Gmundner Pflegeeinrichtung Schloss Cumberland wird geschlossen
GMUNDEN. Das Land Oberösterreich hat die Schließung des Pflegezentrums Schloss Cumberland angekündigt. Die 79 derzeit betreuten Bewohner mit schweren Beeinträchtigungen sollen bis spätestens Frühjahr 2027 auf andere Einrichtungen im Bundesland aufgeteilt werden. Die Maßnahme erfolgt schrittweise und soll laut Land sozialverträglich umgesetzt werden.
Als Grund für die Schließung nennt Landesrat Christian Dörfel die baulichen Mängel des historischen Gebäudes. Das Schloss entspreche nicht mehr den Anforderungen an eine moderne Pflegeeinrichtung. Eine umfassende Sanierung wäre mit hohen Kosten verbunden. Das Gebäude wurde vor 25 Jahren zuletzt renoviert. Eine Arbeitsgruppe soll nun die Verlegung der Bewohner koordinieren: 24 Personen werden nach Pfaffing übersiedeln, 14 nach Christkindl bei Steyr. Die übrigen 41 Bewohner sollen in leerstehenden Pflegeheimplätzen in der Region untergebracht werden.
Politische Reaktionen auf die Entscheidung
Die SPÖ kritisiert die Schließung deutlich. Klubvorsitzende Sabine Engleitner-Neu befürchtet Qualitätsverluste und eine Überforderung des Personals. Zudem würde sich die Situation auf dem ohnehin angespannten Pflegemarkt weiter verschärfen. Landesrat Dörfel entgegnet, dass durch die Umsiedlung bessere Wohnbedingungen geschaffen würden. Alle Betroffenen sollen künftig in Einzelzimmern mit Sanitäreinheit untergebracht werden.
Gmundens Bürgermeister Stefan Krapf unterstützt die Entscheidung: „Das Schloss Cumberland entspricht nicht mehr den Standards einer modernen Pflege- und Betreuungseinrichtung. Daher ist dieser Schritt des Landes nachvollziehbar und im Sinne der Bewohner und des Pflegepersonals.“ Zur künftigen Nutzung betont Krapf: „Die Stadt Gmunden wird sich aktiv an den Gesprächen zur Nachnutzung beteiligen. Wir werden darauf achten, dass das historische Gebäude sinnvoll genutzt wird und auch künftig eine Rolle für die Stadt spielt.“
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