Neuer Landespräsident des Blasmusikverbandes freut sich auf Landesmusikfest und Bruckner
HAAG. Hermann Pumberger ist seit der Generalversammlung des Blasmusikverbandes der oberste Blasmusik-Funktionär des Landes. Tips hat mit dem Kapellmeister von Haag am Hausruck gesprochen.
Der neue Präsident des OÖ. Blasmusikverbandes ist ein leidenschaftlicher Blasmusiker seit er ein Bub war. Von seinem Vater motiviert, hat er begonnen das Trompetenspiel zu erlernen und ist dem Musikverein Peuerbach beigetreten. Schon früh hatte er den Berufswunsch Musikschullehrer, zunächst hat er aber eine Lehre als Bankkaufmann absolviert.
Inzwischen auf die Tuba umgestiegen, hat er sich nach seiner Zeit bei der Militärmusik seinen Wunsch erfüllt und ein Studium für Instrumentalpädagogik in Linz begonnen. Mit der Absolvierung eines Kapellmeister-Kurses hat er seine erste Stelle als Kapellmeister bei der Musikkapelle in Aistersheim angetreten, später leitete er auch die Stadtkapelle Ried.
Seit mittlerweile zwölf Jahren ist er Kapellmeister der Marktmusikkapelle Haag, ein Orchester, das seit Jahren bei Konzertwertungen in der höchsten Wertungsstufe hohe Punktezahlen erreicht. Zusätzlich hat er die Funktion des Bezirkskapellmeisters von Grieskirchen inne.
Seit dem Vorjahr ist er beruflich nicht nur Musikschullehrer sondern auch Direktor der Landesmusikschulen Grieskirchen und Neumarkt.
Gemeinsam etwas erreichen
Die Blasmusik sieht der neue Präsident sehr breit gefasst. „Für mich gehört da die Tanzlmusi genauso dazu wie eine Big Band und die symphonische Blasmusik“, sagt der 46-Jährige Haager. „Mir gefällt aber auch alles“, fügt er hinzu. „Es ist eine sehr schöne Aufgabe, in der Musik etwas gestalten zu können“, beschreibt er seine Leidenschaft.
Was das Ehrenamt Blasmusik ausmache, sind die Gemeinschaftserlebnisse, das soziale Netz, die Freundschaften. Das Erfolgserlebnis, wenn man gemeinsam etwas erreicht, das sei es, was die Musiker motiviert und ein enormer Mehrwert ist, „denn von den Anfängern bis zum Höchststufenorchester, jeder will es so gut wie möglich machen“, ist Pumberger überzeugt.
Den Landesverband sieht er als Servicestelle für die Musikvereine in den Gemeinden draußen.
Neues Festivalformat trug seine Handschrift
Dass die Blasmusik auch offen für Neues sein muss, davon ist Pumberger ebenso überzeugt.
Deshalb hat er in Zusammenarbeit mit dem Landes- und dem Bezirksverband und einem Unternehmen das gerade stattgefundene Leben.Blasmusik.Festival verwirklicht. „Wir wollten herzeigen, was die Blasmusik alles kann“, denn eine Visualisierung in der gezeigten Dimension gab es bisher noch nicht.
Sein Wunsch ist es, dass das Festival in irgendeiner Form weitergeht, auch wenn es nicht mehr in dieser Größenordnung sein muss. Auf jeden Fall soll aber inhaltlich etwas Besonderes dabei sein, dass die Veranstalter Mut zu etwas Neuem zeigen. Die Unterstützung der Landesleitung gibt es.
Herzensanliegen Fortbildung
Ein Format, das dem Landespräsidenten ein besonderes Anliegen ist, ist die Bläserakademie. Sie bietet seit 15 Jahren Weiterbildung für Funktionäre und Musiker an und dafür zeichnet Pumberger verantwortlich. Von der Persönlichkeitsbildung für alle Musiker, über Schulungen für Vorstandsmitglieder bis hin zu Fortbildungen für Kapellmeister reicht das Angebot. 74 Seminare gab es allein in der gerade abgelaufenen Funktionsperiode. „Ich bekomme in der Bläserakademie viel positives Feedback und sie ist mir eine echte Herzensangelegenheit“, erklärt Pumberger, warum er sie auch weiterhin leiten wird. Für Vorschläge und neue Seminar-Ideen aus den Vereinen habe er jederzeit ein offenes Ohr.
Landesmusikfest in Linz
Auf ein Großereignis freut sich der neue Präsident schon besonders. Am Samstag, 13. und Sonntag, 14. Juli wird das Landesmusikfest in Linz stattfinden. Am Samstag gibt es dabei erstmals ein „Austrian Tattoo“. Bei dieser Marsch- und Musikshow werden die Militärmusik, eine Drumline des Landesmusikschulwerkes, der Bundessieger aus „Musik in Bewegung“ und ein internationales Orchester dabei sein.
Bei der sonntäglichen „Messe der Barmherzigkeit“ im Linzer Dom werden nicht nur Mitglieder der Stadtkapelle Bad Hall, des Musikvereines Ried im Traunkreis und des Musikvereines Maria Neustift auftreten, sondern auch rund 120 Sänger. Die Veranstaltung „Blasmusik am Dom“ am Sonntagabend wird ebenfalls international besetzt sein.
Bruckner-Schwerpunkt
Auch die Blasmusik will 2024 Anton Bruckner (200. Geburtstag) würdigen. Ein Arrangement eines Bruckner-Werkes ist Schwerpunkt-Stück bei den Konzertwertungen. Damit die Musikkapellen den Komponisten auch von einer vielleicht bisher weniger bekannten Seite kennenlernen, werden den Vereinen Arrangements für unterschiedliche Formationen zur Verfügung gestellt. „Vielleicht wird dann auch Bruckner einmal im Bierzelt erklingen, er war ja ein sehr volksnaher Mensch.“
25.000 Blasmusiker
Der Blasmusikverband Oberösterreich hat 478 Mitgliedskapellen in denen rund 25.000 Musiker aktiv sind.
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