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„Um die Jahrhundertwende wird der Gletscher verschwunden sein“

Mag. Lisa-Maria Laserer, 03.07.2023 10:34

HALLSTATT. Im Rahmen eines Gletscher-Messprogramms be-gutachtete Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder mit 20 Schülern des BRG Enns und dem Glaziologen Klaus Reingruber den Zustand des Hallstätter Gletschers.

Klaus Reingruber am Hallstätter Gletscer (Foto: KERSCHBAUMMAYR / FOTOKERSCHI / APA)
Klaus Reingruber am Hallstätter Gletscer (Foto: KERSCHBAUMMAYR / FOTOKERSCHI / APA)

Vom Krippenstein aus wanderte die Gruppe über die Simonyhütte zum Hallstätter Gletscher, dem größten Gletscher der nördlichen Kalkalpen. Das gemeinsame Projekt mit den Schülern aus Enns entstand aus einem Klima- und Umweltschwerpunkt der Schule mit dem Projektleiter des Messprogramms Klaus Rein-gruber von BlueSky Wetteranalysen. Reingruber erklärte, dass der Gletscher seit 1856 rund die Hälfte seiner Fläche und mehr als drei Viertel seines Volumens verloren habe. Seit der Jahrtausendwende habe sich der Gletscherschwund deutlich verstärkt. Voriges Jahr musste gar der größte Massenverlust mit rund sechs Prozent seines Volumens sowie 6,3 Millionen Kubikmeter Nettoverlust an Wasser seit Messbeginn hingenommen werden.

Für heuer sehe die Prognose bisher besser aus. „Der jetzt noch weithin sichtbare Gletscher wird wahrscheinlich in 20 Jahren von der Simonyhütte und den Eisseen aus nicht mehr sichtbar sein und die gesamte Eisfläche spätestens zur Jahrhundertwende gänzlich weggeschmolzen sein“, so Reingruber weiter. Stefan Kaineder ergänzte: „Das ist ein Alarmsignal, dass wir hier schleunigst eine wirkungsvolle Klima- und Energiestrategie und eine Beschleunigung beim Ausbau erneuerbarer Energien brauchen.“

Um die Gletscherschmelze zu visualisieren, wurde die Web-Anwendung „Apptauen“ entwickelt: www.apptauen.at

Alle Infos zum Messprojekt unter https://dachsteingletscher.info


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