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Fulminante Eröffnung der Donaufestwochen im Strudengau

Margarete Frühwirth, 29.07.2019 07:39

GREIN. Der Auftakt zum 25. Festwochenjubiläum am Freitag, 26. Juli bestätigte erneut die exquisite Qualität der Donaufestwochen im Strudengau.

Collegium Marianum im Schlosshof der Greinburg (Foto: Reinhard Winkler)
photo_library Collegium Marianum im Schlosshof der Greinburg (Foto: Reinhard Winkler)

Landeshauptmann Thomas Stelzer wies in seiner Eröffnungsrede auf die Wichtigkeit hin, jungen Menschen einen Weg zur Musik und Kultur zu zeigen. Diesbezüglich sind die Donaufestwochen mit der Opernwerkstatt Vorreiter. Walter Edtbauer, Präsident des Kulturforum Donauland-Strudengau, ließ zweieinhalb Jahrzehnte Donaufestwochen Revue passieren, dankte den privaten Sponsoren, wies aber auch auf die Notwendigkeit adäquater öffentlicher Kulturfördermittel hin.

Eröffnung mit besonderen Momenten

Festrednerin war dieses Jahr die vielfach preisgekrönte Literatin Margit Schreiner. Zunächst erinnerte sich Schreiner höchst amüsant an ihren Zugang zur Musik in ihrer Kindheit und Jugend, ehe sie zu philosophischen Betrachtungen überleitete und auch auf die Faszination der „Türkenoper“ einging: „Die Beliebtheit speist sich aus der Angst vor Fremdem und der Faszination durch Fremdes“. Der stimmungsvolle musikalische Part lag diesmal  in einem Ausflug in das virtuose Musikleben im barocken Prag mit dem Collegium Marianum und Jana Semerádová an der Traversflöte. Hier erschlossen sich im beeindruckenden Ambiente der Greinburg eigene Hörwelten.

Mendelsohn Bartholy folgte auf J. S. Bach

Tags darauf lockte die Austrian Art Gang mit Improvisationen Johann Sebastian Bachs ins Stift Ardagger. Als Höhepunkt der Konzertreihe in der Stiftskirche Waldhausen kam mit Mendelssohns „Elias“ am Sonntagvormittag ein geistliches Drama nach Worten des Alten Testamentes für Soli, Chor und Orchester zur Aufführung. Hier entführte das L“Orfeo Barockorchester mit den Chören der Domkantorei St. Pölten und capella nova graz unter der Leitung von Otto Kargl mit dem stimmungsgewaltigen Oratorium in die einzigartige Sphäre der Barockmusik. Ein in jeder Hinsicht gelungenes Eröffnungswochenende mit Momenten zum Innehalten. Die hohe Qualität der bereits vergangenen Veranstaltungen macht neugierig auf die weiteren Aufführungen im Strudengau. 

INFO

J.S. Bach und Wegbereiter, Freitag, 2. August, 20 Uhr, Filialkirche Altenburg, 4322 Windhaag/Perg

Joseph Haydn, L“incontro improvviso – Die unverhoffte Begegnung, Opernpremiere, Samstag, 3. August, 19 Uhr, Schloss Greinburg, 4360 Grein

BartolomeyBittmann – progressive strings vienna Sonntag, 4. August, 11 Uhr, Vierkanthof Hauer, Hauersdorf 4, 3300 Ardagger Stift

ANHANG

Margit Schreiner: Festrede zur Eröffnung der donauFESTWOCHEN 2019, am Freitag, 26. Juli 2019

 

         Musik ist die Poesie der Luft

Jean Paul

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

es ist nicht selbstverständlich, dass Sie hier, im Arkadenhof von Schloß Greinburg, bei der Eröffnung der 25. donauFESTWOCHEN 2019 sitzen. Sie sind ein privilegiertes Publikum, das eine bestimmte musikalische Prägung erfahren hat. Entweder aus unmittelbarem Interesse an der Musik, oder aus Interesse am mittelbaren Drumherum. Es ist aber noch viel weniger selbstverständlich, dass ich heute vor Ihnen stehe, um auf diese wunderbaren Festwochen einzustimmen. Ich habe mich bis zu dem Zeitpunkt, als ich Ihre Einladung zur Festrede erhielt, für einen unmusikalischen Menschen gehalten. Das kam so:

Es hat bereits in der ersten Klasse Volksschule angefangen. Jemand brummt, sagte meine Volksschullehrerin in der Chorstunde. Sie kann kein ganz feines Gehör gehabt haben, denn sie wusste zwar, dass, aber lange Zeit nicht, wo. Ich wusste es auch nicht, weil ich nicht nur die anderen, sondern auch mich selbst weder richtig noch falsch singen hörte. Diese Kategorien existierten gar nicht für mich. Weil ich gerne sang, hielt ich mich in keiner Weise zurück. Daher war ich sehr erstaunt, als ich in der zweiten Klasse Volksschule zu der wurde, die brummt. Ich durfte nicht mehr im Chor mitsingen. Das war insofern nicht so schlimm, weil Chorsingen meistens in der letzten Stunde stattfand und ich dann früher heimgehen konnte. Vielleicht lag ja da bereits der erste Stolperstein zur Musik für mich. Möglicherweise habe ich da schon etwas Wesentliches versäumt oder ein böser Geist hat mich für die Freude, eine Stunde früher von der Schule nach Hause gehen zu dürfen, bitter bestraft. Es wurde nichts mit mir und der Musik. Was eigentlich erstaunlich ist, denn ich komme aus einer Familie mit Klavier. Das war damals Anfang der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts durchaus nicht üblich. Möglicherweise war es ein Jungmädchentraum meiner Mutter, ein Klavier zu besitzen, natürliches Talent war es nicht. Sie übte verbissen, aber erfolglos. Ich musste auch üben. Mir fehlte außer dem Talent auch die Begeisterung. Das Vorspielen aller Schüler bei meiner Klavierlehrerin, einmal im Jahr, war mir eine Qual. Ich konnte mir keine Stücke auswendig merken. Das war aber verlangt. Ich weiß nicht mehr, ob ich nur in meinen Albträumen oder auch in der Wirklichkeit regelmäßig steckenblieb. Ich will nicht gleich von einem Trauma reden, aber belastend war es schon. Nach fünf oder sechs Jahren durfte ich aufhören, Klavier zu spielen. Es war gleichzeitig das vorläufige Ende meiner Musikerfahrungen. Auch das ist seltsam. Bei uns zu Hause wurde Musik gehört, meine beiden Eltern sangen im Brucknerchor, ein Schwager väterlicherseits war Mitglied der Tschechischen Philharmonie, bei allen unseren Familienfesten wurde gesungen, mein Vater spielte Gitarre, mein Cousin auch, und der besuchte außerdem jede Musikveranstaltung in Wien. Da er studierte, konnte er sich nur Stehplätze leisten. Man sollte doch annehmen, dass ich allein deshalb, wenn schon nicht aktiv, so doch passiv mit Musik verbunden war. War ich aber nicht. Es muss Abwehr gewesen sein. Weniger gegen die Musik, sondern mehr gegen die Gemeinschaft, die Musik macht oder gemeinsam hört. Ich glaube, ich wollte einfach nicht das fühlen, was die Musik mich und alle anderen aber fühlen macht. Ich war ein einsames Einzelkind, das sich zum Trotz nicht trösten lassen wollte. So diente mir Musik, so wie übrigens auch die Religion, lediglich zum Abdriften. Wenn meine Eltern mich ins Konzert mitnahmen oder wenn ich sonntags in der Kirche saß, malte ich mir die schönsten Dinge aus. Dass ich einen eigenen Hund hatte oder als jüngstes Mädchen der Welt eine Expedition in den Urwald leitete. Die Wahnsinnsarie der Lucia di Lammermor, in einer Aufnahme von 1953 (mein Geburtsjahr) mit Maria Callas, die mein Vater immer wieder hörte, störte meine Träume mit den für mich bloß schneidend hohen Tönen. Sein Kampf mit der Zwölftonmusik, den er wahrscheinlich mit der innersten Überzeugung aufnahm, ihn zu verlieren, ebenfalls. Meine Mutter war mehr ein Verdi-Fan, was auch störte, wenn auch weniger durch einzelne Töne; eher flächendeckend. Auch als ich älter wurde, tat sich nicht viel. Im Gymnasium hatten wir eine Musiklehrerin, die glaubte, Lärm in der Klasse damit bekämpfen zu können, dass sie drohte, die Klasse zu verlassen. Pädagogisch sehr ungeschickt, denn wir hatten nichts dagegen und sie lief regelmäßig aus der Klasse und verbrachte die Musikstunde allein auf dem Gang. Und auch, obwohl ich während meines Studiums in einer Wohngemeinschaft wohnte, in der ununterbrochen Musik gehört wurde, zogen sowohl die Beatles als auch die Stones, sogar Jimi Hendrix oder Bob Dylan relativ unbeeindruckend an mir vorbei. Wo andere sich fesseln ließen, begab ich mich lieber freiwillig in Isolierhaft. Ich weiß nicht, ob es einige unter Ihnen gibt, die Ähnliches empfunden haben.

Erst als ich in Japan lebte, wo ich nicht viel Ansprache hatte, begann ich, Musik zu hören. Zunächst japanische Musik, die mir auf Anhieb gefiel. Es war vor allem die Shakuhachi mit ihrem vollen, rauchigen, kehligen, langgezogenen Tönen. So einen Klang hatte ich noch nie gehört. Es war wie die ersten Klänge, das erste Rauschen der Wälder, das erste Atmen, der erste Sonnenaufgang. Der erste Sternenhimmel. Ich musste in der Musik wohl ganz von Null anfangen. Und zwar ganz allein. Zuerst also die Bambusflöte, dann auch die Shamisen, ein dreiseitiges Lauteninstrument, die Koto, zwölfsaitig, und die Taiko, die große Trommel. Und: Im japanischen Radio war ununterbrochen europäische klassische Musik zu hören. Also hörte ich auch europäische klassische Musik.

Wieder zurück in Österreich war der Bann gebrochen. Ich gehörte und gehöre aber immer noch nicht zu den Künstlern, die den ganzen Tag Musik hören (es sind meistens die Maler). Es liegt daran, dass ich nicht geeicht bin gegen Musik. Bin ich in einem Text, muss ich eine bestimmte emotionale Ebene halten. Manchmal über Tage, Wochen oder Monate. Da darf nichts unversehens geschehen. Das geschieht aber bei Musik. Von Kontrolle keine Rede. Ich höre die Kindertotenlieder von Gustav Mahler und bin für Tage schreibunfähig. Oder die Symphonie aus der neuen Welt von Antonin Dvorak und frage mich, wieso etwas so Vollkommenem noch überhaupt irgendetwas hinzugefügt werden sollte. Musikalisch oder literarisch. Darüber hinaus liegt mein vorsichtiger Musikgenuss wahrscheinlich auch daran, dass ich ein autobiographischer Autor bin. Ich habe mich nicht nur schreibend sondern auch theoretisch immer wieder mit den Mechanismen des Gedächtnisses beschäftigt. Wo im Gehirn sind die Erinnerungen gespeichert, wie werden sie abgerufen, wie verändern sie sich mit der Zeit und wie entsteht aus den Erinnerungsbruchstücken und Fakten letztendlich das Ich, das wir zu sein vermeinen? Und wo in unserem Kopf säße so ein Ich, wie entsteht Bewusstsein? Ich habe gelernt, dass das Gedächtnis ein unzuverlässiger Faktor ist, der meine Erinnerungen und Erzählungen aus dritter Hand durcheinandermischt, wie es ihm beliebt. Und Musik macht der Literatur Konkurrenz. Indem sie selbst das Gedächtnis anregt. Ich habe Angst, verführt zu werden, mich aufzulösen. Kann man sich falsch erinnern? Oder ist es doch wieder der alte Trotz, alles ganz allein zu machen und sei es die Selbstauflösung? Vielleicht. Das Denken ist eine Leistung, die sich aus der Summe elektrischer Impulse im Gehirn ergibt. Die dabei sich auf elektrischer Basis ergebenden Gehirnwellen werden in Alpha- Beta-, Gamma-, Theta- und Deltawellen gegliedert. Zwischen 8 bis 12 Hertz entsteht Entspanntheit, zwischen 38-70 Hertz zeigt sich höchste Konzentration, unter vier Hertz sind wir im Tiefschlaf. Genau dieses Wechselspiel zwischen den Gehirnwellen könnte gut die Wirkung musikalischer Impulse auf uns erklären. Als Spiel zwischen Entspanntheit, Konzentration, Dämmern, Kreativsein, Tiefschlaf. Musik regt das Gedächtnis an. Musik ist vielleicht sogar Gedächtnis. Schon von einem Klang zum nächsten, von einzelnen Klängen zu Melodiebruchstücken, von Melodiebruchstücken zu Themen, von Themen zu Sätze, und von Sätzen zu ganzen Symphonien. Das Erkennen von Strukturen gibt uns Sicherheit und ein Glücksgefühl. Denn wir haben Angst, verloren zu gehen im Chaos der auf uns einströmenden Wahrnehmungen und Gefühle. Vielleicht finden wir dieses Glücksgefühl in der Musik auch im Dazwischen, im Noch- nicht- gefunden- Haben von Strukturen. Das wäre dann die Lust, verloren zu gehen.

Die Beliebtheit so genannter Türkenopern im 18. Jahrhundert speist sich aus beidem: Aus der Angst vor Fremdem und der Faszination durch Fremdes. Das hat historische Gründe: Die letzte Türkenbelagerung fand 1683 statt. „L“incontrato improvviso“ ist 1775 uraufgeführt worden. Die unerwartete Begegnung findet hier übrigens in Kairo statt. Die Türkenoper unterscheidet nicht zwischen Türken, Arabern, Persern oder Nordafrikanern wie wir das heute allein aus Asylgründen mit den Irakern, Syriern, Afghanen etc. tun. Wurde diese Oper von Joseph Haydn auch deshalb gerade zum 25. Jubiläum der donauFESTWOCHEN hier im Arkadenhof ab 3. August ausgewählt? Kann sie aufgrund ihres aufklärerischen Geistes und aufgrund ihrer musikalischen Strukturen auch uns gerade heute die Angst vor dem Fremden mildern und die Neugierde auf das Fremde entfachen?

Aber Musik gibt es ja gar nicht in der Realität. Es gibt atmosphärische Dichteschwankungen. Anfang dieses Monats war in Ö1 zu hören wie Proteine klingen. Moleküle sind ja immer in Bewegung, ihre Schwingungen sind für das menschliche Ohr unhörbar, sind aber in unser Hörspektrum verschiebbar. Jede Aminosäure soll ihren eigenen Sound haben.

Musik entsteht im Kopf. Nur so lässt sich „das unaussprechlich Innige aller Musik“ erklären, „vermöge dessen sie als ein so ganz vertrautes und doch ewig fernes Paradies an uns vorüberzieht, das so ganz verständlich und doch so  unerklärlich ist“, was darauf beruht „dass sie alle Regungen unseres innersten Wesens wiedergibt, aber ganz ohne die Wirklichkeit und fern von ihrer Qual.“ (Arthur Schopenhauer „Die Welt als Wille und Vorstellung“).

Musik aber ist auch wie einer jener Träume, die die Grundstimmung eines Tages bestimmen können. Man kämpft immer gegen Engel oder Teufel.

Ich mag Oratorien. Hoffentlich nicht nur eine Reminiszenz an meine kindlichen Abschweifungen in der Kirche.

Und weil ich Mendelssohn Bartholdy mag, mag ich auch sein Oratorium „Elias“, das Sonntag in der Stiftskirche Waldhausen zu hören sein wird.

Das Oratorium kommt gewissermaßen meinem Schreibstil entgegen. Keine großen Schnörkel, Attribute, oder Äußerlichkeiten wie Bühnenbild, Ausstattung und Garderobe wie in der Oper oder dem klassischen fiktionalen Roman. So ein Bühnenbild kann ja auch ablenken, und wenn ich daran denke, wieviel Zeit und Kraft der klassische fiktionale Romanautor und mit ihm also auch der Leser nur auf das Bühnenbild legt, seine Rechtfertigung sozusagen, etwas erfinden zu dürfen, wo es doch genug gibt, das der Autor selbst erlebt hat, aber gegebenenfalls hinter einer Kulisse versteckt, dann lobe ich mir den autobiographischen Roman und das Oratorium. Das alles hat nichts mit Inhalten zu tun. Ich bin nicht gläubig. Propheten oder Heilige interessieren mich nicht besonders. Was mich interessiert ist das Innere des Menschen, wie er fertig wird mit all den äußeren Zumutungen des Lebens. Sein Kampf interessiert mich und da bin ich ganz bei Elias. Und bei der Musik. Da braucht mir niemand etwas zu erzählen.

Meine Überzeugung, dass keine Geschichten mehr erfunden werden müssen, trifft auf Elias zu! Mir reicht es vollkommen, dass das eigene Leben nichts als eine Erfindung ist, zusammengestückelt aus dem, was wir glauben, das wir wahrgenommen, erkannt,  gesagt und getan haben.

Elias kämpft. In seinem konkreten Fall gegen die Vielgötterei, was aus seiner Sicht ein Kampf gegen das Goldene Kalb, Äußerlichkeiten, Geld und Ruhm oder was weiß ich alles ist. Er kämpft für die Wahrheit, was auch immer sie für ihn bedeutet. Und dieser Kampf erschöpft ihn. Er gibt beinahe auf, zieht sich in die Wüste zurück – die Wüste ist immer Versuchung, Offenbarung und Erlösung - um am Ende gestärkt daraus hervorzugehen. Aber er kämpft nicht auf einem menschenleeren Planeten. Um ihn herum gibt es den Chor, mal Israeliten, mal Baal-Priester. Es gibt eine Wechselbeziehung zwischen Individuum (Elias) und Gemeinschaft (Chor), der sich niemand von uns entziehen kann, wenn wir (über)leben wollen. Und es gibt das Orchester, das beides vereint und wieder zurückspiegelt ins Innere. So etwas kann man nicht schreiben, das kann man nur hören.

Wir sind beides: Teil der Natur und über der Natur stehend, Individuum und Teil der Gemeinschaft. Canetti nennt es den Individual- und den Massentrieb. Der Massentrieb muss nicht Massenhysterie sein, sondern er kann befreien aus dem Gefängnis des Individuums. Teil von anderen zu sein, die Musik hören, die gerade in dem Moment produziert wird, ganz analog, Teil der Gefühle anderer zu sein, mit anderen zusammen zu fühlen, Teil eines großen Ritus zu sein, der nicht in Zerstörung, sondern in Bereicherung führt, das haben wir fast vergessen. Aber genau das finden wir in Musik. Kunst ist immer ein Werkzeug zur Selbstbestimmung des Menschen.

„Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen“, heißt es im viel zitierten letzten Abschnitt des Tractatus von Ludwig Wittgenstein. Victor Hugo setzt dem gute fünfzig Jahre vorher entgegen: „Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist“.

Wir können bis jetzt weder uns selbst noch das Universum ganz erklären. Wir wissen weder, wann, noch wie und schon gar nicht warum das Universum und Leben entstanden sind. Wir wissen aber, alles ist letztlich Schwingung, wir selbst, das Universum, unser Anfang und unser Ende. Vielleicht kommt die Musik den letzten Geheimnissen ja am nächsten. Wir sollten wir uns darauf einigen, in Zukunft statt Urknall Urklang zu sagen.

Ich danke Ihnen, dass Sie aufgrund Ihres Auftrages, heute diese Rede zu halten, aus mir einen musikalischen Menschen gemacht haben und wünsche Ihnen für diese bunten Jubiläumsfestwochen mit Musik aller Art, Tanz und Literatur und Bildender Kunst schöne, unerwartete Begegnungen mit sämtlichen Urklängen.


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