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Faustball-Euro in Freistadt: Zweimal Gold und zweimal Silber für heimischen Faustball-Nachwuchs

Olivia Lentschig, 21.07.2025 11:11

FREISTADT. Bei der Heim-Europameisterschaft in Freistadt sicherten sich die Österreicher gleich zweimal den Meistertitel: Neben den U18-Damen krönten sich auch die U21-Männer zum besten Team. Die U18-Männer unterlagen im Endspiel gegen Deutschland nach fünf Sätzen mit 2:3. Silber holten auch die U21-Damen gegen die deutschen Nachbarn.

Titel verteidigt: Österreichs U18-Frauen holen EM-Gold (Foto: Lars Neumann)
  1 / 4   Titel verteidigt: Österreichs U18-Frauen holen EM-Gold (Foto: Lars Neumann)

Die österreichischen U18-Faustballerinnen haben erneut den Europameistertitel gewonnen. Bei der Heim-Europameisterschaft in Freistadt besiegten die Titelverteidigerinnen Deutschland mit 3:1 und krönten sich erneut zum besten kontinentalen U18-Team. Die U18-Männer mussten hingegen eine bittere Endspielniederlage hinnehmen – gegen Deutschland unterlag das Team nach fünf Sätzen mit 2:3.

Titel verteidigt: Österreichs U18-Frauen holen EM-Gold

Mit einem 3:1-Sieg gegen Deutschland feierten die österreichischen U18-Faustballerinnen den Europameistertitel bei der Heim-Euro 2025. Dabei fanden die Österreicherinnen – wie schon in der Vorrunde gegen Deutschland – nur schwer ins Spiel und konnten aus dem Service nicht den nötigen Druck erzeugen. Während Deutschland immer wieder mit halblang gespielten Bällen erfolgreich war, verlor Team Austria zunehmend den Anschluss (4:11). Doch mit einem furiosen Auftritt im zweiten Durchgang kämpften sich die Titelverteidigerinnen in der Satzverlängerung zurück ins Spiel – und übernahmen mit einem besser werdenden Spielaufbau zunehmend die Kontrolle. Sie gingen mit 2:1 in Führung (11:5). Bei sommerlichen Temperaturen kämpften sich beide Teams durch Satz Nummer vier. Mit 10:7 erspielte sich Österreich drei Matchbälle. Zwei wehrte Deutschland noch ab, den dritten verwandelte Magdalena Karger zur Entscheidung – und ließ Österreich jubeln.

„Vor so einer Kulisse zu spielen, war einfach großartig. Wir waren alle total im Flow“, jubelte Kapitänin Paula Lackinger: „Wir sind überglücklich über diesen Europameistertitel bei der Heim-Euro.“ Im Halbfinale hatten die Österreicherinnen – als Zweiter der Vorrundengruppe – bereits gegen die Schweiz (3. Platz Vorrunde) eine souveräne Leistung gezeigt. Von Beginn an präsentierte sich das Team von Cheftrainerin Katharina Lackinger hochkonzentriert, behielt auch im engen zweiten Abschnitt die Oberhand und zog mit 3:0 (11:6, 13:11, 11:6) ins Endspiel ein.

Es war ein offener Schlagabtausch, den sich die U18-Männerteams aus Österreich und Deutschland zum Abschluss des eindrucksvollen EM-Wochenendes in Freistadt lieferten. Doch nach fünf gespielten Sätzen musste sich der Titelverteidiger dem amtierenden Weltmeister aus Deutschland beugen. Über die gesamte Spielzeit standen dabei besonders die beiden Angriffsreihen im Fokus. Wenn dort alles zusammenpasste, machte man es dem gegnerischen Team nahezu unmöglich, die Bälle zu verteidigen. Das spiegelte sich auch im Spielverlauf wider: Nach einer zwischenzeitlichen 2:1-Führung für Deutschland (11:7, 7:11, 12:10) schien es, als könnte Österreich nach dem Ausgleich zum 2:2 (11:3) die Kontrolle übernehmen. Doch das gelang nicht. Stattdessen zog das deutsche Team gleich zu Beginn des Entscheidungssatzes davon – und sorgte bereits zum Seitenwechsel für eine Hypothek, die nicht mehr aufzuholen war. Mit einem kurz gespielten Ball entthronte Deutschland den Titelverteidiger (11:4).

„Es war eine wahnsinnige Kulisse, hat unglaublich viel Spaß gemacht, hier zu spielen“, sagte Kapitän Philipp Jautz nach der Partie: „Das Spiel war total eng, beide Teams haben alles gegeben. Es waren am Ende Kleinigkeiten, die den Unterschied gemacht haben.“ Ins Endspiel war Österreich mit einem klaren 3:0 (11:3, 11:5, 11:6)-Sieg eingezogen. Beim Halbfinalerfolg nutzte das Trainerduo Jean Andrioli und Dietmar Butter die Chance, zu rotieren und acht Spieler einzusetzen.

Gold und Silber – mit einer starken Leistung präsentierten sich die österreichischen U21-Faustball-Nationalteams bei der Heim-Europameisterschaft in Freistadt. Die U21-Junioren bejubelten ihren dritten EM-Titel in Folge, während die U21-Juniorinnen bei ihrer EM-Premiere die Silbermedaille holten.

U21-Junioren krönen sich erneut zum Europameister

Ab dem zweiten Satz entwickelte sich das Finale der U21-Männer zu einem spannenden, hochklassigen Duell – mit zwei entscheidenden Momenten: Beim Stand von 14:14 im zweiten Durchgang brachte Angreifer Bastian Hackl Österreich mit einem langen Service über den Zuspieler mit 2:0 in Führung. Im dritten Satz drehte das Team Austria einen 7:9-Rückstand noch in ein 13:11 – und machte damit nach dem klaren 11:4 im ersten Satz den Titel-Hattrick perfekt. Schon in der Vorrunde hatte Österreich ungeschlagen den Weg ins Endspiel geebnet und sich als souveräner Gruppensieger für das Halbfinale qualifiziert. Dort setzte sich das Team mit 3:0 (11:4, 11:6, 11:7) gegen Italien durch und erreichte zum neunten Mal in Folge das Finale.

U21-Frauen mit Silber bei EM-Premiere

Es war ein furioses Semifinale, dass sich die österreichischen U21-Frauen gegen die Schweiz lieferten. Nach fünf Sätzen jubelten letztlich die Gastgeberinnen, die einen 0:2-Satzrückstand noch in einen 3:2 (5:11, 8:11, 11:8, 11:1, 11:8)-Sieg drehten. Österreich verpasste dabei ein wenig den Start, kam nur schwer in die Begegnung und fand erst mit mehr Spieldauer die passende Formation. Doch: Nach dem 0:2-Rückstand kamen die Österreicherinnen eindrucksvoll zurück. „Die Trainerinnen haben uns noch einmal daran erinnert, an uns zu glauben, alles zu geben“, sagte Abwehrspielerin Nicole Kempf. Und das gelang: Während die Schweiz immer weniger Druck ausübte, kämpfte sich Österreich in den Entscheidungssatz. Hier nutzte Angreiferin Sophie Neumüller beim Stand von 10:8 direkt den ersten Matchball zum umjubelten Finaleinzug.

Hier war Gegner Deutschland aber einen Tick zu stark – obwohl Team Austria ein engeres Duell bot als noch in der Vorrunde am Tag zuvor. Insbesondere im zweiten Durchgang kämpfte sich die Truppe von Teamchefin Sabine Süffert mit einer starken Defensive und risikoreichem Angriffsspiel noch einmal zurück, verpasste beim Stand von 9:9 aber den möglichen Satzgewinn. So stand nach der 0:3 (5:11, 9:11, 5:11)-Niederlage die Silbermedaille bei der EM-Premiere zu Buche. „Es war ein tolles Wochenende. Gerade vor der heimischen Kulisse zu spielen war einfach großartig“, resümierte Abwehrspielerin Kempf: „Wir sind unheimlich stolz auf diese Silbermedaille!“

Erfolgreiche Veranstaltung mit großer Kulisse

Es war eine fulminante Faustball-Euro 2025, die die Spieler und Fans in Freistadt erlebten. Rund 3.400 Zuschauer besuchten den Marianumsportplatz in Freistadt, der für das dreitägige Event der besten europäischen Jugend- und Juniorenteams Austragungsort war. „Dieses Wochenende war beste Werbung für den Nachwuchs-Faustball“, resümierte OK-Chef Gernot Wagner: „Es war ein großartiges Wochenende, das nur mit der Unterstützung unserer zahlreichen ehrenamtlichen Volunteers möglich war.“


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