut. „Nur einmal sind wir am Ende einer Etappe hungrig in einem Ort gelandet, wo es weder ein Gasthaus noch ein Geschäft gab. Dort hat uns dann eine Frau spontan eingeladen, an ihrem Grillabend teilzunehmen“, erzählen die Klopfs. Ihre Bilanz der 870 Wanderkilometer: „Es ist faszinierend, sein Land auf diese Weise kennen zu lernen!“

Der Voralpenweg 04 wurde 1978 der Öffentlichkeit übergeben. Er führt durch Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg, reicht von Wien bis Bad Reichenhall und kann durch die bayerischen Voralpen nach Bregenz fortgesetzt werden.

Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden