Erfolgreiche Projektprüfung nach erstem Jahr von "Wolf – das Mystical"
WOLFGANGSEE. Die Seebühne am Wolfgangsee hat mit ihrem ersten Aufführungsjahr von „Wolf – das Mystical“ für Furore gesorgt. Nun zog ein Ausschuss Bilanz: Trotz Inflation und zusätzlicher Investitionen gilt das Projekt als Erfolg – doch die fehlende Förderung des Bundes sorgt für Diskussionen.
Das erste Aufführungsjahr der Seebühne am Wolfgangsee mit dem Stück „Wolf – das Mystical“ wurde jüngst einer umfassenden Prüfung durch die Eigentümer-Gemeinden unterzogen. St. Gilgen, St. Wolfgang, Strobl sowie die Wolfgangsee-Tourismusgesellschaft mbH (WTG) sind gemeinsam über den Verein „Wolfgang 2024“ Eigentümer der „Wolfgang Betriebs GmbH“. Unter der Führung der FPÖ-geführten Prüfungsausschüsse wurde das Projekt auf Herz und Nieren geprüft – und lieferte bemerkenswerte Ergebnisse.
Kein Strafverfahren, kein „Finanzloch“
Trotz kursierender Gerüchte konnte bestätigt werden, dass gegen die Gesellschaft weder ein Strafverfahren anhängig ist noch finanzielle Unregelmäßigkeiten vorliegen. „Es liegen keine Anzeigen vor, auch wurde keine Strafe verhängt“, so die Initiatoren der Prüfung. Die Verzögerung beim Naturschutzbescheid, bedingt durch die Vorschreibung von Ausgleichsflächen, war der einzige kritische Punkt. Die Vorsitzenden der Prüfungsausschüsse zeigten sich zufrieden mit den vorgelegten Informationen.
Inflation und Zusatzinvestitionen als Kostentreiber
Die Baukosten und Ausgaben des Projekts wurden intensiv beleuchtet, insbesondere hinsichtlich ihrer Überschreitung der ursprünglichen Kalkulation. Die Geschäftsführer, Architekt Eduard Neversal und Christian Meyer, führten die Gründe aus: Eine Inflation von über 20 Prozent zwischen Projektstart im Frühjahr 2022 und Umsetzung im Frühjahr 2024 sowie unerwartete Investitionen – darunter die Generalsanierung der Steganlage – seien Hauptursachen für die gestiegenen Kosten. Diese Maßnahmen ermöglichten jedoch umweltfreundliche Transportlösungen, da die Gäste mit Schiffen zur Bühne gelangen konnten.
Wirtschaftlicher Erfolg im ersten Jahr
Trotz der Herausforderungen erwies sich das erste Jahr als wirtschaftlich vielversprechend. Mehr als 55 Prozent der Gesamtinvestitionen konnten bereits eingespielt werden. Der Erfolg beruhe auf hervorragenden Ticketverkäufen, Unterstützung durch Oberösterreich und Salzburg sowie der Eigenleistung der Eigentümer. Die verbleibenden 45 Prozent der Investitionen, rund 1,6 Millionen Euro, sollen in den kommenden Jahren durch weitere Veranstaltungen und Beiträge der Eigentümer gedeckt werden. „Mehr als die Hälfte der Kosten dieser Zukunftsinvestition bereits im ersten Jahr bezahlen zu können, sehen wir als Erfolg für das Projekt“, so die FPÖ-Obleute Michael Hausjell (St. Gilgen), Robin Raudaschl (Strobl) und Ronald Eichenauer (St. Wolfgang). Sie betonten zudem: „Es wurde kein ‚Finanzloch‘ gefunden.“
Kritik an fehlender Kulturförderung
Ein Wermutstropfen bleibt jedoch: Das Bundesministerium für Kultur unter Grüner Leitung verweigerte jegliche Förderung. Diese Haltung, so die Prüfungsausschüsse, könnte auch EU-Förderungen in Höhe von über 400.000 Euro verhindert haben. „Wir Freiheitlichen lehnen Parteipolitik im Kulturbereich strikt ab – gefördert werden soll, was den Leuten gefällt“, so die Botschaft der FPÖ-Vertreter.