Grieskirchner Gymnasiasten sind Darsteller im Film über Gedenkstättenbesuch in Mauthausen

Gertrude Paltinger, BSc Tips Redaktion Gertrude Paltinger, BSc, 20.11.2023 18:55 Uhr

GRIESKIRCHEN/MAUTHAUSEN. Schüler des Bundesoberstufenrealgymnasiums Grieskirchen haben am Kurzfilm „Was bleibt“ mitgearbeitet. Er thematisiert, welche Fragen sich Jugendliche nach einem Gedenkstättenbesuch in Mauthausen stellen und gibt Hilfestellung für die Nachbereitung im Unterricht.

Gedenkstättenbesuche haben in der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus eine wichtige Rolle eingenommen. Rund 60.000 Jugendliche besuchen jährlich die KZ-Gedenkstätte Mauthausen, um sich mit den Gräueltaten des Zweiten Weltkrieges auseinander zu setzen.

Für die Vorbereitung von Gedenkstättenbesuchen gibt es schon Unterrichtsmaterialien, nun wurde in einem Projekt der Gedenkstätte mit erinnern.at ein Kurzfilm erstellt, der speziell zur Nachbereitung dienen soll.

„Es werden viele Fragen dabei aufgestellt, die Jugendliche beschäftigen, auch zu der Emotionalität, mit der die Besucher den Ort verlassen“, erklärt die pädagogische Leiterin Gudrun Blohberger. „Wichtig war uns, dass es ein partizipatives Projekt ist, um ausgehend von Schülern etwas zu entwickeln.“

Für die Umsetzung wurde Regisseur Reinhard Zach engagiert. „Meine Idee war, die Gedanken von Jugendlichen beim Gedenkstättenbesuch sichtbar zu machen“, erklärt er.

Als Darsteller haben Schüler des Gymnasiums (BRG) Enns und des Bundesoberstufenrealgymnasiums (Borg) Grieskirchen fungiert.

Ausführliche Beschäftigung

Einen wesentlichen Beitrag zum Konzept des Films haben die Schüler schon im Vorfeld geleistet. Zach hat dazu mehrmals die Schüler zu Gesprächen getroffen. Es wurden jene Themen besprochen, die die Schüler bewegen wie zum Verhalten in einer Gedenkstätte, erzählt Georg Breinesberger, Kunst-Pädagoge am Borg Grieskirchen. Er hat die Grieskirchner Schüler bei diesem Projekt begleitet. Behandelt wurde das Thema im Unterricht fächerübergreifend.

Beteiligt waren die sechste und die siebte Klasse des Schuljahres 2022/2023 des Zweiges „Art Media Design“ im Borg. Aus diesen Klassen haben zwei Schüler als Regieassistenten beim Film mitarbeiten dürfen. Vier Borg-Schüler waren als Darsteller vor der Kamera beteiligt. Sie haben in einer Interview-Situation darüber gesprochen, was sie bewegt. Für die Borg-Schüler gab es einen Drehtag in Mauthausen.

Ist ein Selfie in Ordnung?

Der Dreh fand ganz ohne Skript statt, die Schüler mussten sich ihre eigenen Texte überlegen. Dabei wurden Fragen aufgeworfen wie: „Ist es ok, wenn man ein Selfie in der Gedenkstätte macht?“ Oder: „Darf man hier eine Jause essen?“

„Das sind tatsächlich relevante Fragen, die immer wieder auftauchen“, erklären Julia Mayr, OÖ-Koordinatorin von erinnern.at, und Gudrun Blohberger.

Minister war begeistert

Von der Präsentation des sechsminütigen Filmes beeindruckt zeigte sich auch der Bildungsminister: „Gerade in diesem Jahr ist das Thema nochmal ein anderes. Unser Bild hat sich verändert, die extremen Ausbrüche von Antisemitismus erschüttern uns alle“, erklärt Martin Polaschek anlässlich seines Besuches in Mauthausen. „Antisemitismus darf keinen Platz haben, wir müssen unseren Leuten in Erinnerung rufen, dass das alles aus einer normalen Gesellschaft entstanden ist und auch wir anfällig sind.“

Das Ministerium werde das Budget für Extremismusprävention um 50 Prozent aufstocken, um Schulen mit externen Fachleuten zu unterstützen. Dieses Projekt werde einen wichtigen Beitrag leisten. Ergänzt wird der Film mit Unterrichtsmaterialien, die auf erinnern.at zur Verfügung gestellt werden. Auf dieser Plattform ist auch der Film zu sehen. Er steht in Zukunft allen Lehrern und Schülern zur Verfügung.

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