Von Fahnl'n und Rumpeln: In der Karwoche kommen die Ratscherbuben

Laserer Lisa-Maria Tips Redaktion Laserer Lisa-Maria, 31.03.2023 07:08 Uhr

EBENSEE/SALZKAMMERGUT. Wenn in der Karwoche, wie der Volksmund sagt, „die Glocken nach Rom fliegen“, übernehmen die Ratscherbuben deren Funktion und erinnern die Bevölkerung an die Gebetszeiten. Mit ihren hölzernen, lärmenden Instrumenten ziehen die Bubenvon Haus zu Haus.

Im Jahr 2015 wurde das Brauchtum  „Ratschen in der Karwoche“ für alle Bundesländer von der Unesco in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen. Ratschen ist ein Lärmbrauch enstanden im 18. Jahrhundert, der in verschiedenen Formen in den Tagen vor Ostern in ganz Österreich praktiziert wird

Fahnen und Rumpeln

Im Salzkammergut werden vorwiegend Fahnenratschen und Rumpelratschen verwendet. Bei einer „Rumpel“ werden durch das Drehen der Kurbel die Hämmer im Inneren des hölzernen Rumpelkastens in Bewegung gesetzt und erzeugen den typischen, schlagenden Lärm. Das „Fahnl“ besteht aus einer Hartholzwalze, welche durch Bewegung mit dem Drehstock auf den eingespannten Eschenleisten das nicht zu überhörende Ratschergeräusch von sich gibt.

Auch heuer werden die Ratscherbuben im Alter zwischen sechs und 16 Jahren den Brauch des Ratscherlaufens in der Karwoche ausüben. Am Karfreitag und Karsamstag wird die Jugend wieder mit Ratschen oder Rumpeln durch die Ortschaften ziehen und an die Gebetszeiten erinnern. Die Buben freuen sich auf ihren Einsatz in der Karwoche. „Ratscherlaufen ist ein besonderes Erlebnis. Jeder Bub in Ebensee muss, ähnlich wie beim Glöcklerlauf, einmal mit dabei gewesen sein. Bei allem Spaß, den wir dabei haben, dürfen wir nicht vergessen, dass dieser Brauch religiöse Wurzeln hat und dass wir uns in der Karwoche befinden,“ sagt der 15-jährige Gabriel Steinkogler, Vorläufer der Ratscherpasse Bartlberg.

Ratschen in Ebensee

Besonders hochgehalten wird der Brauch des Ratscherlaufens in der Traunseegemeinde Ebensee. In mehreren Ortschaften sind die Buben unterwegs und erinnern die Bevölkerung mit ihren hölzernen Lärminstrumenten an die Gebetszeiten. Die Ratscherbuben sind vom Karfreitag morgen bis zur Osternacht am Karsamstag Abend insgesamt sieben Mal im Einsatz, wobei immer ein bestimmtes Gebet gesprochen wird. Die Rindbacher Ratscher entzünden am Karfreitagmorgen am Traunseeufer ein großes Ratscherfeuer, welches noch vor Sonnenaufgang „ angeratscht“ wird.

Am Karsamstag Abend verstummen die Ratschen und werden wieder für ein Jahr zur Seite gelegt. Die Ratscherbuben werden von der Bevölkerung für ihren Einsatz belohnt. Wurden früher Ostereier, Speisen oder Süßigkeiten gegeben, erhalten die Ratscherbuben heutzutage eine angemessene Geldspende.

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