19 Bauern ohne Liefervertrag: Ab Montag wird Milch weggeschüttet
BEZIRK FREISTADT/OÖ/NÖ. Nur wenige der 37 Milchbauern ohne Liefervertrag haben nach ihrem Hilfeschrei vor wenigen Tagen einen neuen Abnehmer für ihre Milch gefunden: Drei Bauern liefern ihre Milch künftig der Käserei Schlierbach, für einige Höfe gab es Zusagen der NÖM. Der Großteil allerdings, nämlich 19, großteils aus dem Mühlviertel, wartete kurz vor Einstellung der Milchabholung durch die Alpenmilchlogistik am Sonntag, dem 30. April, immer noch auf eine Antwort von der Berglandmilch.
„Soweit ich weiß, wird noch diese Woche jeder Antragsteller einen Brief bekommen, in dem der Vorstand seine Entscheidung bekannt gibt“, sagt der Liebenauer Josef Mühlbachler, Obmann der Bezirksbauernkammer und Aufsichtsrats-Vorsitzender Stellvertreter der Berglandmilch.
Kein Ja von Berglandmilch
Dass diese Entscheidung aller Voraussicht nach nicht positiv für die vielfach Milchrebellen genannten Bauern ausfallen wird, sei vorhersehbar. Mühlbachler: „Berglandmilch hat nie generell die Türe zugemacht, wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder Milchlieferanten, die ihren Vertrag gekündigt hatten, zurückgenommen, auch aus dem Bezirk Freistadt.“ Noch im vergangenen Februar seien zehn Höfe wieder zu Berglandmilch gestoßen. Es sei auch noch nie ein Milchbauer von Berglandmilch gekündigt worden.
„Zwist in Ortschaften gebracht“
Dass es jetzt offenbar keine neuen Lieferverträge mehr für kleine Restgruppe der Freien Milch-Lieferanten gebe, liege in der Verantwortung derer, „die alle für dumm erklärt und Zwist in Ortschaften und Nachbarschaften gebracht haben“, sagt der Berglandmilch-Funktionär. Bis jetzt habe es kein Eingeständnis des Scheiterns gegeben. „Wenn irgendwann jemand gesagt hätte, tut mir leid, wir haben Fehler gemacht, wäre die Entscheidung des Vorstands vielleicht anders ausgefallen. Uns ist aber immer nur über die Medien ausgerichtet worden, wie dumm die Genossenschaften sind.“
Milch ausschütten
Findet sich nicht doch in letzter Minute noch ein Abnehmer für die Milch der 19 Betroffenen, wird es für sie keine andere Möglichkeit geben, als das weiße Gold wegzuschütten.
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