Rollstuhlfahrer beschenkt zu Weihnachten Fernkraftfahrer in ganz Oberösterreich
NATTERNBACH/OÖ. Jörg Ballsieper aus Natternbach fährt seit fünf Jahren am ersten und zweiten Weihnachtstag von Rastplatz zu Rastplatz, um LKW-Fahrer mit Packerl zu beschenken. Auch heuer war er wieder als verkleideter Weihnachtsmann unterwegs.
„Das ist eine Herzensangelegenheit für mich“, sagt der ehemalige Fernkraftfahrer Jörg Ballsieper über seine Weihnachtstour an die Raststätten Oberösterreichs. Als verkleideter Weihnachtsmann beschenkt er dort jährlich Fernkraftfahrer mit Päckchen. Heuer war Ballsieper zum fünften Mal unterwegs - 2017 brachte ihn ein schwerer Arbeitsunfall in den Rollstuhl. „Ich wurde im Linzer Chemiepark beim Beladen des LKWs von einem Gabelstapler zerquetscht“, erzählt der Natternbacher, der erstmal damit klarkommen musste, im Rollstuhl zu sitzen und seinen Traumberuf, wie er das Fernkraftfahren nennt, nicht mehr ausüben zu können.
Der Natternbacher war in ganz Europa, in Frankreich, England, den Niederlanden und vielen anderen Ländern unterwegs. „Und urplötzlich kannst du das nicht mehr“, erinnert sich Ballsieper an das abrupte Ende seiner Tätigkeit. Er wollte weiterhin etwas Sinnvolles machen und anderen Menschen zeigen, dass er für sie kämpft, erzählt Ballsieper im Tips-Gespräch und ergänzt: „Ich weiß, wie sich das anfühlt, am Heiligen Abend einsam auf einem Rastplatz zu stehen und nicht bei der Familie sein zu können.“
Respekt und Dankbarkeit
Ballsieper möchte den Fahrern Respekt entgegenbringen und zeigen, dass es auch Menschen gibt, die für sie da sind. Die Dankbarkeit, welche er jedes Mal aufs Neue erfährt, berührt ihn tief im Herzen. „Heuer sprang ein Fahrer aus dem LKW auf die Knie und weinte. Er sagte zu mir, dass er noch nie erlebt hatte, dass einem LKW-Fahrer soviel Herzensliebe entgegengebracht wird“, erzählt Ballsieper und fügt hinzu: „Manche wollen für das Geschenk sogar bezahlen, weil sie es nicht gewohnt sind, einfach so beschenkt zu werden.“
„Diese Fernkraftfahrer sind dankbar, dass man an diejenigen denkt, die zu Weihnachten nicht zuhause sind“, so Ballsieper, der nicht nur LKW-Fahrer beschenkte, sondern auch in der Caritas-Einrichtung St. Pius in Peuerbach zu Besuch war, um Menschen mit Beeinträchtigung eine Freude zu machen.
Ballsieper fährt auf eigene Kosten in ganz Oberösterreich herum, bei den Päckchen bekommt er Unterstützung von der Firma Dachser, die ihm jedes Jahr 250 Päckchen sponsert. Auch in den nächsten Jahren möchte er unterwegs sein und „den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern“. Darauf freue er sich bereits jetzt schon wieder, betont Ballsieper.
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19.10.2023 13:28
Jörg Ballsieper
Ich rate dringend davon ab, Herrn Ballsieper finanzielle Unterstützung zu leisten. Er hat von mir in Hannover ein Darlehen in Höhe von 4.000 € bekommen, weil er angeblich zugesagte Gelder von der ARGE nicht bekommen hat. Er ist nach Österreich ausgewandert und hat bisher keinen Pfennig zurückgezahlt. Gerichtliche Schritte waren erfolglos, da er völlig verschuldet war.