Fehlfunktion im AKW Temelin: explosionsartiger Lärm sorgt für großes Unbehagen
OÖ. „In einem offiziellen Statement gab der tschechische Kraftwerksbetreiber CEZ heute bekannt, dass der zweite Block des AKW Temelin außerplanmäßig vom Netz genommen werden musste. Die Rede ist von defekten Dichtungen im Kühlkreislauf des Generators. Es soll der erste ungeplante Stillstand seit 2019 am AKW Temelin sein“, heißt es aus dem Büro von Landesrat Stefan Kaineder.
Alarmierend sind die Nachrichten aus der Region rund um Temelin. Schon gestern Abend soll es drei explosionsartige Schläge gegeben haben. Heute um fünf Uhr früh waren die Anrainer mit ohrenbetäubendem Lärm aus dem AKW konfrontiert. Tschechische Umwelt-NGOs teilten dazu mit, dass vor Ort große Unsicherheit ob der Vorkommisse im AKW herrschte. Die Bewohner hätten sich wohl schon auf die Suche nach den im Ernstfall notwendigen Jod-Tabletten gemacht. Die erlösende Entwarnung durch den Kraftwerksbetreiber wurde den Bewohner erst um 7.30 Uhr heute morgen via SMS gegeben.
„Anhand dieses Ereignisses sehen wir, wie die Kraftwerksbetreiber in Ausnahmesituationen reagieren. Nämlich viel zu spät. Gerade im Fall von Atomkraft und der Strahlengefahr ist eine derart lange Reaktionszeit nicht nur für die Anrainer unverantwortlich, sie kann im Ernstfall große Gefahr bedeuten. Ich fordere von den tschechischen Verantwortungsträger Aufklärung, warum die Bevölkerung und die Grenzstaaten nicht umgehend informiert wurden“, sagt Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder zu dem Zwischenfall.
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