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Ehemaliger Waldburger Pfarrer Thomas Eppacher verstorben

Mag. Michaela Maurer, 17.06.2025 12:34

WALDBURG. Der ehemalige Waldburger Pfarrer und Ehrenbürger Thomas Eppacher ist am 15. Juni im 95. Lebensjahr verstorben.

Thomas Eppacher ist am 15. Juni (Foto: Herbert Preslmaier)
Thomas Eppacher ist am 15. Juni (Foto: Herbert Preslmaier)

Pfarrer Thomas Eppacher wurde am 11. März 1931 als achtes von elf Kindern auf einem Bergbauernhof in Taisten im Pustertal/Südtirol geboren, und zwar als Sohn des zweiten Mannes seiner Mutter. Wegen Erbstreitigkeiten musste die Familie den Hof verlassen und wohnte sodann in drei verschiedenen Unterkünften. Die Geschwister wurden aufgrund des fehlenden Platzes auf Onkeln und Tanten verteilt.  Im Jahre 1941 übersiedelte die Familie nach Wesenufer in Oberösterreich, wo ein kleines Bauernhaus bezogen wurde. Vom dortigen Pfarrer wurde Thomas empfohlen, dass er studieren solle.

Berufswunsch Priester

Er absolvierte die Unterstufe des Gymnasiums in einem Privatgymnasium an einer Missionsschule. Nach der vierten Klasse wechselte er nach Ried im Innkreis ans öffentliche Gymnasium, wo er die restlichen vier Klassen absolvierte und maturierte. Der Wunsch, Priester zu werden, war schon im Gymnasium vorhanden. Nach der Matura trat Thomas Eppacher ins Priesterseminar in Linz ein. Ein fünfjähriges Theologiestudium folgte, wobei er bereits nach dem vierten Jahr wegen Priestermangels geweiht wurde. Die Weihe erfolgte 1957 und er kam dann als Kooperator nach Höhnhart im Innviertel. Er hat sich dort besonders um die Jugend angenommen und es sind Bekanntschaften von damals bis zuletzt geblieben. Nach einem Jahr erfolgte eine Versetzung nach Perg.

Lehrkraft am Petrinum

Da das bischöfliche Gymnasium Petrinum in Linz dringend Lehrkräfte suchte, wurde Thomas Eppacher zum Studium der Biologie und auch von vier Semestern Geografie vom Dienst freigestellt und übersiedelte dazu nach Innsbruck. Das Biologiestudium wurde mit der Lehramtsprüfung und dem Doktorat abgeschlossen. Im Jahre 1967 wechselte Dr. Eppacher als Professor an das Petrinum in Linz und unterrichtete dort Biologie und Chemie. Unter seinen Schülern war auch Manfred Scheuer, der heutige Bischof der Diözese Linz.

Pfarre in Waldburg aufgebaut

In den letzten Jahren seiner Lehrtätigkeit wurden ihm die Stunden verkürzt, damit er die Pfarrei Waldburg mitbetreuen konnte. So hatte er während der Woche im Petrinum gearbeitet, an den Wochenenden war er in Waldburg und hat begonnen, die Pfarre langsam aufzubauen und sich um den Kirchenwald zu kümmern. Auch der Umbau bzw. die Renovierung des Pfarrhofes sowie die Sanierung der Kirche standen an und wurden von ihm geleitet. Nach der Pensionierung im Jahre 1985 übernahm er die Pfarre Waldburg als Pfarrer.

Er war auch führendes Mitglied der Marianischen Priesterbewegung mit monatlichen Treffen in Riedegg. Nebenbei hat er den Bau einer Kirche in der Nähe von Abakan in Sibirien wesentlich mitfinanziert und maßgeblich dafür gesorgt, damit diese Pfarre einen Priester bekommt, der sie leitet. Sehr wichtig war ihm immer das Rosenkranzgebet, in welches er stets die Bevölkerung miteingeschlossen hatte. Am Ende seiner Zeit als Leiter der Pfarre in Waldburg wirkte Karol Bujnowski als Hilfsseelsorger, der seit dem Jahr 2015 nun Hauptseelsorger ist. Bei Bedarf übernahm Eppacher priesterliche Aufgaben in seiner Vertretung, welches laut seinen eigenen Worten immer in guter Zusammenarbeit geschehen ist. Besonders dankbar war er, dass er bis zur Vollendung seines 92. Lebensjahres im Pfarrhof Waldburg wohnen und trotz schwindender Kräfte dennoch priesterliche Tätigkeiten im Rahmen des Möglichen ausüben konnte.

Übersiedlung nach Rainbach

Die dritte einschneidende Etappe seines Lebens war die Übersiedlung nach Rainbach zur Familie Winkler im März 2023. Diese kümmerte sich liebevoll und aufopfernd um ihn - Christian Winkler besonders um die medizinischen Belange und Maria Winkler allgemein um die Pflege und Betreuung. Aber auch alle übrigen Familien- und Haushaltsangehörigen brachten ihm Wohlwollen und Hilfsbereitschaft entgegen.

Ehrenbürger

Für seine besonderen Verdienste um die Gemeinde Waldburg wurde ihm die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Waldburg verliehen. Er war aber auch allgemein ein großer Gönner und Förderer von sämtlichen örtlichen Vereinen und schätzte in besonderem Maße deren ehrenamtliche Arbeit. So kam es, dass er selbst Verantwortung für einen Verein übernahm und zum Obmann des Trachtenmusikvereines Waldburg gewählt wurde. Für diesen einzigartigen und vorbildlichen Einsatz während seiner jahrelangen Tätigkeit wurde ihm nicht nur die von Gerhard Maier komponierte „Waldburger Messe“ gewidmet, sondern wurde er vom Trachtenmusikvereines Waldburg auch zum Ehrenobmann ernannt.


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