"Voi fesch"-Kunstpreis geht dreimal nach Gmunden
OBERGURGL/ BEZIRK GMUNDEN. Mit dem VOI fesch Kunstpreis wurden nun bereits zum vierten Mal die Potenziale und Fähigkeiten von Menschen mit Behinderungen ausgezeichnet. Andreas Krötzl, der in der Lebenshilfe-Kunstwerkstatt in Gmunden arbeitet, schaffte es mit seinem Werk Skipiste auf den zweiten Platz. Seine Kolleginnen Sigrid Reingruber und Julia Rakuschan erreichten die Plätze 12 und 13. Ihre Werke schmücken diese und nächste Saison Skigondeln der Rosskarbahn.
Seit der Gründung 2015 verfolgt VOI fesch das Ziel, das Potenzial und die Fähigkeiten von Menschen mit Behinderungen sichtbar zu machen und damit einen weiteren Weg hin zu Inklusion zu öffnen. Der VOI fesch Kunstpreis ist seit 2018 wesentlich für die Verwirklichung dieses Zieles ist sich Helmuth Stöber, Gründer und Geschäftsführer von VOI fesch sicher: „Es ist unglaublich wie sich der Kunstpreis in den wenigen Jahren zu einem fixen Bestandteil in unserem Tun entwickelt hat. Wir konnten und können so vielen Künstler*innen die Bühne bieten, die ihnen zusteht. Sie werden gesehen und das ist ein erster wichtiger Schritt für unser Vorhaben“.
285 Werke eingereicht
Künstler mit Behinderungen aus Österreich und teilweise auch Deutschland haben im Rahmen des Wettbewerbs 285 einzigartige Kunstwerke eingereicht. Werner Hanselitsch teilt als Geschäftsführer der Liftgesellschaft Obergurgl die Sichtweise und Einstellung von VOI fesch, für ihn ist gerade der Kunstpreis „ein ganz spannendes Projekt. Ich kenne VOI fesch schon länger und mir gefallen die Arbeiten der Künstler*innen sehr. Mir ist es sehr wichtig diese Arbeiten einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, um zu zeigen wie viel Kreativität, Kunst und Handwerkskunst in den einzelnen Werken stecken“.
Nun wurden die 15 Siegerprojekte präsentiert. Ein Großteil der Arbeiten dreht sich seit März mit der Rosskarbahn und wird damit einem breiten Publikum zugänglich. Die Beklebung der Gondeln wurde von Sponsoren unterstützt.
Plätze 2, 12 und 13 gingen nach Gmunden
Unter jenen Bilder, die diese und nächste Saison die Gondeln der Rosskarbahn schmücken sind auch jene drei, die von Künstlern der Kunstwerkstatt der Lebenshilfe OÖ in Gmunden stammen.
Platz 2 ging an Andreas Krötzl mit „Skipiste“. Er arbeitet mit Buntstiften und gestaltet am liebsten farbenfrohe Flächen. Er mag die Bilder von Margarete Bamberger. Andreas Krötzl wohnt in Altmünster, wo er den Tag gern mit einem Milchkaffe beginnt, bevor er in die Arbeit fährt. Zu seinen Hobbies gehören Fernsehen, einkaufen gehen und schlafen. Aber auch Wandern, Schwimmen und Ausflüge mit Freunden machen ihm Spaß. Seine Kumpel beschreiben Andi als netten Kerl, der gut malen kann.
Auf Platz 12 landete Sigrid Reingruber mit „Schneeflocken“. Die ruhige Künstlerin malt am liebsten Kreise, und zwar mit Wachspastell auf Papier. Privat genießt die Künstlerin guten Kaffee und Musik. Manchmal geht sie mit ihrer Mutter schwimmen. Den Winter verbringt sie meist mehrere Monate mit ihren Eltern in Thailand, denn sie haben dort ein Haus. Sigrid Reingruber mag es nicht, wenn es laut ist. Sie findet es gut, wenn alles wie gewohnt abläuft.
Mit ihrem Werk „Skifahrer“ erreichte Julia Rakuschan den 13. Platz. Sie malt hochkonzentriert Szenen aus Komödien oder nackte Frauenkörper – und zwar am liebsten mit Stabilo Stiften auf Papier. Ihre Vorbilder sind Sophie Beisskammer, Sarah Schindelar und Sylvia Vorwagner. Auf unsere Frage, was für sie Kunst ist, antwortet Julia Rakuschan: „Arbeit. Kunst finde ich in Büchern. Kunst finde ich in meinem Kopf.“
Preis Sprungbrett für die Künstler
Der VOI fesch Kunstpreis liefert einen Anstoß dazu, was mit einzigartigen Kunstwerken von Menschen mit Behinderungen alles möglich gemacht werden kann. Dieses Sprungbrett und die öffentlich sichtbare Anerkennung liefern den Künstlern neben einem Preisgeld etwas sehr Wichtiges: Wertschätzung. Dank der zahlreichen Kunstwerk-Einreichungen ist es möglich, noch weitere Gondeln zu bekleben. Um dies zu verwirklichen können sich Betriebe bei VOI fesch zu melden. Gemeinsam können wir noch weitere Ideen realisieren und die Kunst von Menschen mit Behinderungen sichtbar machen.
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