
BEZRIK. Einen großen Teil des Jahres 2020 setzte das AMS Freistadt Schwerpunkte auf die rechtzeitige Auszahlung der Arbeitslosengelder und Kurzarbeitsbeihilfe. Aber auch Vermittlung und Ausbildung kamen nicht zu kurz.
War der Bezirk Freistadt bis Anfang März 2020 stets mit sinkenden Arbeitslosenzahlen verwöhnt, sollte sich das ab Mitte März grundlegend ändern. „Wie fast alle anderen Bereiche des Lebens, stellt das Corona Virus auch die Situation auf dem Freistädter Arbeitsmarkt völlig auf den Kopf. Die Zahl der Arbeitslosen explodierte und die Kurzarbeit wurde zum ungeliebten Begleiter für den Rest des Jahres“, berichtet AMS Freistadt Leiter Alois Rudlstorfer in seiner Jahresbilanz.
Arbeitslosenquote im Bezirk weit unter dem Durchschnitt
Allein im März 2020 meldeten sich 820 Personen arbeitslos. „Die Zahl der Arbeitslosen stiegt damit im März, anstatt aufgrund des Starts der Bauwirtschaft stark zu sinken, auf den Rekordwert von insgesamt 1.747 Personen“, so Rudlstorfer. Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen flachte in den folgenden Monat zwar immer mehr ab, lag Ende Dezember 2020 aber noch immer bei einem Plus von 12,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag Ende Dezember bei fünf Prozent und liegt damit trotz des Anstieges weit unter der Quote von OÖ (7,3 Prozent) bzw. ganz Österreich (11 Prozent).
Trotz Corona starke Dynamik am Arbeitsmarkt
„Dass es trotz der Corona Situation eine starke Dynamik auf dem Arbeitsmarkt und damit auch Chancen gibt, wieder einen neuen Job zu finden, beweist die Tatsache, dass alleine im vierten Quartal 413 Personen aus dem Bezirk Freistadt wieder in ein neues Beschäftigungsverhältnis einsteigen“, unterstreicht der Freistädter AMS-Chef.
21,4 Millionen Euro ausbezahlt
Im Jahr 2020 wurden 4.770 Anträge auf Leistungen nach dem Arbeitslosenversicherungsgesetz bearbeitet und in der Folge 21,4 Millionen Euro an die antragstellenden Personen ausbezahlt.
Kurzarbeitsbeihilfe
Insgesamt wurden im Vorjahr 1.260 Kurzarbeitsanträge der Freistädter Betriebe vom AMS Freistadt bearbeitet. Ausbezahlt wurden an die Betriebe im Bezirk bis Ende Dezember 19,8 Millionen Euro. In Spitzenzeiten (März bis Juni) waren mehr als 5.180 Dienstnehmer in Freistädter Unternehmen in Kurzarbeit. Ende Dezember waren es noch knapp über 2.000.
Jugendarbeitslosigkeit nicht dramatisch erhöht
Die Zahl der unter 25-jährigen Arbeitslosen stieg gegenüber Dezember 2019 um 7,7 Prozent und liegt damit unter dem Wert des Gesamtanstieges der arbeitslosen Personen. „Die Jugendarbeitslosigkeit hat sich Gott sei Dank damit bei uns nicht so dramatisch erhöht, wie in anderen Regionen Österreichs“, sagt AMS Freistadt Leiter Alois Rudlstorfer.
Schulungen & offene Stellen
Im Jahr 2020 nahmen 750 Personen (395 Frauen/355 Männer) an Schulungsangeboten des AMS Freistadt teil.
Offene Stellen können den Arbeitsuchenden nur angeboten werden, wenn diese auch vom AMS bei den Betrieben im Bezirk akquiriert werden. Dass diese Akquise auch in Krisenzeiten durchaus erfolgreich sein kann, zeigen die 1.965 offenen Stellen bzw. Lehrstellen, die dem AMS Freistadt im Jahr 2020 gemeldet werden. Für diese offenen Stellen wurden 8.490 Stellenvorschläge an Arbeitsuchende Personen erstellt. 1.204 offene Stellen und 189 offene Lehrstellen wurden mit Unterstützung des AMS besetzt.
Steigender Fachkräftemangel in bestimmten Bereichen
„Im Jahr 2021 werden wir uns einerseits voll auf die Reduktion der, nicht zuletzt auf Grund der Corona Pandemie gestiegen Anzahl an Arbeitslosen konzentrieren. Andererseits beschäftigen wir uns mit dem, paradoxerweise, trotzdem steigenden Fachkräftemangel in bestimmten Bereichen, wie Gesundheit und Pflege bzw. technischen Berufen. Personen, die sich in Richtung Mangelberuf orientieren möchten, unterstützen wir im Rahmen unserer Schulungsangebote. Insbesondere mittels arbeitsplatznaher Qualifizierung und der demnächst startenden Corona Stiftung“, sagt der Freistädter AMS Chef.