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Sitzwachen als Unterstützung für Pflegepersonal und Hilfsbedürftige

Butka Erich, 09.08.2023 15:53

GRIESKIRCHEN. Krankenhausaufenthalte stellen eine Belastung für Patienten dar. In besonderem Ausmaß trifft dies auf Menschen mit Demenzerkrankungen zu. Um das Pflegepersonal vor allem während der Nachtdienste zu entlasten, wurden im Klinikum Grieskirchen Sitzwachen installiert.

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Besonders bei Verwirrtheit, Demenz, psychischen Erkrankungen und Delir – einer meist krankheitsbedingten, vorübergehenden Störung von Aufmerksamkeit und kognitiven Fähigkeiten – kommen Sitzwachen zum Einsatz. Eine dieser „besonderen“ Pflegepersonen ist Christina Sitzberger aus der Nähe von Passau. Die 26-Jährige lebt zurzeit in Wien und studiert Geschichte und Pädagogik. Sitzberger ist gelernte Rettungssanitäterin und möchte später auch Medizin studieren. Bereits seit März pendelt sie zwischen verschiedenen Krankenhäusern und Orten, wie Wels, Wien, Grieskirchen oder München, um als Sitzwache das Pflegepersonal zu entlasten und zu unterstützen. „Meistens mache ich Nachtschichten, um den Kranken beizustehen. Ich werde durch das Pflegepersonal und die Vermittlungsfirma Curawel bestellt, damit bin ich flexibel unterwegs, mal hier oder da. Das stört mich aber nicht, da ich gerne an anderen Orten bin und es sich immer lohnt, neue Menschen kennenzulernen“, erklärt die Studentin.

Voraussetzungen

Um als Sitzwache arbeiten zu können, ist ein medizinischer oder pflegerischer Hintergrund erforderlich. Dazu zählen die Bereiche Pflegeausbildung, Medizin- oder Physiotherapiestudium, Rettung oder Altenpflege. Auch pensionierte Pflegefachkräfte sind gefragt. Sitzwachen sind jeweils für nur einen Patienten zuständig. Dieser Patient weist besondere Bedürfnisse auf, weil er etwa desorientiert ist und das Risiko besteht, dass er sich zum Beispiel einen Gefäßzugang für Infusionen entfernt oder unbeobachtet das Bett verlässt und stürzt. Sitzwachen leisten durch ihren Beobachtungsauftrag einen wichtigen Anteil für die Patientensicherheit. Im Bedarfsfall verständigt diese die zuständige Pflegekraft. Die Sitzwache übernimmt aber nicht selbst Tätigkeiten der Gesundheitsberufe. „Wir müssen uns vor allem mit dem Pflegepersonal des Krankenhauses besprechen und abstimmen, damit wir wissen, wie es um den Patienten bestellt ist und was zu tun ist. Somit können sich die Pfleger auch mehr um Akutpatienten kümmern“, betont Sitzberger.

Erlebnisse und Ergebnisse

„Meine Aufgaben sind vielseitig. Ich beobachte und wache über frisch Operierte, helfe beim Aufstehen, Gehen oder Trinken und stelle mich auch dem Redebedarf der Patienten. Das Schönste am Beruf sind die Geschichten aus dem Leben der Erkrankten, denn Demenz heißt nicht dumm, vor allem das Kurzzeitgedächtnis ist in Mitleidenschaft gezogen, aber nicht das Langzeitgedächtnis“, erzählt die engagierte Studentin. Primär passen Sitzwachen auf die Kranken auf, sind aber sozial und gesellschaftlich auch wichtig, da sie eine zusätzliche Ansprechperson sind. „Derzeit beschäftigen wir bereits ein Team von über 300 Mitarbeitern, aktuell sind wir auf der Suche nach qualifizierten Personen aus der Region Grieskirchen und Eferding, die als Sitzwachen tätig sein möchten“, erklärt Carl Ludwig Schönfeldt, Geschäftsführer von Curawel. Wer sich für die Tätigkeit als Sitzwache interessiert, findet weitere Informationen auf www.curawel.at.


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