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FREISTADT. In 45 Jahren hat sich die Werkstätte Freistadt der Lebenshilfe Oberösterreich von einer kleinen Pionierinitiative zu einem modernen, vielfältigen und regional gut vernetzten Standort entwickelt. 

  1 / 2   Arbeitsgruppenobmann Wilhelm Hießl (l.) und Lebenshilfe-Werkstättenleiterin Daniela Wurzinger (mitte) überreichen den drei Beschäftigten, die seit Start der Werkstätte dabei sind, ein kleines Präsent anlässlich des 45-jährigen Jubiläums: v. l. n. r.: Monika Wegerer, Gertraud Affenzeller und Karl Hackl (Foto: Lebenshilfe OÖ)

Was heute eine moderne, vielfältige und regional gut vernetzte Werkstätte der LebenshilfeOÖ in Freistadt ist, begann vor 45 Jahren mit dem Engagement von Regina Thalmann. Sieerkannte, dass Familien von Menschen mit Beeinträchtigung dringend Unterstützungbrauchten und dass es dafür in Freistadt keine Angebote gab. Thalmann fuhr zu denFamilien nach Hause, stellte ihnen die Idee der Einrichtung vor, baute Schritt für SchrittVertrauen auf und kämpfte auch bei der Politik um Unterstützung. 

„Dass die Lebenshilfe-Werkstätte in Freistadt entstanden ist, verdanken wir vor allem ihremEinsatz“, weiß Wilhelm Hießl, Obmann der Arbeitsgruppe Freistadt/Unterweißenbach derLebenshilfe OÖ. Dieses frühe Engagement der Angehörigen prägt die LebenshilfeOberösterreich bis heute. Thalmann gründete 1977 die Arbeitsgruppe, die nach wie vor einwichtiger ehrenamtlicher Motor ist. Von 1995 bis 2019 führte Inge Waldschütz dieArbeitsgruppe. 

Ehrenamt als wichtiger Pfeiler

Der langjährige Obmann Wilhelm Hießl freut sich über das gute Miteinander derArbeitsgruppenmitglieder und der jährlichen Fixpunkte, wie etwa das Palmbuschenbinden,den Keksverkauf, Weihnachtsmarkt oder die Mühlviertler Wiesn. Höhepunkt ist das neueingeführte Tanzkränzchen im Frühjahr, das Beschäftigte, Angehörige, Mitarbeiter und Unterstützer zusammenbringt: „Dieses Gemeinschaftsgefühl ist das Schöne – und der Grund, warum ich mich engagiere.“ 

Die erste Werkstätte war rasch zu klein – der Bedarf in der Region wuchs stetig. Es folgtenAusweichstandorte und Übergangslösungen, bis 2009 die neu errichtete Werkstätteeröffnete und wieder alle Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung, die dort beschäftigt waren, unter einem Dach Platz fanden. Mittlerweile gehören zur Werkstätte neben dem Hauptstandort zwei weitere Standorte, die den aktuell 63 Beschäftigten ein breites Arbeits- und Beschäftigungsangebot bieten. 

Sinnerfülltes Arbeiten

Während die Zeit für die Menschen mit Beeinträchtigung in der Werkstätte zu Beginn vorallem eine Entlastung für die Familien bedeutete, hat sich der Fokus über die Jahre deutlichverändert. Mittlerweile geht es um ein sinnerfülltes Arbeitsleben und Teilhabe in derGesellschaft. Beschäftigte übernehmen vielfältige Auftragsarbeiten von Kooperationspartnern wie für die Firmen Haberkorn, Wurmkiste.at, den Braugasthof oder die Pfadfinder und diverse Schulen und sind im Rahmen der Integrativen Beschäftigung auch direkt in Betrieben der Region, wie etwa bei der Brauerei oder im Reiterhof Kern, tätig.

„Menschen mit Beeinträchtigung wollen arbeiten, leisten und Teil einer Gemeinschaft sein.Ich versuche gemeinsam mit meinem 26-köpfigen Team immer das zu ermöglichen, was die Beschäftigten aktuell brauchen – vom richtigen Arbeitsangebot bis zur zunehmendenpflegerischen Begleitung im Alter“, sagt Werkstättenleiterin Daniela Wurzinger. DieBeschäftigten werden älter – drei sind seit Beginn dabei – und benötigen zusätzlicheUnterstützung, gleichzeitig gehen andere in Pension und Jüngere kommen nach, für die eswiederum ein anderes Angebot bedarf. 

Boccia-Team

Ein besonderes Highlight der vergangenen Jahre ist das mehrfach preisgekrönte Boccia-Team der Werkstätte Freistadt. Die Sportler sind ein Beispiel dafür, „was alles möglichist, wenn Menschen mit Beeinträchtigung richtig gefordert und gefördert werden“. Zuletztkonnte dank finanzieller Unterstützung von Spendern und dem Engagement derArbeitsgruppe eine Boccia-Bahn im Garten der Werkstätte gebaut werden. Damit haben dieSporter nun perfekte Trainingsmöglichkeiten vor Ort. Sie trainieren bereits für die Special Olympics Sommerspiele 2026. 

Blick in die Zukunft

Für die kommenden Jahre möchte sich die Lebenshilfe-Werkstätte noch stärker in derRegion vernetzen. Kooperationen mit Firmen, Vereinen und Organisationen sollen weiterausgebaut werden, um die Menschen mit Beeinträchtigung neue Arbeits- undTeilhabemöglichkeiten zu eröffnen und noch sichtbarer zu machen. „Wer Interesse hat, mituns zu kooperieren, ist jederzeit herzlich eingeladen, sich bei uns zu melden.“ Kontakt:Daniela Wurzinger, Tel. 07942/20804 oder E-Mail: ws-freistadt@ooe.lebenshilfe.org


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