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Onlineplattform garantiert regionale Qualitätsprodukte

Olivia Lentschig, 26.04.2023 07:49

BEZIRK FREISTADT. Wollen Gastronomie- und Einzelhandelsbetriebe und Großküchen Lebensmittel mit nachvollziehbaren Produktinformationen zu Herkunft und Qualität bestellen, gilt es, mehr als nur eine Hürde zu nehmen. Die Partner von „RegioLog“ (Regionale B2B-Logistik), einem neuen Kooperationsprojekt im Lebensmittel-Cluster der oö. Standortagentur Business Upper Austria, wollen daher ein Logistik- und Datenkonzept erarbeiten, das dies über eine gemeinsame Onlineplattform ermöglicht. 

Sonnberg Biofleisch in Unterweißenbach (Foto: Sonnberg Biofleisch)
  1 / 6   Sonnberg Biofleisch in Unterweißenbach (Foto: Sonnberg Biofleisch)

Das Projektkonsortium besteht aus Betrieben entlang der gesamten Wertschöpfungskette oberösterreichischer Bioprodukte. Produzentinnen und Produzenten sind ebenso vertreten wie Logistikunternehmen und Handels- sowie Gastronomiebetriebe.

Die Nachfrage nach Lebensmitteln aus der Region und in hoher Qualität – vermehrt auch bio-zertifiziert – steigt. Immer mehr Gastronomiebetriebe und Großküchen wollen diesem Trend nachkommen, können allerdings keine vollkommene Transparenz bei der Lebensmittelherkunft gewährleisten. Zum Teil fehlt es an Normen und Standards, die für das Rückverfolgen von Ursprung und Transportweg notwendig wären.

Regional ist nicht gleich regional

Fleisch von in Oberösterreich geschlachteten Schweinen, das zur Verarbeitung beispielsweise nach Kärnten transportiert wird, erhält derzeit das gleiche Gütesiegel wie ein tatsächlich regionales Lebensmittel. Bei der Auslobung werden derzeit Logistikwege nicht berücksichtigt und Gütesiegel unabhängig vom CO2-Fußabdruck vergeben. „Die Ökobilanz eines Produkts wird künftig einen viel höheren Stellenwert einnehmen und im kommenden Lieferkettengesetz als wichtiger Faktor verankert sein. Regionale Lebensmittel haben in Zukunft somit einen deutlichen Vorteil gegenüber Produkten, die weite Strecken zurücklegen“, ist Christian Teufel, der das Projekt im Lebensmittel-Cluster betreut, überzeugt.

Hürden beim Bestellvorgang

Für Großküchen und Gastronomiebetriebe ist es herausfordernd, die gewünschten regionalen Produkte in entsprechender Menge, zur richtigen Zeit und in gesicherter Qualität zu bekommen. Bestellungen bei vielen Kleinbetrieben sind aufwendig und manchmal überhaupt nicht möglich, wenn der Bedarf unter der Mindestbestellmenge liegt. Darüber hinaus ist im klassischen Selbstbedienungsgroßhandel das Listen vieler Kleinbetriebe sowie das Prüfen von Qualität und Verfügbarkeit nicht umzusetzen.

Praktikables Logistikkonzept gesucht

Nachdem vorhandene Logistikkonzepte die Anforderungen nicht erfüllen, nutzen die zwei produzierenden Projektpartner Sonnberg und Pankrazhofer aktuell einen Mix an Distributionswegen. „Ergänzend zum eigenen Fuhrpark setzen wir auf Speditionslieferungen und Paketversand. Um die Kosten zu decken, ist allerdings ein Mindestbestellwert notwendig“, sagt Sonnberg-Geschäftsführer Manfred Huber. Alternativ kommt die Lieferung an Großhändler in Betracht. Wer die Lebensmittel erhält und in welcher Küche sie verwendet werden, erfährt der Produzent dabei nicht. In den vergangenen Jahren haben außerdem einige Initiativen versucht, mit Onlineplattformen die Verfügbarkeit der Lebensmittel zu erhöhen. Meist scheiterten sie jedoch an praktikablen Logistiklösungen.

Prototyp für digitale Plattform

Das Projekt „RegioLog“ will die genannten Hürden abbauen, damit Einzelhandel, Großküchen sowie kleine Gastronomiebetriebe einfach und bequem regionale und zum Teil auch biologische Lebensmittel über eine Plattform bestellen können. Die Produkte sollen klar als „nachhaltig“ und „regional“ erkennbar und in den Filterkriterien auswählbar sein. Für das Logistik- und Datenkonzept nehmen die Projektpartner unter anderem bereits verwendete Tools, Bio-Zertifizierungen und logistische Voraussetzungen – wie Transportgebinde, Lieferfrequenz oder Lagerhaltung – unter die Lupe. „Für die digitale Plattform werden wir zuerst die Datenstandards, Schnittstellen und benötigte Tools festlegen, um in weiterer Folge mit Hilfe eines experimentellen Prototyp Erfahrungen zu sammeln.“, erklärt Karl-Heinz Kastner von RISC Software, dem Forschungspartner im Projekt.

Projektpartner aus dem Bezirk Freistadt

Forschungspartner aus dem Bezirk Freistadt

 


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