AK-Kinderbetreuungsatlas: Keine Rede von verstärktem Ausbau – im Bezirk Gmunden sogar zwei „1A-Gemeinden“ weniger
BEZIRK GMUNDEN. Der mittlerweile 22. Kinderbetreuungsatlas der AK Oberösterreich zeigt, dass das institutionelle Kinderbetreuungsangebot für berufstätige Eltern in Oberösterreich nach wie vor unzufriedenstellend ist – vor allem im ländlichen Raum. Im Bezirk Gmunden ist die Zahl der 1A-Gemeinden im Vergleich zum Vorjahr sogar von fünf auf drei Gemeinden zurückgegangen.
Im bezirk Gmunden haben Hallstatt, Gschwandt und Vorchdorf den 1A-Status verloren. Hingegen ist Grünau im Almtal von A in die Top-Kategorie 1A aufgestiegen.
Mit ihrem Kinderbetreuungsatlas präsentiert die Arbeiterkammer Oberösterreich jedes Jahr einen umfassenden Überblick über das Angebot der institutionellen Kinderbildung und -betreuung in Oberösterreich. Im AK-Auftrag hat das Institut für Empirische Sozialforschung (IFES) die entsprechenden Daten erhoben und ausgewertet. Die wichtigsten Kriterien, um Eltern eine Vollzeitarbeit zu ermöglichen, sind die Dauer der täglichen Öffnungszeiten, das Angebot eines Mittagessens, die Sommerbetreuung und die Summe der Schließzeiten im Laufe eines Arbeitsjahres in Krabbelstuben, Kindergärten und den Betreuungseinrichtungen für Volksschulkinder. Die täglichen Schließzeiten wurden je nach Altersgruppe differenziert betrachtet.
Grünau im Almtal neu im Kreis der 1A-Gemeinden
Gemeinden, die mindestens elf dieser zwölf möglichen Kriterien erfüllen, werden in der Gesamtkategorie als 1A-Gemeinden eingestuft. Diese höchste Einstufung haben heuer folgende drei Gmundner Bezirksgemeinden erreicht: Bad Ischl, Grünau im Almtal und Scharnstein.
Mit 15 Prozent 1A-Gemeindenanteil liegt der Bezirk unter dem ohnehin schon sehr niedrigen Oberösterreich-Durchschnitt von 16,4 Prozent. Hallstatt, Gschwandt und Vorchdorf haben den 1A-Status verloren. Hallstatt (keine entsprechende Betreuung der Unter-Dreijährigen) ist jetzt eine B-Gemeinde, Gschwandt und Vorchdorf eine C-Gemeinde (zu lange Schließzeiten während dem Arbeitsjahr und eingeschränkte Sommerbetreuung).
Vier der 20 Gemeinden im Bezirk (20 Prozent) fallen in die Kategorie A. Sieben Gemeinden wurden als B- und weitere vier als C-Gemeinden eingestuft. Obertraun und St. Konrad erfüllen drei bzw. vier Kriterien und fallen damit in die Kategorie D. Im gesamten Bezirk gibt es keine E-Gemeinde.
Wenig Angebot für Unter-Dreijährige
Der Kinderbetreuungsatlas schlüsselt zudem das Angebot nach den einzelnen Alterskategorien auf. Hier zeigt sich ein eindeutiges Bild: Eltern mit ganz jungen Kindern haben es besonders schwer. Im gesamten Bezirk gibt es für diese Altersgruppe lediglich eine 1A-Gemeinde (Bad Ischl), die für die Eltern von Unter-Dreijährigen ein vollzeittaugliches Angebot vorweisen kann. Nur drei Gemeinden schafften die Kategorie A. Überdurchschnittlich viele – 13 der 20 Bezirksgemeinden – erfüllten nur zwei der geforderten Kriterien und mussten in C eingestuft werden. Für Hallstatt und Obertraun blieb nur die niedrigste Kategorie E.
Drei Gemeinden mit 1A-Angebot für Drei- bis Sechsjährige
Wenig besser schaut es bei den Drei- bis Sechsjährigen im Bezirk Gmunden aus: Es gibt nur mehr drei 1A-Gemeinden (Bad Goisern, Bad Ischl und Roitham am Traunfall), im Vorjahr waren es noch acht. Überdurchschnittlich viele Gemeinden – 40 Prozent – befinden sich mit der Einreihung in Kategorie A (OÖ-Schnitt: 16,7 Prozent). Immerhin: Keine der Gemeinden im Bezirk Gmunden befindet sich hinsichtlich der Betreuung dieser Altersgruppe in der niedrigsten Kategorie E.
Schwaches Angebot für Nachmittagsbetreuung von Volksschulkindern
Bei der Betreuung der Volksschulkinder konnten kaum Fortschritte im Bezirk festgestellt werden. Vielmehr reduzierten sich die A-Gemeinden von sechs auf fünf. Damit liegt der Bezirk Gmunden bei den A-Gemeinden mit 25 Prozent aber noch über dem Oberösterreich-Durchschnitt von 20,3 Prozent. Aufgrund weniger Schließtage im Arbeitsjahr und einer besseren Ferienbetreuung konnte Grünau im Almtal von D auf B hochgereiht werden. Obertraun erfüllt bei der Betreuung der VS-Kinder keines der vier Kriterien und bleibt somit wie im Vorjahr in der niedrigsten Kategorie E.
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