
GRÜNAU/ALMTAL. Im Almtal – und darüber hinaus – werden alle Kräfte mobilisiert, um das beliebte Skigebiet Kasberg zu erhalten. Nun soll bis zum Sommer nach einer Lösung gesucht werden. Die Bevölkerung jedenfalls steht hinter „ihrem“ Kasberg.
Die Resonanz war beeindruckend: Zwei Wochen nachdem die Snowboarder von der Caos Crew ihre Online-Petition für den Kasberg gestartet hatten, waren bereits 25.000 Unterschriften zusammengekommen.
Dazu kommen rund 2.500 weitere Unterschriften, die von Almtaler Kindern in Eigenregie gesammelt wurden: „Wir Erwachsenen haben noch diskutiert, was man machen könnte, da haben unsere Kinder auf eigene Faust einfach losgelegt, für die bräche mit dem Ende des Skigebiets eine Welt zusammen“, erzählt Gregor Desmarets, Obmann der Caos Snowboard Crew.
Er hat gemeinsam mit Vertretern von USC Grünau, WSV Scharnstein und weiteren Vereinen und Wirtschaftstreibenden eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die an einer Zukunft für das Skigebiet Kasberg arbeitet. Gemeinsam wollen sie Ideen entwickeln und Konzepte ausarbeiten, wie es für den Kasberg weitergehen kann, „vielleicht braucht es einen professionellen Zugang von außen“, so Desmarets.
„Viele Vorschläge und Ideen aus der Bevölkerung“
Beeindruckt vom Engagement der Almtaler und aller Freunde des Kasbergs zeigt sich auch der Grünauer Bürgermeister Klaus Kramesberger: „Ich habe innerhalb weniger Tage über 40 Mails mit Vorschlägen bekommen, wie man den Kasberg beleben könnte – teils aus der Bevölkerung, teils auch von Unternehmen. Ich bin noch gar nicht dazu gekommen, allen zu antworten“, so Kramesberger.
„Werden nun Gespräche führen“
Doch ein Weiterbetrieb ist nur mit einer wirtschaftlich tragbaren Lösung möglich. Ohne Ganzjahresbetrieb wird das Land Oberösterreich das Skigebiet nicht weiter unterstützen, machte auch Landesrat Markus Achleitner bei einem Gespräch mit den Vertretern der Eigentümergemeinden Grünau, Scharnstein, Pettenbach und Vorchdorf klar.
„Es kann nur etwas werden, wenn alle zusammenhelfen“, betont dazu der Grünauer Bürgermeister. „Das Land muss investieren, die Grundstücksbesitzer müssen schauen, was bei ihnen möglich ist und wir Eigentümer müssen uns um die gute Gesprächsbasis kümmern.“
„Das Wichtigste ist, dass der Winterbetrieb bleibt“
Gregor Desmarets würde sich vor allem mehr Zeit wünschen und mehr Verständnis bei den Entscheidern für die – nicht nur wirtschaftliche – Bedeutung des Kasbergs für die Region. „Das Land schiebt den Druck ins Almtal und zu den Grundstücksbesitzern zurück“, kritisiert der begeisterte Wintersportler, der an die große Bedeutung des Kasbergs gerade für Oberösterreichs Freerider-Szene erinnert. „Für uns in der Region wäre ein Sommerbetrieb super, ein netter Bonus. Aber das Wichtigste ist, dass der Winterbetrieb bleibt“, so Desmarets. Sein Appell: „Natürlich soll das Ganze Geld abwerfen, aber man muss den Kasberg auch als Naherholungsgebiet sehen. Der Kasberg ist bei uns wirklich wichtig für das soziale Leben.“