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GMUNDEN. Als aktiver Beitrag zum Klimaschutz soll Oberösterreich zu einem Land der erneuerbaren Energien werden. 

Technikvorstand Stefan Stallinger, Aufsichtsratspräsident und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner und Generaldirektor Werner Steinecker vor den neuen Schautafeln beim Kraftwerk Gmunden (v. li.) Foto: Energie AG
Technikvorstand Stefan Stallinger, Aufsichtsratspräsident und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner und Generaldirektor Werner Steinecker vor den neuen Schautafeln beim Kraftwerk Gmunden (v. li.) Foto: Energie AG

„Oberösterreich hat sich ein klares Ziel gesetzt: Als aktiver Beitrag zum Klimaschutz soll Oberösterreich zu einem Land der erneuerbaren Energien werden. Wir wollen einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende in unserem Bundesland leisten und setzen dabei auf drei Schwerpunkte: Adieu Öl - also Raus aus dem Heizen mit Öl, Energie vom Dach – volle Power für Sonnenstrom in OÖ sowie verstärkte Nutzung der Wasserkraft als Grundlage der oberösterreichischen Stromversorgung. In allen drei Bereichen ist die Energie AG Oberösterreich ein wesentlicher Umsetzungspartner des Landes OÖ, erklärt Aufsichtsratsvorsitzender Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Kraftwerk Gmunden der Energie AG“.

Das Kraftwerk Gmunden, mehr als nur Produktion

Das Kraftwerk Gmunden ist Teil der Traunkette, die mit 16 Kraftwerken von Gosau bis Traun-Pucking eine zentrale Säule der Wasserkraftproduktion in der Energie AG ist. Im Kraftwerk Gmunden arbeiten seit 1969 zwei Kaplan-Rohrturbinen mit einer Gesamtleistung von 12.200 Kilowatt. Bei diesen Turbinen fließt das Wasser nicht wie üblich über eine Einlaufspirale, sondern direkt zu den Laufradschaufeln. Ihrer fast waagrechten Bauart ist es zu verdanken, dass das Krafthaus ungewöhnlich niedrig gehalten werden konnte und sich harmonisch in die reizvolle Landschaft des engen Trauntals einfügt. Die Staumauer des Kraftwerks Gmunden verfügt über drei Wehrfelder mit Wehrklappen. Bei Hochwasser werden diese Klappen umgelegt, damit mehr Wasser abfließen kann. Während die alte Hochwasser-Wehranlage in Gmunden, die sogenannte „Seeklause“, nur rund 120 Kubikmeter Wasser in der Sekunde bewältigen konnte, fließt über die Wehrklappen und durch die Turbinen des Kraftwerks dreimal so viel ab, nämlich 360 Kubikmeter pro Sekunde. Das Kraftwerk dient somit nicht nur der Stromerzeugung, sondern regelt auch die Wasserstände. Die Wehranlage kann große Wassermengen aus dem Traunsee abführen, ohne die Anrainer zu gefährden. Überschwemmungen im Stadtbereich kommen seit der Errichtung des Kraftwerks nur noch bei den seltenen, sogenannten „Jahrhundert-Hochwässern“ vor und sind vor allem der Enge und Verbauung bei der Einmündung des Traunsees in die Traun geschuldet.

Zusammen mit dem Kraftwerk wurde auch der Abwasserhauptsammler für Gmunden und mehrere benachbarte Gemeinden errichtet und die Trinkwasserversorgung der Stadt entscheidend verbessert: Zwei Rohrleitungen führen durch den Wehrgang des Kraftwerks. Für die Infrastruktur Gmundens war der Kraftwerksbau ebenfalls ein Gewinn: Der im Zuge der Bauarbeiten errichtete „Mariensteg“ bildet seit damals für Fußgänger und Radfahrer eine willkommene Verbindung der beiden Traunseiten.

Nah-Erholungsgebiet für Stadt und Umgebung: Der Rückstauraum des Kraftwerks Gmunden wurde nach einem detaillierten Landschaftsplan gestaltet und bepflanzt. Die romantische Traunpromenade führt als beliebter Spazierweg vom Kraftwerk bis zum Stadtplatz; sie bietet Ruhe und Erholung für Einheimische und Gäste. Die Ufer der Traun wurden mit einem rauen Steinwurf versehen und mit standortgerechten Bäumen und Stauden bepflanzt. Sie sind heute dicht verwachsen und bilden einen wertvollen Lebensraum für viele Tiere.

Erster Fischlift Oberösterreichs in Gmunden

Vor zwei Jahren wurde der erste Fischlift Oberösterreichs hier in Gmunden in Betrieb genommen. Durch die schluchtartige Topografie und die Fallhöhe von zehn Metern war es eine besondere Herausforderung, die Fischdurchgängigkeit zu realisieren. Die Lösung ist eine Kombination eines Vertical-Slot-Fischpasses (Betonbauwerk mit Lockströmung) und eines Fischliftes. Die größenbestimmende Fischart ist die Seeforelle, die eine Länge von rund 90 Zentimetern erreicht. Es können aber auch alle kleineren Fische die Fischaufstiegshilfen nutzen. Bester Funktionsnachweis war ein 114 cm langer Hecht, der nach oben transportiert wurde.

Energie AG forciert den Ausbau von Energie aus Wasser

Die Energie AG will gemeinsam mit dem Haupteigentümer Land Oberösterreich den Ausbau der sauberen Wasserkraft forcieren und hat dazu drei Projektideen im Sommer der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit dem Ersatzneubau des Kraftwerks Dürnau in Vöcklabruck wurde bereits im September 2019 begonnen. Die beiden weiteren Projekte befinden sich in Planung. Es handelt sich dabei um den Ersatzneubau des Kraftwerks Traunfall und die Projektidee des Kraftwerks Weißenbach, welche das Ziel verfolgt, in der Gemeinde Bad Goisern den Hochwasserschutz mit sauberer Stromerzeugung aus Wasserkraft zu kombinieren. Mit den angeführten Wasserkraftwerks-Projekten kann eine Steigerung der Erzeugung von sauberem Strom von bis zu 65 Mio. Kilowattstunden erreicht werden. Dies würde eine Einsparung von 55.000 Tonnen CO2 pro Jahr bedeuten.

Wasserkraft hat hohen Stellenwert in der Energie AG

Die Energie AG Oberösterreich setzt seit Beginn ihrer Unternehmensgeschichte auf nachhaltige Stromerzeugung. Wasserkraft und andere erneuerbare Energiequellen spielten damals wie heute eine wichtige Rolle. Mittlerweile produzieren 43 Wasserkraftwerke sauberen Strom – und das über Jahrhunderte und für viele Generationen. Das Kraftwerk Gmunden, als viertgrößtes Laufkraftwerk der Energie AG, ist bereits seit 50 Jahren ein wichtiger Teil der Stromerzeugung im Salzkammergut. Mit der Jahreserzeugung von rund 48 Mio. Kilowattstunden kann der durchschnittliche Jahresverbrauch von mehr als 13.700 Haushalten abgedeckt werden. Das entspricht in etwa den Haushalten rundum den Traunsee.

Von den Anfängen der Energie AG bis zum heutigen Energie- und Dienstleistungskonzern

Seit 1892 versorgen die Energie AG und ihre Vorgängerunternehmen unser Land mit elektrischer Energie. Mit dem Beginn der Planungen für das Dampfkraftwerk in St. Wolfgang wurde die Ära der öffentlichen Stromversorgung in Oberösterreich eingeläutet. Die Erfolgsgeschichte unseres Landes ist somit eng mit der Geschichte des Unternehmens verbunden. Im Sinne des Mottos „Wir denken an morgen“ bestimmen Nachhaltigkeit und verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen über Generationen hinweg das Handeln der Energie AG.

Heute ist die Energie AG Oberösterreich mit ihren 4.500 Mitarbeitern viel mehr als ein reiner Energieerzeuger und –versorger. Mit einem breiten Spektrum an Dienstleistungen und Produkten für Privat-, Gewerbe-, Industrie- und Kommunalkunden hat man sich zu einem modernen und leistungsfähigen Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzern entwickelt. In den Bereichen Strom, Gas, Wärme, Wasser sowie bei den Entsorgungs-, Kommunikations- und Daten-Dienstleistungen bedient die Energie AG als verlässlicher Partner die Kunden und insbesondere auch die Gemeinden in ihrem Versorgungsgebiet.

„Die Energie AG ist stark in unserem Land verankert und mit den Regionen verbunden. Bei uns wird der Strom dort erzeugt, wo er auch verbraucht wird. Das Kraftwerk Gmunden ist dafür seit 50 Jahren ein erstklassiges Symbol, weil es am zweiten Hauptstandort der Energie AG steht und ein wichtiger Naherholungsbereich für die Stadt Gmunden ist“, sagt Generaldirektor Werner Steinecker.


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