Tobias und Jakob (13): Johannesweg in zwei Tagen erwandert
SCHÖNAU. Drei bis fünf Tagesetappen brauchen Wanderer für den Johannesweg auf der Mühlviertler Alm. Tobias Erda und Jakob Klinger (beide 13) reichten zwei Tage für die 84 Kilometer lange Strecke.
Bei einem Spaziergang mit Mama Lisa und der Oma auf dem Johannesweg in Schönau kam Tobias auf die Idee, den kompletten Weg zu erwandern. Seinen Freund Jakob brauchte er dazu nicht zu überreden. Der Plan der beiden sportlichen Mittelschüler war, die gesamte Strecke in nur zwei Tagen zu bewältigen. Gut ausgerüstet machte sich das Duo an einem Samstag um 6.30 Uhr früh auf den Weg von Pierbach in Richtung Schönau und St. Leonhard. „Am Anfang sind wir relativ schnell gegangen. Vom Herzogreitherfelsen haben wir schon nach St. Leonhard hinübergesehen, bis zur Mittagsrast hat sich der Weg aber noch ordentlich gezogen“, erzählt Tobias. Fußsohlen und Beine meldeten sich erstmals schmerzhaft zu Wort. Doch die beiden 13-Jährigen überwanden das erste Tief und nahmen die Strecke St. Leonhard – Weitersfelden in Angriff. Nach einer Rast auf der Zwischenstromwiese folgte der anstrengende Endspurt des ersten Tages hinauf zum Kammerer Kreuz.
Tagesziel nach 44 Kilometern
44 Kilometer hatten die beiden um 19 Uhr in den Beinen. „Meine Mama hat uns abgeholt, nach der Dusche sind wir auf allen Vieren ins Bett gekrochen“, schmunzelt Tobias. Obwohl sie in der Früh schwer wachzukriegen waren, ließ die Motivation zum Weitergehen nicht zu wünschen übrig. „Die ersten paar 100 Meter waren zäh, wir hatten Muskelkater“, berichtet Jakob. Doch dann nahmen die beiden wieder Tempo auf. Gesprochen wurde wenig. Der Anstieg zur Hirschalm in Unterweißenbach zehrte an den Kräften. Zu Mittag kehrten Jakob und Tobias in Königswiesen ein. „Im Wirtshaus haben sich Wanderer gewundert, dass wir so fleißig gehen und uns eingeladen.“ Ab Ruttenstein in der Gemeinde Pierbach war die Luft fast draußen. „Die Fußsohlen und die Knie haben uns schon extrem weh getan.“ Nach dem zweiten Tag mit elfeinhalb Stunden auf den Beinen war das Ziel schließlich erreicht, Jakobs Mama Karin erwartete beide in Pierbach.
Stolz auf die Leistung
„Wir haben zwar uns vorgenommen, es zu schaffen, aber nicht dran geglaubt“, sind die Burschen ebenso wie ihre Eltern stolz auf ihre Leistung. Ihre nächste Herausforderung haben Tobias und Jakob schon im Visier: In den Ferien schnüren sie die Wanderschuhe und gehen den 48 Kilometer langen Stoakraftweg im Naturpark Mühlviertel – in einem Tag.
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