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Wiedereröffnung: Der „Himmel“ ist zurück in Ebensee

Online Redaktion, 31.05.2021 14:35

EBENSEE. Im Ebenseer Traditionsgasthof „Himmel“ brennt wieder Licht und Geselligkeit und Schmäh sind zurück. 

Christina und Roland Heißl Foto: Hörmandinger
  1 / 5   Christina und Roland Heißl Foto: Hörmandinger

Im Jahr 1630 wurde das Haus in der Ebenseer Berggasse als „Hofschmiedbehausung“ errichtet. Im Jahr 1886 erwarb der damalige Bürgermeister Leopold Hofinger, der Ur-Ur-Großvater der heutigen Besitzerin Christina Heißl, das Gebäude. Es ist ungewiss, zu welchem Zeitpunkt die „Hofschmiedbehausung“ zum Gasthof umfunktioniert wurde. Fest steht, dass ursprünglich eine riesige, im Gastgarten stehende Linde Namensgeber für das Gasthaus „Zur Linde“ war. Als der Baum gefällt werden musste, wurde die Gastwirtschaft in „Gasthof Himmel“ umbenannt.  Vier Generationen lang war „Der Himmel“ dann beliebtes Domizil von Wirtshausbesuchern aus nah und fern, bis Emil Hofinger mit seinem Eintritt in den Ruhestand, am 1. Juli 2012 zu sperrte.

Der Traditionsgasthof stand für einen urigen, geselligen Stammtisch, an dem der Schmäh eine Hauptrolle spielte. Es wird erzählt, dass im Himmel ein Pendant zum Stammtisch entstand, - ein weiterer Tisch, an dem Besucher regelmäßig und hoch interessiert den Ausführungen der Stammtischbrüder lauschten. Facebook & Co waren gegen diese unnachahmliche Nachrichtenquelle chancenlos.

Das Wirtshaus war zudem beliebter Treffpunkt der örtlichen Vereine. Die Ortsfeuerwehr, die Vogelfreunde, der Schiklub und auch die Höhlenforscher zählten „den Himmel“ zu ihrem Stammlokal, denn es stand für einen urigen, geselligen Stammtisch, an dem der Schmäh eine Hauptrolle spielte.

So entstand der Plan zur Wieder-Eröffnung

Nach neun Jahren Dornröschenschlaf wurde der Gasthof nun von Christina und Roland Heißl wieder wachgeküsst. „Der Gedanke die mehr als 100 Jahre alte Gasthaustradition fortzuführen, war immer da. Geplant war das entweder in unserem Ruhestand oder als berufliches Standbein für unsere Töchter. Um diese schönen Räumlichkeiten und um die alte Gaststube wäre jammerschade gewesen“, erzählt Christina Heißl. Die „Wieder-Eröffnungsidee“ wurde nun einfach um ein paar Jahre vorgezogen ­– und das knapp 400 Jahre alte Haus blieb in seiner Ursprünglichkeit erhalten. Die Grundrisse von Gastzimmern, Schank und Küche blieben unverändert. Alte Fliesen wurden neu verlegt, Holzböden freigelegt, die Räume mit alten Mustern und Techniken ausgemalt, passende Leuchtkörper montiert und Vorhänge mit alten Dekors angebracht.

Zum Neustart präsentiert sich der Gasthof nun im Stil der 50er und 60er-Jahre. Einladend heimelig, gemütlich und mit einem besonderen Charme.

Letzte Hürde geschafft

Die letzte Hürde war die Befähigungsprüfung, welche Christina Heißl am 25. Mai meisterte. Somit stand dem Revival am 1. Juni  in der nunmehr fünften Generation nichts mehr entgegen. Und das Wirtepaar ist sich seiner Sache sicher und wird sich um das leibliche Wohl der Gäste kümmern. Das beginnt mit dem Frühstück, über eine deftige Brettljause, Essigwurst, Gulaschsuppe, dazu ein frisch gezapftes vom Fass, bis zu hausgemachten Mehlspeisen aus der Hand von Tochter Nina, einer Konditorin. 

„Wir beide sind Neulinge in der Gastronomie. Der Start bedeutet für uns auch Lernphase. Wir werden alle Erfahrungen nutzen und beispielsweise Speisekarte oder Öffnungszeiten zum Wohl unserer Gäste umsetzen“, üben sich die Neo-Wirtsleute Christina und Roland Heißl in Bescheidenheit.

„Wir hoffen, dass die Gäste mit uns die Freude über die neuen, alten Gastzimmer teilen, sich bei uns wohlfühlen und viel gute Laune mitbringen. Die Belebung dieses alten, traditionsbehafteten Hauses ist schön und spannend zugleich. Egal ob Einheimischer oder Gast, ob Alt oder Jung, ob traditionsbewusst oder neugierig: Der Himmel steht allen offen“, freut sich das Pärchen über seine Gäste. 

Von Reinhard Hörmandinger aus Ebensee


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