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Wie sozialer Zusammenhalt die psychische Gesundheit stärkt

Katharina Wimmer, 11.10.2022 14:26

BAD ISCHL. Anlässlich des Welttages der psychischen Gesundheit am 10. Oktober lud die pro mente OÖ zu einer Präsentation im Mini Markt Bad Ischl. Regionalleiter Valentin Schweitzer sprach  über die Tätigkeiten der Einrichtung.

v.l.n.r.: Valentin Schweitzer, Christa Palle, Wolfgang Schwaiger, Sophie Linortner (Foto: Katharina Wimmer)

„Für die psychische Gesundheit sind drei Dinge wesentlich: Sich wohlfühlen können, das Gefühl, man hat sein Leben im Griff und dass man nicht allein ist im Leben“, so Schweitzer. Die pro mente ist eine Gesellschaft für psychische und soziale Gesundheit, die bereits vor 25 Jahren die erste tagesstrukturierende Einrichtung in Bad Ischl eröffnete. Eine sogenannte Fähigkeitsorientierte Aktivität (FA) könne für Menschen mit einer psychischen Erkrankung viel leisten, denn „wenn sich die Strukturen in einem auflösen und durchlässig werden“, könne dadurch der Woche eine Gestalt und somit ein Sinn gegeben werden. Beschäftigung sei dabei ebenfalls ein wichtiges Thema, denn das gebe den Klienten Mut und Selbstsicherheit. „Sie wissen, sie tun etwas Sinnvolles“, führt Schweitzer aus. Zudem stärke es den sozialen Austausch, unter den Teilnehmern entstehen Freundschaften und sie wissen: sie sind nicht allein im Leben.

Eine Betroffene erzählt ihre Geschichte

„Ich bin das beste Beispiel dafür, dass man sich mit einer psychischen Erkrankung bei der pro mente melden soll“, erzählt Christa Palle, Bezirksinteressentenvertreterin für Gmunden und selbst Betroffene. „Zuerst habe ich den psychosozialen Dienst in Anspruch genommen und seither bin ich in einer FA beschäftigt“ so Palle. „Ich bin total selbstständig, mein Selbstvertrauen ist gewachsen und ich fühle mich einfach wohl. Ich kann nur jedem mit psychischen Problemen raten, sich bei der pro mente Hilfe zu holen“.

Spendengelder ermöglichen Umbau

Der Mini Markt und die Filzwerkstatt in Bad Ischl sind Einrichtungen der pro mente OÖ im Rahmen des Chancengleichheitsgesetzes und werden vom Land finanziert, erklärt Schweitzer. Mithilfe von Spendengeldern konnte im Innenbereich ein neuer Arbeitsraum, ein kleines Büro und ein barrierefreies WC errichtet werden. Die Leiterin der Einrichtung Sophie Linortner erzählt, dass außerdem im Außenbereich der Zaun zum Bach erneuert werde und Sitzgelegenheiten für die Teilnehmer und Mitarbeiter hinkommen. Zudem werden Hochbeete im Garten aufgestellt, in denen die Teilnehmer Gemüse und Kräuter für die Kochgruppe anpflanzen können.

Gut mit einer psychischen Erkrankung leben

In den letzten Jahren sei das Thema Einsamkeit und Angst verstärkt aufgetreten, wie auch in der Beratungsstelle zu bemerken war, so Schweitzer. Gerade dann sei es gut, wenn man wisse, dass man wohin kommen könne. „Und ich weiß, ich bin nicht alleine, da ist noch jemand, der zu mir steht“. Und das ist es, was eine FA bieten könne. „Zu lernen, mit einer psychischen Erkrankung zu leben. Und vor allem: Gut damit zu leben“.

 

Psychosoziale Beratungsstelle Bad Ischl:
Auböckplatz 4, 4820 Bad Ischl
Tel.: 06132-29341, E-Mail: psb.badischl@promenteooe.at
Dienstag: 10.30 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 08.00 - 09.30 Uhr
Psychosoziale Beratungsstelle Gmunden:
Franz-Keim-Straße 1, 4810 Gmunden
Tel.: 07612-76939, E-Mail: psb.gmunden@promenteooe.at
Montag - Donnerstag: 8.00 - 12.00 Uhr

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