Kulturhauptstadt: Brauchen den Rückhalt der Bevölkerung
BAD ISCHL. Bürgermeisterin Ines Schiller (SP) spricht im Tips-Interview über laufende Projekte, wie es um das Lehár Theater steht und welche Themen ihr besonders am Herzen liegen.
Tips:Welche Projekte beschäftigen die Stadt Bad Ischl derzeit?
Bürgermeisterin Ines Schiller: Die Revitalisierung der Lehár Villa ist bereits voll im Gange, ebenso die Neukonzeptionierung des Stadtmuseums. Der Bau des Schulzentrums und die geplante Mehrzweckhalle dort beschäftigen die Verantwortlichen ebenfalls. Außerdem freut es uns sehr, dass die Immo GmbH nun den Kauf des Lehár Theaters einstimmig beschlossen hat und der Kaufvertrag bereits beim Notar aufliegt.
Tips:Das ist sehr erfreulich, da das Lehár Theater laut der letzten Fragebogen-Aktion im November 2022 ein wichtiges Anliegen der Ischler Bevölkerung ist. Wie soll es nach der Kaufabwicklung mit dem Theater weitergehen?
Schiller: Mir ist es besonders wichtig, dass das Lehár Theater multifunktionell sein wird. Das heißt, dass es für die Jugend ebenso von Nutzen ist wie für Vereine und auch Schulaufführungen. Wir haben derzeit öfter einen Kino-Treffpunkt im Pfarrheim, der sehr gut angenommen wird. Deshalb ist es mir ein großes Anliegen, dass wieder ein Kino ins Lehár Theater kommt.
Tips:Eine Sanierung vor dem Kulturhauptstadtjahr geht sich bekanntlich nicht mehr aus. Wir das ein Problem für 2024?
Schiller: Wurde der Kauf fertig abgewickelt, wird eine Projektleitung bestimmt. Diese soll das Konzept evaluieren und eine Kosteneinschätzung vornehmen. Liegt dieses vor, kann das Kostendämpfungsverfahren eingeleitet werden. Das alles passiert freilich immer in enger Absprache mit dem Bundesdenkmalamt und dem Land Oberösterreich. Gemeinsam mit dem Bund und dem Land OÖ finanziert die Stadtgemeinde Bad Ischl den Kauf und die Sanierung des Lehár Theaters. Wir bemühen uns darum, möglichst viele öffentliche Fördermittel zu bekommen.
Im Kulturhauptstadtjahr 2024 soll das Theater mit eingeschränkter Besucherzahl bespielt werden, danach startet die Sanierung. Generell liegt mir das Projekt Kulturhauptstadt sehr am Herzen und es ist mir wichtig zu betonen, dass wir für einen Erfolg den Rückhalt der Bevölkerung benötigen. Am 28. April 2023 findet eine Infoveranstaltung zu den Projekten in der Trinkhalle statt. Alle Interessierten und alle Ischler Vereine sind herzlich dazu eingeladen. Einen Vorgeschmack bietet das Kulturhauptstadt-Wochenende von 30. Juni – 2. Juli, dessen Höhepunkte Auftritte von Ina Regen und Andi Unterberger im Kurpark sein werden.
Tips:Ein weiteres Anliegen der Bevölkerung ist das Thema Parken in Bad Ischl. Gibt es schon konkrete Pläne für die neuen Schrankenanlagen?
Schiller: Die Vergabe der neuen Schrankenanlage ist abgeschlossen, voraussichtlich wird sie im Mai/Juni installiert. Bei der nächsten Gemeinderatssitzung Ende März sollen die neuen Parktickets beschlossen werden. Ich setze mich dafür ein, dass es wieder eine 100-Stunden-Karte gibt. Als Zuckerl soll es für Einheimische mit der Ischl-Card – die im Bürgerservice beantragt werden kann – zusätzliche Vergünstigungen beim Parken geben.
Tips:Das politische Miteinander im Gemeinderat ist nach wie vor ein großes Thema für die Bad Ischler Bevölkerung. Hat sich das innerpolitische Verhältnis mittlerweile gebessert?
Schiller: Wir als Fraktion haben nie gegen die anderen Fraktionen gearbeitet. Wir sind alle gewählt worden, um miteinander für unsere Stadt zu wirken. Leider hat sich das Verhältnis nicht gebessert, wobei wir aber immer die Hand ausstrecken, um dies zu ändern. Trotz allem möchte ich betonen, dass es ein extrem gutes Miteinander zwischen SP, FP und den Grünen in Bad Ischl gibt. Auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind, diskutieren und arbeiten wir sehr gut zusammen.
Tips:Wo sehen Sie Aufholbedarf in Bad Ischl?
Schiller: Aufholbedarf sehe ich auf jeden Fall bei den Jugendangeboten. Dazu ein breiteres Angebot bieten zu können, ist mir und meiner Fraktion sehr wichtig. Der im Herbst eröffnete Funcourt in Rettenbach kommt etwa extrem gut an. Geplant ist auch ein zusätzlicher Beachvolleyballplatz in Kaltenbach. Wir würden uns mehr Veranstaltungen für Jugendliche in Ischl wünschen. Außerdem ist es uns ein Anliegen, den Jugendlichen ein Lokal zum Fortgehen in Bad Ischl anbieten zu können. Dazu halten wir immer unsere Augen und Ohren offen.
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