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Laakirchener Anlagenbauer will bis 2020 Personal verdoppeln

Hans Promberger, 02.08.2017 13:58

LAAKIRCHEN. Aufwind für die auf komplexe Sonderanlagen für die Metallverarbeitung spezialisierte MFL am Standort Oberweis: Innovative Schienenfräsgeräte und eine weltweit einzigartige Fräsanlage für die voestalpine sorgen für Konjunktur im Unternehmen. Bis 2020 sollen die Personalkapazitäten verdoppelt werden.

Die in Oberweis produzierte Anlage reduziert Ausschussware erheblich: Durch punktgenau Vermessung wird zielgerichtet abgefräst. Foto: MFL

Rund 25 neue MFL-Arbeitsplätze sollen in den nächsten drei Jahren entstehen. „Wir haben aktuell zahlreiche Positionen ausgeschrieben – von Stellen im Management, Vertrieb sowie Assistenzen bis hin zu freien Plätzen für Konstrukteure, Automatisierungstechniker und Projektmanager. Damit wollen wir die Personalkapazitäten mittelfristig verdoppeln“, zeigt sich MFL-Geschäftsführer Herbert Decker optimistisch.

Wirtschaftlicher Erfolg durch höchste Präzision

Einer der Gründe für die gute Unternehmensentwicklung ist 40 Meter lang, 20 Meter breit und über 500 Tonnen schwer: Die Beschreibung „Koloss“ trifft auf die von der MFL am Standort Oberweis ausgelieferte Sonderanlage mehr als zu – und verschweigt dennoch einen wesentlichen Aspekt: Denn – und das ist für „Kolosse“ eher ungewöhnlich – die Portalfräsmaschine ist auf Höchstpräzision zur Stahlverarbeitung ausgelegt. Die braucht es auch: Denn die Anlage bereitet das Vormaterial, aus dem später etwa Teile für den Maschinenbau aber auch für die Auto-Industrie entstehen, millimetergenau auf. Konkret entfernt die Maschine die im Vorprozess entstandenen Fehler an der Oberfläche des Vormaterials – mittels laserunterstützter Vermessung und innovativer Frästechnologien.

Die dadurch entstehende saubere Vormaterial-Oberfläche reduziert spätere Ausschussware maßgeblich – und das auf ökologische Art und Weise: Durch die punktgenau Vermessung wird nur ein Material-Mindestmaß abgefräst, entstehende Späne können wiederverwendet werden.

Zwei Jahre in Forschung investiert

Rund zwei Jahre investierte die MFL in Entwicklung und Produktion der Anlage, die insbesondere für qualitativ hochwertige Materialien eingesetzt wird – ein Vorteil für Auftraggeber voestalpine Stahl GmbH. „Durch die effiziente Wiederverwendung des abgefrästen Materials und der punktgenauen Vermessung ist die Portalfräsmaschine ressourcenschonend und auch im wirtschaftlichen Kontext ein Erfolg – und in dieser Zusammensetzung weltweit einzigartig“, erklärt Decker.

Bahnausbau als Hoffnungsträger

Die MFL-Frästechnologien kommen auch in der Bahntechnik zum Einsatz. In Oberweis entwickelte und produzierte Schienenfräsgeräte sind weltweit in Verwendung: „Für die MFL ist der Standort mit seinen Produkten ein Juwel innerhalb unserer Gruppe. Insbesondere bei den Schienenfahrzeugen können wir als Lieferant und Produzent die gesamte Wertschöpfungskette bei der Entwicklung der Sonderanlage abdecken“, unterstreicht Decker.

Markt für Fräsmaschinen zieht wieder an

Alle Schienenfrästechnologie-Aufträge unterliegen höchsten Geheimhaltungsvereinbarungen – nach angespannten Jahren mit nur international schwachen Investitionen im öffentlichen Verkehr geben sich die Erzeuger der Sonderanlagen zugeknöpft. Soviel verrät Decker dann aber doch: „Insbesondere in Europa und Asien zieht der Markt wieder stärker an. Vor allem natürlich dort, wo in den Ausbau der Verkehrsnetze investiert wird.“


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