Liebenau denkt die Zukunft der gemeindeeigenen Gebäude neu
LIEBENAU. Ruhig ist es in der Mühlviertler Alm-Gemeinde mit dem frühen Wintereinbruch im November geworden. Für Tips eine gute Gelegenheit, mit Bürgermeister August Reichenberger (ÖVP) eine Bilanz über das zu Ende gehende Jahr 2025 zu ziehen und einen Ausblick auf 2026 zu machen.
Etliche Jubiläen, Termine und Veranstaltungen prägten 2025, unter anderem das 150-jährige Bestandsjubiläum der Kameradschaftsbund-Ortsgruppe Liebenau, das 50-jährige Jubiläum der Goldhauben- und Kopftuchgruppe oder das Partnerschaftstreffen mit Liebenau in Sachsen. Auch aus touristischer Sicht war es ein gutes Jahr, resümiert Bürgermeister Reichenberger. Auf dem Parkplatz hinter dem Gemeindeamt gibt es nunmehr eine Infotafel als zentralen Ausgangspunkt für Wanderer und Mountainbiker, die entsprechenden Karten folgen 2026. Das Moorerlebnis Tannermoor erfreut sich anhaltender Beliebtheit.
Neue E-Bike-Runde
Um den Besucherandrang dort zu entspannen und damit auch der Ort von touristischer Wertschöpfung profitieren kann, hat die Marktgemeinde Liebenau gemeinsam mit der FH Wels, der FH Budweis und der Region Vysocina in Südböhmen ein neues Interreg-Projekt eingereicht. „Geplant ist eine rund 40 Kilometer lange Fahrrad- und E-Bike-Runde vom Tannermoor in den Ort, nach Liebenstein, zur Pum-Au, zur Richterberg-Au und zur Aussichtsplattform auf dem Koblberg. Ob die Einreichung genehmigt wird, entscheidet sich um den Jahreswechsel. Gibt es grünes Licht, ist der Projektstart im Frühjahr 2026 in Reichweite, die Fertigstellung ist für Ende 2028 im Zeitplan vorgesehen.
Gemeindeeigene Gebäude im Fokus
Ein aus dem Leader-Topf gefördertes Projekt, für das es bereits eine Zusage gibt, betrifft die Kommunalentwicklung. „Wir haben derzeit noch keinen Leerstand im Ort, aber wir möchten uns mit Unterstützung eines Architektenbüros Gedanken darüber machen, welches Raumangebot wir in den gemeindeeigenen Gebäuden im Ort haben, darunter das Gemeindeamt, die Landesmusikschule oder die Volksschule, und wie wir sie sanieren und nachhaltig nutzen können“, sagt Reichenberger. Den Auftakt macht eine Bestandsanalyse und eine Bedarfserhebung, in die die Liebenauer mittels Bürgerbeteiligung eingebunden werden.
Neue strategische Ausrichtung
„Dabei möchte ich keinerlei Denkverbote haben, es muss nicht alles dort bleiben, wo es sich heute befindet, wir müssen uns eine neue strategische Ausrichtung überleben“, betont der Bürgermeister. Beim Musikverein beispielsweise habe Liebenau ein Luxusproblem: „Wir haben so viele junge Musiker, dass im Musikheim akuter Platzmangel herrscht.“ Projektlaufzeit ist bis Mitte 2027.
Vorzeigeprojekt Photovoltaik
Bereits umgesetzt ist die Errichtung einer großflächigen Photovoltaik-Anlage über dem Nachklärbecken der Kläranlage. Finanziert werden die Kosten von rund 100.000 Euro mit Mitteln aus der Gemeindemilliarde. Das vom Energiebezirk Freistadt unterstützte Vorzeigeprojekt, das ohne Bodenverbrauch auskommt, weckt bereits das Interesse von Exkursionsgruppen. „Kombiniert mit einem 100 KW-Speicher soll die Kläranlage als größter kommunaler Energieverbraucher künftig rund 80 Prozent ihres Strombedarfs aus Sonnenstrom decken können“, erklärt Bürgermeister Reichenberger.
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