Wertvolle Essige aus alten Obstsorten: Agrarpreis für die Essigmacherinnen

Der Erfolg gibt den „Essigmacherinnen“ Eva Eder aus Tragwein, Barbara Peterseil aus Luftenberg und Birgit Strutz aus Gutau Recht: Mittlerweile zählen sie 100 Vertriebspartner im Lebensmittelhandel und haben im ersten Quartal dieses Jahres bereits 10.000 Flaschen ihrer insgesamt vier Essigsorten verkauft.

Essig ist das älteste lagerfähige Lebensmittel. Für die Gewinnung von Fruchtessigen wird der gepresste Saft aus der frischen Frucht verwendet. Alte Sorten haben ihre Berechtigung wegen ihrer wertvollen Inhaltsstoffe wie Gerbstoffgehalt oder Säure. Sie sind für die Essigherstellung viel besser geeignet als alleiniges Tafelobst und ergeben interessante, vielschichtige Essige. Die Verwendung von ausschließlich hochwertigen Rohstoffen und ausreichend Zeit zum Reifen schlägt sich bei der Qualität in einer beeindruckenden Aromen-Vielfalt nieder.

Ideenreiches Trio

Die Männer zweier Essigmacherinnen bringen jeden Herbst als „Selektion Mühlviertel“ einen Cuvee der besten Apfel- und Birnenmosten ihrer Betriebe auf den Markt. Dabei stellten die Frauen fest, dass sie schon immer gerne Essig produzieren wollten, es aber von den Männern – aus Angst vor den Essigbakterien am eigenen Betrieb – abgelehnt wurde. Mit der Freundin eines Schnapsbrenners war schließlich die Lösung und die dritte Essigmacherin gefunden: Der Most wird beim Pankrazhofer in Tragwein und Peterseil in Luftenberg hergestellt, die Umwandlung zu Essig passiert am Betrieb der Brennerei Dambachler in Selker. Damit ist das Trio, das von der Auswahl der Grundmoste bis zum fertigen Essig alles leitet, komplett.