Grünberg bekommt bald Baumwipfelpfad und Aussichtsturm
GMUNDEN. Von einer „Sensation“ sprach Gmundens Bürgermeister Stefan Krapf bei der Präsentation des jüngsten Tourismusprojektes auf dem Gmundner Hausberg: Schon Anfang Juli 2018 soll das Freizeitangebot auf dem Grünberg um einenBaumwipfelpfad erweitert werden.
Errichtet wird das Projekt von der „Erlebnis Akademie AG“, einem deutschen Unternehmen, das zu den europaweit führenden Anbietern von naturnahen Freizeiteinrichtungen mit natur- und umweltpädagogischen Elementen zählt.
Barrierefreies Naturerlebnis
Der Pfad wird 1383 Meter lang sein und der Turm etwa 38 Meter hoch sein. Die primär aus Holz bestehende Konstruktion ist barrierearm ohne Stufen und mit einer maximalen Steigung von sechs Prozent gestaltet. Entlang des Pfades befinden sich Lern- und Spielstationen und im Turm werden eine Tunnelrutsche und ein Shop integriert sein. Ziel ist es, neben der Schaffung ungewöhnlicher Perspektiven und neuer Ausblicke den Besuchern auch ein Umwelt- und Naturbewusstsein zu vermitteln, so der künftige Betreiber.
Geringe Natureingriffe
Die Holzkonstruktion wird zu 90 Prozent aus unbehandeltem Holz bestehen, Eingriffe in den Wald erfolgen nur punktuell alle 30 Meter. Dies sei auch für die Bundesforste wichtig, die das Projekt für Gmunden ins Spiel brachten. „Wir erfüllen damit unseren bildungspolitischen Auftrag: Im Normalfall kann man den Stamm und die Krone eines Baumes nicht in dieser Form erleben. Zudem ermöglicht das Projekt einen beeindruckenden Rundblick über die Region“, so Georg Schwaighofer von den Bundesforsten.
Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten
Daneben soll der „neue Diamant im Kleinod Gmunden“, so der Vorsitzende der Salzkammergut Tourismus Marketing GmbH Karlheinz Eder bei der Präsentation, auch mit kulturellen Angeboten verknüpft werden, wie Tourismusdirektor Andreas Murray erklärte. Insgesamt erwartet man sich eine gesteigerte Attraktivität für Tages- und Übernachtungsgäste und damit auch positive Auswirkungen auf Gastronomie, Tourismus und die Wirtschaft allgemein, wie Bürgermeister Stefan Krapf betonte.
Viel Rückhalt für das Projekt
Das rund fünf Millionen Euro teure Projekt erhält von Stadtgemeinde, Land OÖ, OÖ. Seilbahnholding, Bundesforste AG und Traunsee-Tourismus breite Zustimmung. Zehn Prozent der geschätzten Kosten von rund fünf Millionen Euro kommen aus Förderungen des Landes Oberösterreich, wie Landeshauptmannstellvertreter Michael Strugl bei der Präsentation zusagte, den Rest trägt der Betreiber.
Eröffnung nächstes Jahr
Die Eröffnung des Weges samt Turm soll bereits Anfang Juli kommenden Jahres erfolgen, die „Erlebnis Akademie AG“ erwartet jährlich bis zu 220.000 Besucher. Rund 70 Prozent der Baumwipfelweg-Besucher werden mit der Seilbahn kommen, so die Schätzung. Seilbahnholding-Geschäftsführer Dietmar Tröbinger geht von einer Verdoppelung der derzeitigen Fahrgastzahlen auf 200.000 pro Jahr aus. Saison und auch tägliche Betriebszeit sollen dazu verlängert werden.
Kombikarten mit Seilbahn geplant
Die Kosten für die Besucher sollen, so der Betreiber, einen „Kinobesuch ohne Popcorn und Getränk“ nicht übersteigen. Angedacht seien elf Euro für einen Erwachsenen, Kinder- und Familienkarten gebe es entsprechend billiger, zudem werde es gemeinsame Angebote auch mit der Seilbahnholding geben, wie auch Tröbinger betonte.
Park&Ride-Anlage Engelhof
Um die derzeit bereits teils prekäre Parkplatzsituation zu verbessern, kündigte Vizebürgermeister Wolfgang Schlair eine Park&Ride-Anlage im Bereich Engelhof an, zudem soll das Verkehrsleitsystem verbessert werden. Und auch die RegioTram, die ebenfalls im kommenden Jahr fertiggestellt wird, soll einen Teil der zusätzlichen Besucher aufnehmen, so Schlair.
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