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Schüler wurde von Klassenkollegen belästigt – Ermittlungen laufen (UPDATE, 3. Mai, 16 Uhr)

Yannik Bogensperger, 03.05.2022 16:00

GRIESKIRCHEN. Der Vater des betroffenen Schülers wandte sich an Tips und schilderte, wie sein Sohn in einer Grieskirchner Schule von Mitschülern mutmaßlich körperlich belästigt, gemobbt und gequält worden sein soll. Es gilt die Unschuldsvermutung.

An einer Grieskirchner belästigten und malträtierten mehrere Schüler einen Klassenkollegen und einen Freund von ihm. (Foto: chinnapong – stock.adobe.com)

Irgendetwas stimmt nicht, dachten sich die Eltern im letzten halben Jahr, weil die Noten ihres Sohnes immer schlechter wurden. Doch der Schüler hatte aus Angst und Schamgefühlen über die Ursache für seinen Leistungseinbruch geschwiegen – bis eine feinfühlige Pädagogin der Schule auf den Buben zuging und ihr dieser alles anvertraute. Das Kind sei laut dem Vater das ganze Schuljahr gemobbt worden, zuletzt habe es sogar körperliche Übergriffe auf ihn gegeben. So sei er mit Gegenständen im Anal-Bereich belästigt worden, erzählt das betroffene Elternteil.

Sohn schwieg aus Angst

Dass etwas nicht in Ordnung ist, habe man gespürt, doch „im Nachhinein ist man immer schlauer“, weiß der Vater, der sich jedoch auch Gedanken macht, warum er und seine Frau nicht früher drauf kamen, was hinter der Verhaltensänderung ihres Sohnes steckte. Sein Sohn habe verängstigt gewirkt, aber nicht darüber gesprochen, reflektiert der Vater das Verhalten seines Kindes. Doch dieser habe geschwiegen – bis zwei Tage nach der sexuellen Belästigung eine Lehrerin das Gespräch mit dem Opfer suchte. Dabei sei der Schüler in Tränen ausgebrochen und habe ihr alles erzählt, so der Papa, der von der Lehrerin von den Vorfällen erfuhr.

Die oberösterreichische Bildungsdirektion bestätigte auf Tips-Anfrage die Ereignisse und betont, dass „nach Bekanntwerden dieser Übergriffe umgehend Konsequenzen gesetzt“ worden seien. Diese seien noch am selben Tag erfolgt, teilte die Sprecherin der Bildungsdirektion, Elisabeth Seiche, Tips mit.

Suspendierung der Schüler

So wurden zwei Schüler, die hinter den Mobbing-Attacken gestanden seien, zumindest drei Wochen von der Schule suspendiert. Laut dem Vater erfolgte die Suspendierung, nachdem sein Sohn in der Pause mit einem Gegenstand am Kopf getroffen wurde und wegen einer Kopfverletzung im Krankenhaus behandelt werden musste. Nun gelte es, „über die weiteren Schritte abzuwägen, damit in der Schule Ruhe einkehrt“ sagt die Sprecherin der Bildungsdirektion, Elisabeth Seiche, über die Vorgehensweise.

Ermittlungen im Gang

Die Polizei Grieskirchen teilte auf Tips-Anfrage mit, dass derzeit Ermittlungen in Absprache mit der Staatsanwaltschaft geführt werden und die Schüler als Beschuldigte geführt werden.

Vater erhebt Vorwürfe gegen die Schule: „Man ist als Eltern verloren“ (UPDATE 3. Mai, 16 Uhr)

Für den Vater des betroffenen Schülers seien „die Maßnahmen zu spät gesetzt“ worden. „Da ist man als Eltern verloren, die Unterstützung von der Schule hat gefehlt“, erklärt der Vater. Dieser fühlte sich von der Schule im Stich gelassen, sagt er. Was ihn besonders ärgerte, ist, dass sein Sohn „in den Pausen belästigt werden konnte, ohne dass dies vom Lehrpersonal gesehen worden“ sei. „Was muss noch alles passieren, bis die Kinder endlich geschützt werden in der Schule“, ärgert sich der Vater. Außerdem sei nicht nur sein Sohn belästigt worden, sondern auch sein Freund, ein anderer Schüler, dieser sei sogar während des Kochunterrichts mit einem Gegenstand auf dem Kopf getroffen worden. Die beiden Freunde haben nun die Schule gewechselt. Die Direktorin ihrer bisherigen Schule war zu keiner Stellungnahme bereit.


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