RAINBACH. Die in Rainbach beliebte und geschätzte Senior-Wirtin des Gasthauses Blumauer, Hilda Maria Blumauer, ist am 1. Dezember im 96. Lebensjahr verstorben.
Mit „Kemmts eina!“ werden im weitum geschätzten Gasthof Blumauer in Rainbach im Mühlkreis die Gäste eingeladen, Mühlviertler Gastfreundschaft zu genießen. Dass sie diesen bis dato auch zufrieden wieder verlassen können, dafür hat die am 1. Dezember 2024 im 96. Lebensjahr verstorbene Hilda Maria Blumauer zusammen mit ihrem Gatten den Grundstein gelegt.
1929 in Reichenthal geboren
1929 in Reichenthal als Tochter des Bäckers und Gastwirtes Anton und der Südtirolerin Maria Bräuer geboren, arbeitete sie nach Pflicht- und Haushaltungsschule im elterlichen Betrieb. Beste berufliche Voraussetzungen dafür, 1955 den Rainbacher Gastwirt Leopold Blumauer zu heiraten und gemeinsam Landwirtschaft und Gastbetrieb zu übernehmen, wobei die beiden in der Gastwirtschaft ihre Zukunft sahen. Seitdem erlebte der Gasthof durch ihre Innovationen eine ständige Erneuerung und Erweiterung bis hin zum kompletten Neubau des Gasthauses, das zu einem wichtigen Ort der Begegnung wurde.
Was alles nicht in heute oft angestrebter Work-Life-Balance zu schaffen gewesen wäre. Für die Verstorbene war „Work“ – aufgewachsen zwischen den Weltkriegen – natürlich eine Selbstverständlichkeit und „Life“ das Wohlergehen der Familie und die Zufriedenheit der Gäste. Da blieb keine Zeit, nach Balance zu fragen.
36 Jahre lang das Gasthaus geführt
36 Jahre lang führte die Geselligkeit liebende „Blumauer-Oma“ an der Seite ihres 1990 verstorbenen Gatten mit Lebensmut, Ehrgeiz, Einfühlungsvermögen und Freude den Betrieb, auch als Fels in der Brandung. Nicht nur im unvergleichlichen Erdäpfelsalat oder Beuschl lagen ihre Stärken, sie verstand es, auf die Menschen zuzugehen, zuzuhören oder häufig auch Seelentrösterin zu sein.
Urlaube oder Freizeit waren spärlich. Sie liebte zu reisen, besonders nach Südtirol zu ihren Verwandten. Viel Freude bereiteten ihr die wöchentlichen Turnstunden und sie genoss als Fahnenmutter die Geselligkeit im Kameradschaftsbund. Sohn Gerhard: „Ihr Wirken war stets positiv und von Genügsamkeit geprägt. Sie klagte nie und war immer sehr dankbar für das, was das Leben ihr schenkte“.
Zu den tiefen Spuren ihres Wirkens zählt auch die Marienstatue in der Pfarrkirche Rainbach, vor der beim Requiem die Verstorbenen der Pfarre verabschiedet werden. Diese – von einem Verwandten in Südtirol geschnitzt – wurde 1972 vom Ehepaar Blumauer gestiftet. Just hier nahmen die vier Kinder samt Familien, die große Verwandtschaft, Freunde, Stammgäste und die Pfarrgemeinde am Donnerstag, 12. Dezember, schweren Herzens mit großer Dankbarkeit und Hochachtung Abschied.
(Nachruf geschrieben von Karlheinz Sandner)
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