Vierter Supermarkt in Wallern: Land erteilt Absage
WALLERN. Heftig diskutiert wurde in Wallern der Bau eines vierten Supermarktes. In einer von den Grünen initiierten Volksbefragung sprachen sich die teilnehmenen Bürger mehrheitlich gegen den Bau des Lidl-Marktes aus. Trotz diesem „Nein“ entschied man sich im Gemeinderat dafür. Ein „Nein“ kam nun auch vom Land Oberösterreich, das schlussendlich über die Bauwidmung zu entscheiden hatte. Lidl wird sich vom Projekt zurückziehen.
Der geplante vierte Supermarkt in der Gemeinde Wallern löste Diskussionen im Gemeinderat und eine Volksbefragung aus. 58,02 Prozent der Befragungsteilnehmer sprachen sich damals gegen den geplanten Lidl-Markt aus. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 45 Prozent. In der Gemeinde sind bereits ein Spar, ein Billa und ein Hofer ansässig.
Gemeinderat für Markt
Der Wallerner Gemeinderat stimmte trotz diesem „Nein“ der Bürger für die Umwidmung. Man gab den Ball schließlich weiter an das Land Oberösterreich, das die endgültige Genehmigung aussprechen sollte. Doch dieses entschied sich gegen die Bauwidmung und erteilte dem Bau eines vierten Supermarktes in der Gemeinde eine Abfuhr. Ausschlagebend für die negative Stellungnahme des Landes seien laut Bürgermeister Franz Kieslinger (ÖVP) die Einwände der Nachbargemeinde Bad Schallerbach gewesen, die in dem zusätzlichen Markt keine Vorteile sah. Zudem sei auch die Schwächung der Ortskerne ein Argument gewesen. „Wir werden mit dieser Entscheidung leben müssen. Ich gehe davon aus, dass das Thema nun erledigt ist. Wir werden die Entscheidung des Landes respektieren“, meint Kieslinger. Man hätte von Seiten der Gemeinde nun erneut 16 Wochen Zeit, auf die Entscheidung des Landes zu reagieren. Anschließend würde das Thema auf Landesebene erneut geprüft.
Lidl zieht sich zurück
In einer schriftlichen Stellungnahme an die Gemeinde hat Lidl bereits mitgeteilt sich vom Projekt zurückzuziehen. „Schade ist es jetzt um die 17.000 Euro, die die Volksbefragung gekostet hat, weil nicht auf die Stellungnahme des Landes gewartet wurde“, so der Bürgermeister. Grünen-Fraktionsobmann Wilfried Kraft zeigt sich über diese Entwicklung erfreut: „Wir fühlen uns durch diese Entscheidung sehr bestätigt mit unserer Argumentation.“ Die Grünen hatten sich laut Kraft seit Beginn der Debatte gegen sinnlose Bodenversiegelung ausgesprochen. Man sei jedoch nicht grundsätzlich gegen die Verbauung des Grundstücks. „Das ist eine richtungsweisende und historische Entscheidung und sollte jetzt kein Einzelfall bleiben“, meint Kraft und ergänzt: „Wir hoffen, dass eine Veränderung am Land stattgefunden hat und dass auch bei zukünftigen Entscheidungen darauf geschaut wird.“
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