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Freistädter Berufsschüler bauen auf Europa

Mag. Claudia Greindl, 04.10.2022 18:00

FREISTADT. „Building up Europe“ ist der klingende Name eines Erasmus+-Projekts, das ein Lehrerteam der Berufsschule initiiert hat. Dieser Tage machten sich Berufsschüler auf die Reise nach Neapel.

Neapel, die süditalienische Stadt am Vesuv, lernen die jungen Freistädter zur Zeit kennen. Foto: Adobe Stock/pfeifferv

Bereits seit 2017/18 wird jungen auszubildenden Fachkräften der Bauindustrie und des Baugewerbes eine einzigartige Erfahrung ermöglicht. 119 angehende Hochbauer der Berufsschule Freistadt (OÖ) hatten schon die Möglichkeit, im Rahmen eines EU-kofinanzierten Projektes in die Fußstapfen eines Maurers in Valencia (Spanien), Riga (Lettland) und Athen (Griechenland) zu schlüpfen. Nach der im Februar erfolgreichen Akkreditierung wird das Projekt bis 2027 weiter durchgeführt und ermöglicht jährlich einer Klasse von Schülern und Lehrern interessante Projekte“, freuen sich der Koordinator, Fachlehrer Harald Röck und Direktorin Judith Blaimschein. Jüngst machte sich eine Gruppe von Berufsschülern auf die Reise nach Neapel (Italien). Dort warten neben Kultur und Sprache auch Baustellen auf die Schüler. Sie dürfen sogar bei historischen Ausgrabungen in Puzzuoli mitwirken.

Der Ablauf

Am Ende der dritten Schulwoche eines ersten Lehrganges im September erfolgt nach gründlicher Vorbereitung die gemeinsame Anreise per Bus und Flug und meist spätabends der Bezug der Unterkunft im Hostel. Samstag und Sonntag Vormittag steht jeweils ein Intensiv-Sprachkurs am Programm, um die wichtigsten Redewendungen, Baustellen-Begriffe und nicht zuletzt Kulinarisches benennen zu können. Geführte Stadterkundigungen, gemeinsame Abendessen und Beachvolleyball sowie Schwimmen sind Freizeitaktivitäten, die am Ankunfts- und Zwischenwochenende, an welchem auch der Lehrerwechsel stattfindet, auf dem Programm stehen. Von Montag bis Freitag sammeln die Schüler zwei Wochen lang auf den unterschiedlichsten Baustellen direkt mit spanischen, lettischen, griechischen oder eben heuer italienischen Arbeitspartien neue Berufserfahrungen. Arbeits- und Bauweisen, wie sie in Österreich für die Jugendlichen zum Teil noch nie zu sehen waren, prägten schon manchen Rückkehrer nachhaltig. Wann hat man schon die Möglichkeit, bei der Sanierung einer alten Getreidemühle in einem Nationalpark oder einer ehemaligen Kirche, welche zu einem Wohnhaus umgebaut wird, mitzuwirken?

Eine der Erfahrungen der Schüler war auch, dass „der Maurer“ außerhalb Österreichs der neuen Bezeichnung „Hochbauer“ eher gerecht wird. So konnten sie sich neben dem gewohnten Mauern mit Ziegeln auch am Malen, Trockenbau, Bodenlegen, der Klimaanlagenwartung, Elektroinstallation und vielen anderen zum Teil neuen Arbeiten versuchen.

Nachhaltiges Projekt für Schüler und Schule

Zur Freude der Direktorin Judith Blaimschein und Dir.-Stv. Josef Zeindlhofer, welche das Projekt fördern und unterstützen, wurden die teilnehmenden Schüler nach den absolvierten Praktika von den lokalen Baufirmen gelobt und als sehr engagiert und bereits ausgezeichnet ausgebildet beschrieben. Die Teilnehmer berichten jeweils zu Lehrgangsende ihres Berufsschulabschlusses mit lebhaften Präsentationen über ihre Auslandserfahrungen und begeistern ihre Mitschüler und das Lehrerkollegium. Von Ausbildungsverantwortlichen der Lehrbetriebe und Eltern der Schüler erreichen die Berufsschule Freistadt regelmäßig ausgezeichnete Rückmeldungen. Die Schüler erhalten neben Zertifikaten und Arbeitsbestätigungen nicht nur ein Fotobuch zur Erinnerung, sondern werden von ihren gesammelten Erfahrungen und erlernten Kompetenzen ein Leben lang profitieren, wie bereits viele Schüler den Betreuungslehrern in gelegentlichen Treffen versicherten.


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