Tips-Leser sammelten Spenden für Liam, der an Krebs erkrankt ist
GRIESKIRCHEN. Seit seiner Geburt kämpft Liam Schnalzenberger aus Grieskirchen gegen den Krebstod. Tips rief im Juli zu einer Spendensammlung auf. Zahlreiche Tips-Leser folgten dem Aufruf.
„Liam geht es derzeit ganz gut. Er erholt sich von den ganzem Chemotherapien und Operationen“, zeigt sich Mama Julia erleichtert. Über den Berg ist der kleine Junge aber noch nicht. Mitte November folgt das große Staging, also die Feststellung des Ausbreitungsgrades der Krebszellen. Dazu werden ein MRT, eine Szintigrafie (ein radioaktives Verfahren zur Darstellung von Körpergewebe) und eine Knochemarksbiopsie gemacht. „Das sind drei Tage in Folge mit Vollnarkosen.“ Julia kann nur hoffen, dass ihr Sohn krebsfrei ist. „Es ist aber natürlich auch möglich, dass nichts Positives beim Staging herauskommt“, erzählt Schnalzenberger nervös.
Wutanfälle und Morphium
Ab Montag, 25. Oktober, muss sich Liam seiner sechsten Antikörpertherapie stellen. Die beiden dürfen damit das zehn Quadratmeter große Krankenhauszimmer für zwölf Tage nicht verlassen. Liam muss, aufgrund der vielen Untersuchungen und Schläuche an seinem Körper, meist im Bett liegen bleiben. „Es macht mich fertig mein Kind so zu sehen und nicht helfen zu können. Man kann ihn dann auch nicht beruhigen. Man kann nur zuschauen oder ihn halten und riskieren, dass er einen verletzt indem er wegen seiner Wutanfälle kratzt oder beißt. Ich halte ihn dann immer“, sagt Schnalzenberger traurig. Während der Therapie bekommt Liam Morphium, da sie Nervenschmerzen verursachen kann.
Schwester Mia vermisst ihre Mutter
„Auch meine Tochter Mia leidet zurzeit wieder vermehrt unter dem Krankenhausstress und es kommen Fragen wie ‚Hast du mich auch lieb, wenn ich nicht bei dir bin?‘ Dieses Gefühl kann man nicht beschreiben. Als würde man keine Luft zum Atmen haben und das Herz zerspringt, denn sie ist ein sehr verständnisvolles, kleines Mädchen. Aber es ist klar, dass sie ihre Mama und ihren Bruder vermisst. Umgekehrt ist das ja genauso“, sagt Julia.
„Am liebsten würde ich mich bei jedem einzeln bedanken und jeden umarmen.“
Zwischen den Krankenhausaufenthalten und dem Zusammensein mit ihrer Tochter, hat sich Julia über den großen Anklang der Spendensammlung gefreut. „Mich haben ehemalige Schulfreundinnen angeschrieben und ich habe Kleidung für Liam bekommen. Das hat mich wahnsinnig gefreut. Generell bin ich überaus dankbar für jede einzelne Spende. Das Gefühl, von fremden Menschen Unterstützung zu erhalten, ist unbeschreiblich. Ich bin ein Mensch, der immer an das Gute im Menschen glaubt und die Spendenaktion hat mir wieder gezeigt, dass ich damit richtig liege. Am liebsten würde ich mich bei jedem einzeln bedanken und jeden umarmen. Es ist nicht selbstverständlich, dass man einer komplett fremden Person einfach so Geld gibt. Und darum, danke ich wirklich jedem einzelnen aus tiefstem Herzen“, zeigt sich Julia dankbar. Ein besonderer Dank geht laut Schnalzenberger an Jürgen und Sandra Viehböck, Clubs de Tres Bons Hommes aus Eferding, Sonja Wolfschluckner und Creativ Plan Robert Aichinger.
Bett und Bällebad für Liam
Ein neues Bett sowie ein Bällebad, um die Motorik zu stärken, stehen auf der Einkaufsliste für Liam. Eine hochwertige Matratze und einen neuen Lattenrost nimmt Liam schon in Beschlag. „Da er, im Gegensatz zu vielen anderen Kindern, nicht draußen am Spielplatz herumtollen kann, möchte ich ihm auch noch eine Rutsche für drinnen besorgen. Auch, damit er lernt Stufen zu ersteigen. Dazu kommt noch die Cranio Sacral Therapie, die ihm sehr gut tut.“ Die gespendete Summe wird Julia nur für Liam und seine Schwester Mia verwenden.
Hiobsbotschaft
Vor einem Monat erreichte die Mutter eine weitere Hiobsbotschaft: Sie erfuhr, dass sie eine unheilbare Nierenerkrankung, das Alport Syndrom, habe. Diese Krankheit zerstört die Nieren. Julia ist damit früher oder später auf eine Dialyse oder Spenderniere angewiesen. „Wie weit es bei mir schon fortgeschritten ist, muss erst noch abgeklärt werden, aber mir wurde gesagt, dass meine Nierenfunktion schon eingeschränkt ist.“ Da es eine Erbkrankheit ist, hat Julia ihren Sohn sofort testen lassen. Er hat diese Krankheit zum Glück nicht. Jedoch muss Julia jetzt hoffen, dass auch Tochter Mia verschont bleibt. Ein Bluttest soll demnächst Aufschluss bringen.
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