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Coaching mit Pferden: sich selbst besser kennenlernen

Mag. Michaela Maurer, 05.09.2018 13:44

GRAMASTETTEN. Pferde als Trainer? Beim Coaching mit Pferden setzt Veronika Liegerer die sanftmütigen Vierbeiner als „Assistenten“ ein. Gemeinsam wird an Themen wie Selbstwert, Angst, Nähe-Distanz-Problemen, Sicherheit, Persönlichkeitsentwicklung oder auch an beruflichen Bereichen, wie Führungsstil gearbeitet. 

Beim Coaching mit Pferden lernt man viel über sich selbst.
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Sich mit den Pferden kurz anfreunden, eines aussuchen und mit ihm dann eine Runde auf dem Platz gehen – klingt einfach, ist es aber nicht! Was, wenn das auserwählte Pferd nicht mag und immer wegläuft? Soll man nachlaufen und sein Ziel verfolgen, egal was das Gegenüber sagt? Warum läuft es weg und wie kann ich das ändern? Coachin Veronika Liegerer beo­bachtet den Ablauf, die Reaktion der Pferde und stellt Fragen. „Die meisten kommen schon mit einem bestimmten Thema, an dem sie arbeiten wollen. Man kann das Coaching aber auch einfach so machen, und sehen welche Themen sich ergeben“, sagt Liegerer, die Psychologie studiert und jahrelang als Yoga-Therapeutin gearbeitet hat.

Gefühle nach außen holen

Während der Übungen ist man immer wieder überrascht, wie schnell Ängste und Charakterzüge erkannt werden. Man führt das Pferd an der Leine, Liegerer fragt etwas und man fühlt sich ertappt. Wie hat sie erkannt was man gerade gedacht hat? Welche Gedanken oder Zweifel einem gerade durch den Kopf gehen? „Pferde können gut Gefühle nach außen holen. Man kann von der Reaktion der Pferde vieles ableiten. Die Teilnehmer bekommen Klarheit über ihr Verhalten und merken, wie sie auf andere wirken. Daran kann man dann gut arbeiten.“

Einzel- oder Gruppentraining

Liegerer hat das Coaching ursprünglich für sich selbst als Persönlichkeitsentwicklung ausprobiert: „Dabei habe ich gemerkt, das ist das, was ich immer schon machen wollte. Es fühlt sich nicht wie Arbeit an und ist immer spannend.“ Das Coaching kann man als Einzel-Training oder in der Gruppe mit maximal vier Personen machen. „Bei den Gruppen bekommt man dann auch noch zusätzlich Feedback von den anderen Teilnehmern“, erklärt die Coachin. Wahlweise werden ein oder zwei Pferde verwendet. „Beim Training mit zwei Pferden kommt noch ein weiterer spannender Effekt dazu. Für welches entscheiden sich die Teilnehmer, wie reagieren sie, wenn sich das zweite Pferd bei den Übungen in den Weg stellt? Läuft jemand hartnäckig dem Pferd nach, das sich immer wieder abwendet und ignoriert das zweite Pferd, das eigentlich gerne mitmachen will, lässt sich das meist auch auf ein persönliches Alltagsproblem beziehen.“

„Sprache der Pferde“

Vom einfachen Führen des Pferdes, dem Bewältigen eines Parcours oder Hindernisse, wie Steine, überwinden – beim Coaching gibt es viele Möglichkeiten an unterschiedlichen Themen zu arbeiten. „Wenn man die Pferde und ihre Sprache kennt, sind sie die idealen Partner fürs Coaching“, erklärt Liegerer. „Pferde sind faszinierende Tiere, sie sind stark und sanft zugleich. Viele haben großen Respekt vor ihnen.“ Das Coaching kann man auch ohne Vorwissen im Umgang mit Pferden machen. „Sogar Menschen, die Angst vor Pferden haben, können beim Training mitmachen. Meist kommen sie drauf, dass die Angst von etwas ganz anderem kommt.“

Positive Gefühle im Stress wieder hervorholen

„Beim Coaching lernt man zu fühlen. Und die positiven Gefühle kann man dann in stressigen Situationen wieder hervorrufen.“ Das Training dauert zirka eine bis eineinhalb Stunden und hängt von den Teilnehmern ab. „Das Pferd geht immer nur so weit, wie es für den Teilnehmer okay ist. Für die Pferde ist es wie ein Spiel, sie machen gerne mit“, erklärt Liegerer. Am Ende geht man auf jeden Fall mit einem guten Gefühl nach Hause. Alleine die kleinen Erfolgsmomente während der Übungen und die Arbeit mit dem Tier sorgen für eine positive Stimmung. 


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