Josef Altmann: „Bürger haben die Möglichkeit Ideen einzubringen“
PEUERBACH. In Peuerbach startete ein Bürgerbeteiligungsprozess, den der ehemalige Bänker Josef Altmann als Koordinator leitet. Tips sprach mit ihm über die Schritte des Prozesses und wie diese ablaufen.
Dabei „haben Bürger die Möglichkeit, Ideen einzubringen, ohne ein politisches Amt bekleiden zu müssen“, bringt Josef Altmann die Grundintension des Projektes auf den Punkt. Es gehe darum, „unseren Lebensraum weiterzuentwickeln“. Die Idee, einen solchen Prozess zu starten, entstand im Herbst des Jahres 2020. Die Pandemie hat das Ganze jedoch verzögert – doch Josef Altmann ließ sich davon nicht abhalten.
Besuch in Bayern
Im Jahr 2021 erfolgte dann ein Besuch mit dem ehemaligen Bürgermeister Wolfgang Oberlehner bei einem Stadtchef in Bayern, wo ein derartiger Bürgerbeteiligungsprozess schon umgesetzt wurde. Davon inspiriert entstand dieser Prozess mit dem Namen Lebensraum 4722 auch in Peuerbach und Steegen. Gemeinsam mit der Schlierbacher Zukunftsakademie Spes, die als Berater fungiert, gingen die beiden Gemeinden das Projekt an. Das EU-Aktionsprogramm Agenda 21, bei dem man Bürgerprojekte einreichen kann, hat das Projekt bewilligt und dafür Förderungen ermöglicht. Nun stand einem Prozessstart nichts mehr im Wege.
150 Leute zum Auftakt
Der Startschuss fiel Anfang April des heurigen Jahres. Insgesamt kamen 150 Leute zu der Auftaktveranstaltung und brachten Ideen zu den Bereichen Landwirtschaft, Zentrum, Wohnen, Jugend, Freizeit und vielen weiteren ein. Zu jedem dieser Themen gab es Zukunftstage, wo die Ideen vertieft und Details erarbeitet wurden. Fortgesetzt wurde der Prozess dann von der sogenannten Projektwerkstatt Anfang Juni.
„Generationen.miteinander“ entstand bereits daraus
Eines der daraus entstandenen Projekte ist „Generationen.miteinander“, bei dem es darum geht, die Alterseinsamkeit zu reduzieren. Im Zuge dessen sollen zudem bestehende Angebote sichtbarer gemacht und zusätzliche Aktivitäten für die Bevölkerungsgruppe der Über-60-Jährigen gestartet werden. „Älteren Menschen soll durch verstärkte gesellschaftliche Einbindung mehr Lebensqualität ermöglicht werden“, betonen Karin Schneeberger und Sonja Schabetsberger, die das Projekt in Peuerbach-Steegen verantworten. Ihren Sitz hat „Generationen.miteinander“ in der ehemaligen Ars-Galerie.
Ideen kommen in den Gemeinderat
Neben sozialen Themenbereichen stehen auch die Zentrumsentwicklung oder das Kulturleitbild der Stadt im Fokus. Im Oktober werden dann die ersten Ergebnisse präsentiert. „Uns ist wichtig, auch die Nachbargemeinde Steegen mitzunehmen“, betont Sepp Altmann. Ideen mit Potenzial werden übrigens an die Gemeinderäte herangetragen.
„Bürgermeisterwechsel gut überstanden“
„Das Projekt hat den Bürgermeisterwechsel gut überstanden, Wolfgang Oberlehner ist als Bürger mit dabei“, ist Josef Altmann stolz. Der neue Bürgermeister Roland Schauer lobt den Prozess und sagt, dass dieser gut angelaufen sei. „Ich freue mich, dass bereits ein Projekt umgesetzt wurde“, so Schauer zum Generationen.miteinander-Projekt.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden