Fruchtbare Diskussion über’s Bauen im Welterbe
HALLSTATT. Trotz Karfreitag fand der Welterbetag in Hallstatt großen Zuspruch. Fachleute und Bürger diskutierten konstruktiv über die bauliche Zukunft der Kulturlandschaft Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut.

Der Welterbetag der „Kulturlandschaft Hallstatt – Dachstein / Salzkammergut“ fiel heuer auf den Karfreitag. Trotz des Feiertags fanden sich zahlreiche Interessierte in Hallstatt ein, um über die Bedeutung des Welterbes und die Herausforderungen im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne zu diskutieren.
Bürgermeister Axel Scheutz und Welterbemanager Bernd Paulowitz eröffneten die Veranstaltung mit einem Überblick über die Aktivitäten des Welterbe-Managements. Sie erinnerten an den internationalen Stellenwert des Welterbes, das sich auf Augenhöhe mit Stätten wie den Pyramiden von Gizeh oder den Tempeln von Angkor befindet – ein Umstand, der nicht nur stolz mache, sondern auch Verantwortung mit sich bringe.
Aktiv widmet sich das Welterbe-Team der Bewusstseinsbildung und konkreten Projekten in der Region. So wird Ende April eine Gruppe von Architekturstudierenden der TU Wien das Salzkammergut bereisen, um dessen bauliche Eigenheiten zu analysieren und zu dokumentieren.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand jedoch die Diskussion über das Bauen im Welterbe. Die historische Kulturlandschaft wurde über Generationen hinweg von den Bewohnern geformt. Umso wichtiger ist es, künftige Bauvorhaben sensibel und stimmig in das Landschaftsbild zu integrieren. Impulsvorträge von Architektin Veronika Müller (Privat-Universität Linz), Barbara Rankl (Kulturabteilung Land OÖ), Landeskonservator Daniel Resch (Bundesdenkmalamt) und Gregor Radinger (ICOMOS Österreich) boten die Grundlage für einen konstruktiven Austausch mit der Bevölkerung.
Im Dialog wurde deutlich, dass ein praxisnaher Leitfaden für Bauwerber dringend notwendig ist. Dieser soll nun in Zusammenarbeit von Fachleuten und Bürgern entwickelt und möglichst rasch umgesetzt werden.
Am Ende zog Welterbemanager Bernd Paulowitz eine erfreuliche Bilanz:
„Das hier gesehene Interesse aus einem breit gefächerten Querschnitt der Bevölkerung zeigt einerseits, dass die Salzkammergütler sich des Privilegs, an so einem schönen Platz zu leben, sehr bewusst sind. Der konstruktive Input in die Diskussion beweist aber auch, dass man sich der Verantwortung für die Zukunft ebenso bewusst ist.“