Verkehrsachse Linz-Prag: Wirtschaft in Freistadt und Budweis drängt auf rasche Fertigstellung
FREISTADT/BUDWEIS. Die Arbeiten an der neuen Autobahn D3 im Raum Budweis laufen auf Hochtouren. Davon konnte sich Christian Naderer, Obmann der WKO Freistadt, bei einem Besuch vor Ort überzeugen. Die Wirtschaft in Freistadt und Budweis drängt auf rasche Fertigstellung der Verkehrsachse Linz-Prag.
Gemeinsam mit Otakar Veselý, Obmann der Südböhmischen Wirtschaftskammer, und deren Direktor Luděk Keist besichtigte Christian Naderer zwei imposante Baustellen der Dálnice D3: das Nordportal zum Tunnel Budweis sowie die mit 800 Metern längste Autobahnbrücke Südböhmens, die südlich von Budweis über die Maltsch führt.
40 Kilometer Autobahn von Budweis bis zur Grenze
Zuvor erhielten die Wirtschaftsvertreter umfassende Einblicke in die Planung der D3 durch Vladimíra Hrušková, Direktorin der ŘSD (tschechisches Pendant der ASFINAG). Bis 2024 wird der Abschnitt von Budweis bis Kaplitz fertiggestellt, einschließlich des Anschlusses für Krumau.
Bis 2026 folgt der Abschnitt von Kaplitz zur Staatsgrenze, wobei die letzten 400 Meter erst gebaut werden, wenn die österreichische Seite definitiv an der Staatsgrenze ankommt. Zu den Baumaßnahmen gehören der einen Kilometer lange Tunnel in der Ostumfahrung Budweis und mehrere weitere Tunnelbauten, 51 Brücken, elf Kilometer Lärmschutzwände, aber auch Querungshilfen für Waldtiere („Bio-Korridor“) sowie innovative, mehrspurige „Turbo-Kreisverkehre“ nach niederländischem Vorbild an stark frequentierten Verkehrsknoten.
S10-Lückenschluss erst 2031
„Mit dem Lückenschluss bis zur Grenze ist Südböhmen jedenfalls um sechs Jahre früher dran als Österreich“, stellt die WKO Freistadt fest. WKO-Obmann Christian Naderer appelliert daher an alle Verantwortlichen in Österreich, die Fertigstellung auf Mühlviertler Seite endlich ins Ziel zu bringen. Die regionale Wirtschaft freue sich, dass auch für den S10-Lückenschluss zwischen Rainbach und der Staatsgrenze ein Vorprojekt gestartet werden konnte. Im Herbst 2023 soll die Trassenauswahl erfolgen und das Einreichprojekt gestartet werden. Der Plan sieht für 2028 den Baubeginn und für 2031 die Verkehrsfreigabe vor.
Wichtig für Wirtschaft in der Region und Europa
Die S10 zwischen Linz und Freistadt habe schon jetzt den erwarteten Entwicklungsschub für die Wirtschaft im Mühlviertel weit übertroffen, so die WKO Freistadt. „Die S10 wirkt auf Jahrzehnte als wirtschaftlicher Boost für den Bezirk Freistadt. Damit kann unsere Region die wirtschaftlichen Nachteile aus der vierzigjährigen Randlage am Eisernen Vorhang wettmachen“, betont Christian Naderer. Vom Lückenschluss der Mühlviertler Schnellstraße S10 zur südböhmischen Autobahn D3 profitieren die beiden Nachbarländer, aber auch halb Europa. Diese Verkehrsachse ist ein wesentlicher Teil der TEN-Straßenroute von der Adria bis zur Ostsee (Triest – Graz – Linz – Prag – Dresden – Berlin – Rostock).
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