Kulturhauptstadt will Besucher in Bahn, Bus und Co. bringen
BAD ISCHL/SALZKAMMERGUT. Die Kulturhauptstadt 2024 rückt immer näher. Damit die Veranstaltungen und die damit verbundenen Besucherströme die Verkehrs- und Parksituation an den neuralgischen Punkten im Bezirk nicht weiter verschlimmern, setzt sich das Organisations-Team für nachhaltige Verkehrslösungen ein – die auch über 2024 hinaus Bestand haben sollen.
Nicht nur an sonnigen Sommer-Wochenenden gehören Staus und Parkplatz-Chaos im Bezirk Gmunden an vielen Stellen offenbar einfach dazu. Die Verantwortlichen der Kulturhauptstadt haben sich zum Ziel gesetzt, nicht nur die zu erwartende stärkere Herausforderung für das Jahr 2024 abzufedern, sondern auch Impulse für eine nachhaltige Mobilitätszukunft zu setzen.
Kürzlich erkundeten die neue Kulturhauptstadt 2024-Geschäftsführerin, Manuela Reichert, und der Beauftragte für Mobilität, Stefan Heinisch, das ÖBB 360° Mobilitätshub am Bahnhof Korneuburg. Im Zentrum des Besuches stand der Austausch mit Vertretern aus Regionalentwicklung, Kommunalpolitik, Kultur und Tourismus zum Thema „innovative Mobilitätskonzepte“.
Mobilitätsmix von Zug und Bus bis Sammeltaxi und Rad
Vieles von dem, was am Bahnhof Korneuburg bereits Alltag ist, soll – so die Überzeugung des Kulturhauptstadt-Teams – auch im Salzkammergut umgesetzt werden: öffentlichen Nahverkehr ausbauen, auf Lösungen für die „letzte Meile“ (also den Transport ab dem Zielbahnhof) setzen und Fortbewegung mit Fahrrädern und Scootern sowie Carsharing-Angebote bieten.
Durch lückenlose Verkehrsanbindungen sollen Reisende überzeugt werden, ihren Pkw in der Garage stehen zu lassen. Wichtig sei dabei vor allem eine Ausweitung der Betriebszeiten von Bahn- und zentralen Busverbindungen in den Abend, erklärt Stefan Heinisch, der sich auch für attraktive Tariflösungen ausspricht. „Es geht aber auch um die Förderung der Rad-Mobilität – etwa durch Lückenschlüsse bei Radwegen oder durch eine bessere Beschilderung der Wege von den Bahnhöfen aus“, so der Mobilitätsbeauftragte für die Kulturhauptstadt.
Ziel: Lösungen, die über 2024 hinausreichen
Der Ansatz ist langfristig: „Am Weg zur Smart Mobility Region Salzkammergut ist das Kulturhauptstadt-Jahr 2024 nur ein erster ganz wichtiger Schritt. Wir möchten 2024 eine nachhaltige Veränderung des Mobilitätsverhaltens von Einheimischen, Tagesbesuchern und Nächtigungsgästen bewirken. Wir hoffen, dass mit diesen Erkenntnissen Mobilität und öffentlicher Verkehr auch danach, also ab 2025, innovativ gedacht und progressiv gestaltet werden“, betont Stefan Heinisch.
Damit diese Visionen Realität werden, laufen die Vorbereitungen für ein regionales Verkehrskonzept bereits seit 2020. In den nächsten Wochen entsteht in Abstimmung mit allen regionalen Partnerinstitutionen und den Gesellschaftern der Kulturhauptstadt 2024 GmbH ein 10-Punkte-Maßnahmenplan für nachhaltige Mobilitätslösungen im Zeitraum 2024 bis 2030. Erste Gespräche mit Vertretern von Bund und Ländern wurden bereits geführt.
„Können Projekte nur anstoßen“
Die Kulturhauptstadt GmbH kann selbst Initiativen anstoßen und Konzepte koordinieren, jedoch keinen laufenden Betrieb fördern. „Das dürfen wir aus den Mitteln der Kulturhauptstadt auch gar nicht tun“, betont Stefan Heinisch. Entsprechend wichtig sind für die Umsetzung der Mobilitätsangebote starke Partnerschaften, betont Kulturhauptstadt-Geschäftsführerin Manuela Reichert: „Kultur und Mobilität sind für uns, als erste alpine ländliche Kulturhauptstadt-Region Europas, eine besondere Herausforderung, die frühzeitig geplant und mit allen regionalen Partnern umgesetzt werden muss.“
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden