SALZKAMMERGUT. Die Kritik an der Kulturhauptstadt reißt nicht ab. Die Freiheitlichen sprechen von „fehlenden versprochenen EU-Millionen“ und „massiven Fehlentwicklungen“, die Wirtschaftskammer sieht nach wie vor Zukunftschancen.
„Es ist leicht, polemische Kritik aus der ersten Reihe einer politischen Partei zu führen, ohne jemals selbst eine regionalpolitische Initiative für das Fortkommen des Salzkammerguts gesetzt bzw. realisiert zu haben“ antwortet Robert Oberfrank, Obmann der Wirtschaftskammer Gmunden, auf die Kritik an der Kulturhauptstadt der Freiheitlichen Wirtschaft (FW) Gmunden in der vergangenen Woche.
Fehlende Infrastrukturprojekte
Speziell meint Oberfrank den Vorsitzenden der FW, Ronald Eichenauer. Dieser sprach in einer Aussendung der Freiheitlichen, die letzten Montag ausgeschickt wurde, von den „vielen EU-Millionen“, die zugunsten der Kulturhauptstadt in der Region versprochen worden seien. Eichenauer kritisiert, dass „bis heute kaum etwas auf den Weg gebracht“ worden sei. Dabei spielt er vor allem auf Infrastruktur-Projekte an. Vor allem kritisiert der St. Wolfganger Unternehmer, dass „nirgendwo ein Projekt erkennbar sei“, das bis 2024 fertig werde. Konkret beschuldigt er auch die WKOÖ, die sich von Beginn an für die Kulturhauptstadt engagiert hat, dass diese „EU-Millionen angekündigt und versprochen“ habe und fügt hinzu, dass es Zeit werde, „dass diese Herrschaften im Aufsichtsrat das Grinsen beenden“.
Massive Fehlentwicklungen
Nun mischt sich auch der Pettenbacher Vizebürgermeister und Landtagsabgeordnete Michael Gruber (FP) ein. In einer aktuellen Aussendung begrüßt er den Ausstieg von Hannes Androsch aus dem Kulturkomitee und sieht dies als „sinnbildlich massive Fehlentwicklungen“ in der Region. Die Gemeinde Pettenbach zählt ebenfalls zu den Orten der Kulturhauptstadt. Gruber ärgert sich darüber, dass „nachhaltige Infrastrukturmaßnahmen“ bisher ausgeblieben seien und sieht darin eine „fehlende Grundlage der Unterstützung“ seiner Gemeinde.
Die Wirtschaftskammer stehe jedenfalls nach wie vor zu dem Projekt Kulturhauptstadt und sieht große Entwicklungschancen für die Region, so Oberfrank. Er plädiert für ein „aktives Auseinandersetzen“ und darüber nachzudenken, wo die Chancen für die Wirtschaft liegen. Denn, „wer sich nicht mit der Zukunft beschäftigt, wird sie auch nicht erleben“.
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